Der Malik. Bernhard Kreutner
Bernhard Kreutner
DER MALIK
Kriminalroman
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1. Auflage 2021
Copyright Deutsche Erstausgabe © 2021 Benevento Verlag bei Benevento Publishing Salzburg – München, eine Marke der Red Bull Media House GmbH, Wals bei Salzburg
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Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15
5071 Wals bei Salzburg, Österreich
Lektorat: Antje Steinhäuser, München
Satz: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT
Gesetzt aus der Palatino, Avenier Next
Umschlaggestaltung: ZeroMedia GmbH, München, unter Verwendung von Motiven von FinePic®, München; Getty Images/Rika Hayashi/EyeEm
ISBN: 978-3-7109-0096-9
eISBN: 978-3-7109-5103-9
Dies ist ein rein fiktives Werk.
Die Handlung und alle handelnden Personen in diesem Buch sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden oder realen
Personen wären rein zufällig.
Inhalt
Montag, 17.00 Uhr, Valletta, Malta
Donnerstag, 9.00 Uhr, Bundesministerium für Inneres, Herrengasse, Wien
Montag, 15.58 Uhr, Leadenhall Street 122, London
Dienstag, 9.00 Uhr, Institut für Orientalistik, Spitalgasse, Wien
Dienstag, 17.00 Uhr, siebter Bezirk, Neubau, Wien
Donnerstag, 16.40 Uhr, D-Trakt, Herrengasse, Wien
Donnerstag, 19.00 Uhr, Währing, Wien
Freitag, 10.00 Uhr, Kanzlei Freidmann, Schottenbastei, Wien
Freitag, 15.30 Uhr, D-Trakt, Herrengasse, Wien
Samstag, 7.00 Uhr, Büro Malik, Piaristengasse, Wien
Montag, 8.30 Uhr, D-Trakt, Herrengasse, Wien
Dienstag, 10.10 Uhr, Büro Freidmann, Schottenbastei, Wien
Mittwoch, 7.45 Uhr, D-Trakt, Herrengasse, Wien
Donnerstag, 5.10 Uhr, Am Ölberg, Klosterneuburg
Freitag, 10.45 Uhr, Autobahn A1, Höhe St. Pölten
Sonntag, 20.10 Uhr, Ukkel, Avenue Blücher, Brüssel
Montag, 6.15 Uhr, Felix-Dahn-Straße, Wien
Dienstag, 7.35 Uhr, D-Trakt,Herrengasse, Wien
Mittwoch, 9.00 Uhr, Finanzministerium, Johannesgasse 5, 1010 Wien
Montag, 17.00 Uhr, Valletta, Malta
Eigentlich war es nur ein Fels im Meer. Klein, trocken, zerklüftet und doch heiß begehrt. Für die einen war Malta das Tor nach Afrika, für die anderen jenes nach Europa.
Die Mitglieder des Malteserordens bauten ab dem sechzehnten Jahrhundert riesige Festungen, um den Osmanen zu trotzen, die Briten Flughäfen, um den Nachschub für Hitlers Afrikakorps zu stören.
Phönizier, Römer, Vandalen, Goten, Araber, Normannen, auf diesem Stück Kalkstein hatten unzählige Völker geblutet. Walter Denk, Abteilungsleiter im Wiener Finanzministerium, hatte sich ein wenig eingelesen. Das tat er vor Auslandsreisen immer. Diese informelle Vorbereitung machte ihm Spaß und war immer eines seiner Erfolgsgeheimnisse gewesen. Ein bisschen mehr Hintergrundwissen, ein bisschen fundierter informiert als andere.
Als er in das wartende Taxi stieg, stellte er verwundert fest, dass bereits jemand darin saß. Der Wagen fuhr an, und sein ihm unbekannter Sitznachbar zog wortlos ein paar Handschellen aus der Tasche, hielt sie hoch und zeigte mit der Pistole in Richtung Füße.
Schlau, dachte Walter Denk, mit gefesselten Händen konnte man sich an einer roten Ampel aus dem Wagen fallen lassen und zu flüchten versuchen, mit gefesselten Fußgelenken nicht. Kaum hatte er die stählernen Fesseln angelegt, hielt ihm der Unbekannte wortlos ein zweites Paar hin. Nun waren auch seine Hände gefesselt, schachmatt.
Die Pistole. Woher kannte er dieses klobige Modell mit dem nach unten breiter werdenden Lauf? Irgendwo hatte er es schon einmal gesehen, aber wo? Nicht in natura, da war er sich sicher. Wahrscheinlich im Kino. Aber in welchem Film? Es wollte ihm einfach nicht einfallen.
Und warum dachte er in dieser Situation über die Pistole nach? War das eine Art Verdrängungsmechanismus, eine Panikreaktion? Walter Denk versuchte, sich zu konzentrieren. Warum hatte man ihn entführt? Er war als Verbindungsmann von seinem maltesischen Kollegen eingeladen worden, erst vor gut einer Stunde gelandet und gleich ins Hotel gefahren. Seinen Kollegen hatte er noch gar nicht getroffen. Er wusste nur, dass es um einen Fall von vermuteter Geldwäsche und Finanzbetrug ging, mehr nicht. Das ergab alles keinen Sinn.
Eine Verwechslung? Nein, unmöglich. Der Fahrer hatte ihn erwartet und mit Namen angesprochen. Sie wussten, wer er war. Was sollte er tun? Was konnte er tun? Nichts. Walter Denk sah aus dem Fenster und versuchte, sich wenigstens anhand der Verkehrsschilder zu orientieren. Sie hatten Valletta verlassen und fuhren an Pembroke vorbei Richtung White Rocks. Also