Dominic Thiem. Egon Theiner

Dominic Thiem - Egon Theiner


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Streaming, Sky und DAZN unbekannte Worte.

      Wenn Sportler und Sportlerinnen herausragende Leistungen vollbringen und sich über die Masse erheben, sind es Momente und Leistungen, die Respekt verlangen und Gänsehaut-Feeling erzeugen. Wenn die österreichische Fußball-Nationalmannschaft 1978 in Cordoba Deutschland schlägt – obwohl es für Krankl und Co. um nichts mehr gegangen ist bei dieser WM –, dann mag das 3:2 im Laufe der Jahrzehnte überhöht worden sein, Fakt aber ist, dass es einen wichtigen Beitrag zur nationalen Identität lieferte. 47 Jahre lang hatte Österreich auf einen Erfolg gegen den größeren Nachbarn warten müssen. Rund vier Jahrzehnte nach dieser Begegnung drücken Spieler wie David Alaba oder Marko Arnautovic dem Fußball ihren Stempel auf – Spieler, die Cordoba 78 nur vom Hörensagen kennen. (Aber sie kennen es!)

      Und weiter. Auch im Motorsport fiel und fällt Österreich immer wieder auf. Jochen Rindt und Niki Lauda waren internationale Größen in der Formel 1 und sind, obwohl beide tot, schlechthin unsterblich. Matthias Walkner gewann 2018 die Rallye Dakar – die härteste Motorrad-Prüfung, die es aktuell gibt.

      Doch abgesehen vom omnipräsenten Skisport, Fußball und Motorsport ist Österreich ein sportlich erfolgreiches Land. Das mag überraschen, da die tägliche Bewegungsstunde in den Schulen seit Jahren angekündigt und nicht umgesetzt wird, es steht auch im Kontrast zu Statistiken, auf denen Österreicher und Österreicherinnen immer übergewichtiger und unsportlicher werden. Egal: Es gibt im gesamten Spektrum des Sports Realitäten in diesem Land, die nicht nur „weltberühmt in Österreich“ sind, sondern es tatsächlich zu Weltruhm schaffen. Nur einige Beispiele, und absolut ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Trixi Schuba holte 1972 in Sapporo die einzige Goldmedaille für Österreich – im Eiskunstlauf. Judoka Peter Seisenbacher gewann 1984 und 1988 Olympisches Gold. Felix Gottwald wurde in der Nordischen Kombination erfolgreichster Olympionike Österreichs aller Zeiten. Die „Binnenländler“ Christoph Sieber im Surfen und Roman Hagara/Hans-Peter Steinacher im Segeln triumphierten 2000 in den Gewässern vor Sydney. Hagara/Steinacher wiederholten ihren Sieg vier Jahre später. Kate Allen trumpfte ebenfalls 2004 im Triathlon auf, Markus Rogan, Mirna Jukic und Co. mischten den internationalen Schwimmsport auf. Und so weiter.

      1995 stand ein 27-jähriger Steirer im Finale der French Open: Thomas Muster gewann gegen Michael Chang (USA) 7:5, 6:2, 6:4. Zum ersten Mal holte ein Österreicher einen Titel bei einem so genannten Grand-Slam-Turnier. Auf dem Weg ins Finale musste er keinen einzigen gesetzten Spieler aus dem Weg räumen (aber die Setzliste umfasste nicht 32, sondern lediglich 16 Namen), und auch keinen aus den Top Ten der Weltrangliste. Muster, der schon in den Jahren zuvor gemeinsam mit Alexander Antonitsch und Horst Skoff den Tennissport in Österreich dermaßen populär gemacht hatte, dass es zu viele Hobbyspieler und zu wenig Plätze gab, stieg mit diesem Triumph endgültig in die Liga der österreichischen Sport-Heros auf.

      Doch Tennis ist ein Weltsport, einer der zehn am häufigsten gespielten Sportarten, zusammen mit beispielsweise Fußball, Badminton, Feldhockey, Volleyball, Basketball. Wer im Tennis Großes vollbringt, ist somit nicht nur eine nationale, sondern eine internationale Größe.

      Sehr erfolgreiche Sportler und Sportlerinnen werden auf ein Podest gehoben, zu Superstars gemacht, als Vorbilder und Idole gesehen. Sie werden vereinnahmt, „wir“ haben gewonnen, „wir“ haben Chang besiegt, „wir sind Tennis“. Gut und recht, wer mit Ruhm und Ehre nicht umgehen kann, soll sich davon fernhalten, heißt es. So schnell aber Helden geschaffen werden, so schnell werden ihre Büsten auch wieder vom Sockel gestoßen, wenn der Erfolg einmal ausbleibt. Deswegen ist die Überzeichnung zu hinterfragen, die Demontage erst recht.

      Sportler und Sportlerinnen siegen (und verlieren) zuerst einmal für sich selbst. Sie sind Österreicher und Österreicherinnen und lieben – so wie wohl die meisten hierzulande – ihr Land. Sie schwenken rot-weiß-rote Fahnen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, beim Davis oder Fed Cup. Sie wissen, dass sie mit ihren Erfolgen für glückliche Momente bei anderen sorgen, und dass sich ihre Popularität aus einem Mix von Konsequenz und Leistung, von Zugänglichkeit und erwiderter Sympathie ergibt. Für das, was man tut, möchte man anerkannt werden, und steigende Follower-Zahlen auf Facebook, Instagram, Twitter werden insgeheim wohl auch jene freuen, die nach außen hin Desinteresse und Nonchalance für die sozialen Medien demonstrieren.

      Als am 11. Juni 1995 Thomas Muster die Trophäe in den Paris-Himmel streckte, war Dominic Thiem, geboren am 3. September 1993, knapp 21 Monate alt.

      Wie Muster gewann Thiem sein erstes Grand-Slam-Turnier mit 27. Und hat sich damit bereits eingereiht in die Allzeit-Größen des österreichischen Sports – und des internationalen Tennissports.

      Wir dürfen gespannt sein, was da noch alles kommen wird.

       2014 bis 2015

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