Sie zu lieben. Eva Lejonsommar

Sie zu lieben - Eva Lejonsommar


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auf der anderen Straßenseite stehengeblieben und hatte aus einem abgewetzten Futteral seine Geige geholt. Er hielt das Instrument erst vor sich wie einen Preispokal oder eine Opfergabe. Die Sonne glänzte im Holzkörper, auf dem geschwungenen Hals, den Stimmwirbeln und den gespannten Saiten.

      Schließlich nahm er das Instrument, legte es zurecht, rückte und schob, bis es so saß, daß es ein Teil seines Körpers geworden zu sein schien. Dann begann er zu spielen. Und wenn es je einen Zweifel gegeben hatte, wer er war, was er machte und mit welchem Recht, so verschwand der, sobald sein Instrument erklang.

      Menschen strömten ununterbrochen von beiden Richtungen in Maries Gesichtsfeld. Es war keine Bewegung, es war wie ein stillstehendes Rauschen. Wie im Fernsehen, wenn das Bild weg, der Ton aber noch da ist.

      Helen kam atemlos aus dem Geschäft, sie trug eine Tüte, die erheblich mehr als nur ein paar Strumpfhosen zu enthalten schien.

      »Entschuldige, daß es so lange gedauert hat. Ich mußte unbedingt einen Rock anprobieren, den ich im Geschäft sah.«

      Vermutlich hatte sie nicht nur einen Rock anprobieren müssen, dachte Marie und stellte fest, daß sie überhaupt nicht ärgerlich war über das Warten. Sie konnte Helen mit ihren durchschaubaren Entschuldigungen und ihrer vollgestopften Lindex-Tüte nur anlächeln. Im einen Moment korrekt und artikuliert, im nächsten irrational und voller Launen.

      Aber wie würde es sein, mit einem Menschen zu arbeiten, der gleichzeitig zwei entgegengesetzte Bewegungen machte? Konnte man sich auf sie verlassen, war das, was man sah, wahr? Oder fragte man sich ständig, wie viele Stockwerke man hinunterstürzen mußte, bis man endlich auf den Boden aufschlug?

      Helen hatte gesagt, daß sie mit jemandem arbeiten wollte, der Griechisch sprach und schon einmal im Land gewohnt hatte. Soweit konnte Marie folgen, aber dann kamen nur noch Fragezeichen und Spekulationen. Helen wußte eigentlich nichts über sie. Und doch schien sie nur noch auf ein Ja oder Nein zu warten, als ob sie sich schon entschieden hätte.

      Je mehr Marie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, daß sie nicht zu einem Job ja oder nein sagte. Wenn es nur so einfach gewesen wäre. Alles zwischen ja und nein wuchs so an, daß es zum Schluß ihr ganzes Leben zu umfassen schien. Und wieder einmal hatte sie nicht um die Frage gebeten. Sie war über ihren Kopf hinweg formuliert worden. Dieses Mal von Helen, die sie kaum kannte.

      Sie gingen die Kungsgatan hinunter.

      Marie betrachtete Helens scharfgeschnittenes Profil schräg vor sich. Sie erinnerte ein wenig an einen Raubvogel. Die Nase war nicht direkt groß, aber bestimmend, und sie schien zu den schwarz geschwungenen Augenbrauen zu gehören, die einen plötzlichen Schatten über das Gesicht fallen lassen konnten.

      Helen war sehr schön. Da gab es keinen Zweifel. Und Marie konnte die Augen nicht von ihr lassen.

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