Der rätselhafte Doppelgänger - Kinder-Krimi. Kirsten Holst

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fragte Louis.

      „Ja“, antwortete Manette.

      „Was seid ihr langweilig! Wir haben jedenfalls keine Lust dazu“, stellte Louis fest. Er wandte sich Berit und Henrik zu. „Kommt ihr mit den Strand längs, nach Bernstein suchen?“

      „Hier findet ihr keinen“, meinte Anders, ohne auch nur den Kopf zu heben.

      „Laß sie es doch ruhig glauben“, sagte Stina, „dann haben wir solange Ruhe.“

      Louis, Berit und Henrik gingen den Strand entlang. Sie kamen nicht besonders schnell voran, weil es immer wieder etwas gab, was untersucht werden mußte. Tote Seesterne, Algen und merkwürdige Steine. Vielleicht könnten sie Steine für Alfreds Steinsammlung finden, die Trillionen Jahre alt waren, dachte Berit. Oder sie selbst konnte eine Steinsammlung beginnen. Jedesmal, wenn einer einen gelben Stein fand, wurde er gründlich studiert. Es konnte ja Bernstein sein. Louis biß auf ihn und rieb ihn, um zu sehen, ob er magnetisch wäre, warf ihn aber schließlich jedesmal weg. Genaugenommen hatte er noch nie Bernstein hier gefunden, obwohl er doch jeden Sommer danach suchte. Berit und Henrik stocherten in einer halb vertrockneten Qualle herum, Louis war schon ein Stück vorgelaufen, als er sich plötzlich umdrehte und ihnen zurief: „Ey, kommt mal er! Hier liegt was von einem Menschen!“

      „Ein Mensch?“ riefen Henrik und Berit gleichzeitig und stürzten zu ihm hin. Da stand Louis und pikste in einen alten Gummihandschuh. Er wollte vor Lachen umfallen, als er ihre dummen Gesichter sah, und sein Lachen war so ansteckend, daß die beiden auch anfingen zu grinsen.

      „Hier liegt auch was von einem Menschen“, rief Berit kurz darauf.

      „Igitt!“ stieß Louis aus, als er sah, was sie meinte. „Das ist doch Scheiße.“

      „Ja, von einem Menschen“, grinste Berit.

      Henrik schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das ist eher Hundekacke.“

      „Und was ist das denn?“ fragte Berit und sammelte Rocheneier vom Strand auf. „Sind das irgendwelche Algen?“

      „Nein, das sind Rocheneier“, erklärte Louis.

      Berit lachte. „Rocker-Eier! Du denkst wohl, wir glauben dir alles!“

      Louis schüttelte den Kopf. „Nicht Rocker. Rochen. Das ist ein Fisch. Eine Art Hai.“

      „Was, ein richtiger Hai?“ fragte Henrik und hielt eine Hand über seinen Kopf wie die Rückenflosse eines Hais.

      „Nein, nicht so einer. Er ähnelt ein bißchen einem Drachen, und dann ist er flach wie eine Scholle und hat einen langen, gekräuselten Schwanz.“

      Berit und Henrik sahen ihn skeptisch an. Das glaubten sie ihm nicht so recht.

      Kurze Zeit später fand Henrik eine tote Möwe. „Hier ist eine tote Möwe“, rief er.

      Berit sah unwillkürlich in die Luft. „Wo?“ fragte sie.

      „Heiliger Mario, was bist du blöd!“ Louis grinste. „Glaubst du, die kommt tot angeflogen?“

      „Ach, das war doch nur aus Quatsch“, sagte Berit, wütend, weil sie sich so blamiert hatte. Inzwischen hatten sie sich ziemlich weit von den anderen entfernt. „Wollen wir noch weiter?“ fragte sie.

      „Ja“, antwortete Louis, „wir wollen bis zur Spitze da, das ist eine Landzunge, die ins Meer hineinragt.“ Er zeigte in die Richtung.

      „Das schaffe ich nicht mehr“, protestierte Berit. „Ich bin müde.“

      „Ich auch“, stimmte Henrik ihr zu.

      „Nun stellt euch nicht so an“, versuchte Louis sie zu überreden. „Das kleine Stück könnt ihr doch noch gehen.“

      „Ich schaffe es nicht“, widersprach Berit ihm. „Wir müssen ja auch noch zurück. Du kannst allein dahin gehen, wenn du unbedingt willst.“

      Sie setzte sich demonstrativ auf ein Stück Treibholz, das von Sonne und Salzwasser ganz ausgebleicht war. Henrik meinte, es sähe aus wie ein Riesenknochen.

      Louis schaute Henrik fragend an. „Du kommst doch mit, oder?“

      Henrik guckte unsicher von Berit zu Louis. Er wußte nicht so recht, zu wem von beiden er halten sollte. Aber Berit hatte recht – sie mußten ja auch wieder zurück.

      „Nein, ich warte hier mit Berit“, sagte er schließlich und setzte sich neben sie.

      Louis warf ihm einen höhnischen Blick zu. „Jammerlappen!“ rief er über die Schulter und ging weiter Richtung Landzunge. In Wirklichkeit hatte er nicht die geringste Lust, allein weiterzugehen, aber sie sollten bloß nicht glauben, daß sie bestimmen konnten. Er war die halbe Landzunge entlanggelaufen und konnte die beiden anderen nicht mehr sehen, als er ein merkwürdiges großes, dunkles Bündel am Strand entdeckte. Ein Seehund! Er kniff die Augen zusammen und spähte. Ja, das mußte ein Seehund sein. Schnell lief er zurück, bis er die beiden wieder sehen konnte. „Berit und Henrik!“ schrie er, „Kommt! Ich habe einen toten Seehund gefunden.“

      Berit schrie zurück: „Der platt ist und einen geringelten Schwanz hat!“

      „Nein, es stimmt! Nun kommt schon!“

      Er wartete nicht auf sie, sondern kehrte um und lief zum Seehund zurück.

      Ein paar Schritte vor dem Seehund blieb er erschrocken stehen.

      Regungslos stand er einen Augenblick da und starrte das Bündel vor sich an. Das war kein Seehund. Das war ein Mann.

      Ein toter Mann!

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