Ehrenmord - Schweden-Krimi. Björn Hellberg

Ehrenmord - Schweden-Krimi - Björn Hellberg


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      Nach einer Weile knarrte die Küchentür, und ein junges Paar betrat den Garten. Der Junge war von mittlerer Größe, mit Nackenhaar, das bis auf seine Schultern hing, seine Freundin war so mager, dass Wall sie zuerst für magersüchtig hielt. Aber als sie näher kam, erkannte er seinen Irrtum. Sie war einfach nur sehr zart gebaut, hatte aber ausgeprägte Muskeln in den schlanken Beinen.

      Sie nickten Wall zu, und Iversen machte sie eilfertig mit dem schwedischen Polizeimann bekannt. Murmelnd streckte dieser seine Hand aus, um sie zu begrüßen, während er gleichzeitig seine mangelnde Voraussicht verfluchte, was seinen Aufzug betraf. Seine Schenkel quollen weißlich über den Liegestuhlrand, schlaff und untrainiert.

      Der junge Mann hieß Sören Knudsen und stammte aus Roskilde, das Mädchen kam aus Blekinge und trug den Namen Jenny Lang. Seine Stirn glänzte am Haaransatz von einigen Schweißtropfen, ihre Wangen glühten. Ansonsten war den beiden von ihren vorherigen Aktivitäten nichts anzumerken.

      Nach wenigen Minuten verabschiedeten sie sich.

      Iversen nickte ihnen nach:

      »Das waren doch die, die ...«

      »Ja, ja,«, sagte Wall und blätterte in seinem Buch, worauf der Pensionswirt sofort reagierte. Er sammelte seine Harke und seinen Spaten auf, bemerkte, dass er bald das Abendessen vorbereiten müsse, und erhob sich dann zu seiner beeindruckenden Länge.

      Als er vom Geräteschuppen zurückkam, fragte er Wall, ob dieser auswärts essen oder die Küche des Släktsgårdens testen wolle.

      »In gewisser Hinsicht bin ich eine äußerst konservative Person«, erklärte Wall, »deshalb werde ich ins Algarve gehen. Dort habe ich immer meinen ersten Urlaubsabend verbracht. Und das werde ich auch so beibehalten.«

      »Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch wieder ein«, sagte Iversen, nachdenklich dazu nickend.

      »Aber sage mir Bescheid, wenn es dänische Frikadellen gibt. Dann melde ich mich sofort an.«

      Eine zottige, auffallend hässliche Katze kam aus dem Gebüsch neben dem Geräteschuppen geschlichen.

      »Das ist meine Katze«, sagte Iversen nicht ohne Stolz.

      »Wie heißt sie?«

      »Perikles, er ist ein Kater, und ich habe noch nie einen größeren Faulpelz gesehen. Wenn er eine Maus entdeckt, dann gähnt er nur lange und ausgiebig. Meistens liegt er faul im Fenster. Er hat vier Lieblingssimse, die er abwechselnd benutzt. Und da liegt er dann den ganzen Tag schlaff herum und studiert das Leben vor den Fensterscheiben.«

      »Da macht er es genau wie ich«, sagte Wall. »Zu Hause habe ich vier Fernsehkanäle, zwischen denen ich immer hin und her zappe.«

      Der lange Pensionswirt lachte laut auf und machte sich auf den Weg, der Kater folgte ihm gemächlich.

      Kurz darauf hatte der Kommissar von der Sonne genug. Er sammelte seine Siebensachen zusammen und zog um ins Haus, wo er noch eine Stunde las, bevor er sich für den Restaurantbesuch umzog.

      Auf dem Weg zu dem kleinen Krug in Allinges idyllischem Hafen kam er an ein paar Fahrradtouristen vorbei, die vergnügt ihr Krölle-Bölle-Eis schleckten. Der Troll Krölle Bölle war das Wahrzeichen Nordbornholms und galt als Glücksbringer. Die beliebte Figur trat in den phantasievollsten Versionen auf und konnte als Souvenir aus diversen Materialien und in den verschiedensten Formgebungen gekauft werden.

      Ein Transistorradio lief. Eine dänische Stimme verlas die Nachrichten und Wall meinte mitzubekommen, dass in Schweden jemand ermordet worden war, war sich aber nicht sicher, ob er es richtig verstanden hatte.

      Zuerst erwog er umzukehren, um genauer zuzuhören. Aber nach kurzem Zögern beschloss er, doch lieber weiterzugehen.

      Mord in Schweden – war das etwas, das dänische Zuhörer interessieren konnte?

      Ja und wenn schon?

      Wenn es wirklich darum ging (er hatte nur Fetzen der Nachrichten aufgeschnappt), war es jedenfalls nichts, worum er sich kümmern musste.

      Er wollte abschalten, nicht an seinen Job denken, sondern zwei Wochen lang ausschließlich faulenzen.

      Ausgelassen betrat er das Algarve und suchte sich einen Platz auf der Terrasse. Er bestellte sich einen trockenen Martini und nippte an ihm, während er begeistert die Speisekarte studierte.

      Dem bald pensionsreifen Kommissar ging es gut, besser als seit langem.

      Die Ferien hatten begonnen.

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