Da steckt was drin. Dierk Rainhorst

Da steckt was drin - Dierk Rainhorst


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ließ den Rest des Satzes offen, aber es war auch nicht nötig, ihn auszusprechen. Jedem von uns war klar, was sie sagen wollte. Sabine drängte bewußt auf sofortige Aktivität. Doch nicht sie wollte zu Ende führen, was sie vor ein paar Minuten begann, sondern sie trat es freiwillig an unseren Gast ab.

      Ich schaute zu Marion auf. Wir hatten noch kein Wort miteinander gesprochen, und wegen meiner rutschenden Hose konnte ich mich auch nicht erheben. Zweifellos konfus und bis oben hin mit zwiespältigen Gefühlen erfüllt, gab ich mir jedoch alle nur denkbare Mühe, das Mädchen so freundlich und einladend wie möglich anzugrinsen.

      Mein Grinsen wurde erwidert. Und dann hörte ich zum ersten Mal die überaus sympathische Stimme dieses Fräulein Richter.

      „Natürlich will ich gern das begonnene Spiel zu Ende führen. Du bist sehr großzügig, Sabine. Du glaubst gar nicht, wie glücklich ich bin, heute bei euch sein zu dürfen. Nur dein Mann scheint noch ein bißchen durcheinander zu sein. Deshalb ist es vielleicht wirklich gut, wenn ich ihm den Begrüßungskuß gebe.“

      Sie zwinkerte mir zu und ging vor mir in die Knie.

      Plötzlich schlug mir das Herz bis zum Hals. Nicht nur ihre unmittelbare Nähe erregte mich, sondern hauptsächlich der fiebernde Gedanke, ob sie es wirklich tun würde. Sie, die Außenseiterin, bei mir, einem ihr völlig fremden Mann.

      Oh Gott, was war ich damals noch naiv. Ich hatte nicht die kleinste Vorstellung davon, wozu die routinierten Kontaktgespielinnen tatsächlich fähig waren, und was man in ihren Kreisen als Begrüßungskuß verstand. Ich war genauso wie Sabine absoluter Neuling auf dem glatten Parkett des Partnertausches, nur daß meine Frau wahrscheinlich doch schneller und besser den Anschluß fand.

      Auf einmal zitterten meine Knie, und mit einem leichten Lächeln legte Marion ihre Hände darauf. Dann schlossen sich ihre Lippen um meinen Penis, und für Sekunden erstarrte ich zur Salzsäule.

      Mit fiebrig glänzenden Augen schaute uns Sabine zu. Natürlich sah sie auch, daß ich innerlich völlig verkrampft war, und da kam auch schon ihr unausbleiblicher Kommentar.

      „Jetzt stell’ dich nicht an, Liebling!“ flötete sie. „Ich erkenne dich nicht wieder. Wo hattest du denn bisher deine schüchterne Ader versteckt?“

      Ich hätte sie umbringen können. Meine Gefühlswelt war vollkommen durcheinander. Dabei ärgerte ich mich über mich selbst. Früher hatte ich eine ganze Menge Mädchen gehabt, aber das lag halt doch schon eine Weile zurück. Jetzt brachte mich allein die Vorstellung um den Verstand, daß unser Gast mir einen blies. Und dabei hatte ich mich doch lang genug seelisch und moralisch darauf vorbereiten können. Die ganze Zeit, in der wir mit Marion nur Briefe gewechselt hatten.

      „Was tust du?“ fragte ich Sabine überrascht. Sie hatte bei dem geilen Anblick, den wir beide bieten mußten, die Hand in die Hose ihres durchscheinenden Hausanzuges geschoben und führte ganz eindeutige Bewegungen aus.

      „Das siehst du doch“, gab sie spöttisch zurück. „Ich helfe mir selbst.“

      Soviel Schamlosigkeit ging auch an mir nicht spurlos vorüber, und irgendwie half es mir. Meine Aufregung und meine innerliche Verkrampfung lösten sich etwas, und nun spürte ich auch, was zwischen meinen Beinen geschah.

      „Ich – ich komme gleich!“ stöhnte ich.

      Der Gedanke, daß ich Marion bereits während der ersten Minuten unseres Kennenlernens in den Mund spritzte, und daß sie es auch noch wollte, ging mir nicht in den Kopf.

      Sie hob den Blick und blinzelte mir zu. Sie hatte mich also verstanden, und doch löste sie sich nicht von mir. Viel eher verstärkte sie ihre saugenden und leckenden Bewegungen noch, und dann wühlte sie auf einmal beide Hände so tief wie möglich zwischen meine Schenkel. Als mir ihre Finger über den Damm und den After strichen, durchfuhr es mich wie bei einem elektrischen Schlag. Mein ganzer Körper versteifte sich, und überdeutlich spürte ich es in mir brodeln und aufsteigen.

      „Ja?“ fragte Sabine fiebernd. Dabei kam sie noch näher und ließ keinen Blick von uns. Die Hand unter dem durchscheinenden Stoff ihrer Hose war in rasender Bewegung.

      „Gleich!“ japste ich. „Du … – wir …“

      Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Marion verstand sich viel zu gut darauf, wie man einen Mann allein durch Saugen und Lecken zum Orgasmus trieb, als daß ich noch eine Chance gehabt hätte. Bebend und am ganzen Körper vibrierend, überschritt ich den gewissen Punkt, und dann war es mir, als würde mein gesamtes Ich von einem wilden Strudel davongerissen. Alle Schranken und Dämme brachen, und dann schoß es aus mir heraus.

      Später wußte ich nicht mehr, ob ich gestöhnt oder sonst was getan hatte. Ich war wie von Sinnen und nur noch erigierter, explodierender und heftig spuckender Schwanz. Jede einzelne Entladung nahm ich mit kristallklarer Deutlichkeit wahr und registrierte zudem noch das heftige Schlucken unseres Gastes.

      Die Wolken der Wollust und Sinnlichkeit verflüchtigten sich, als sich Marion abrupt von mir löste und meinen Schwanz freigab. So spritzten die letzten Entladungen auf meinen Bauch und verschmierten meine Genitalien. Doch niemand achtete darauf, noch nicht einmal ich. Unser Gast hatte nicht etwa genug, sondern wechselte nur den Partner. Nun bezog Marion meine Frau in ihr Spiel ein.

      Bereitwillig und selbst schon längst nur noch ein bebendes Bündel Fleisch, ließ es Sabine geschehen. Marion riß sie an sich und preßte ihren heißen, spermaverschmierten Mund auf ihre Lippen.

      Augenblicklich war ich wieder hellwach und ganz bei der Sache. So war das also gedacht! Auch Sabine sollte etwas davon haben! Sie leckte die Reste meines Samens von Marions Lippen, und während ich fasziniert zuschaute, wurde ich selbst wieder geil. Trotz der soeben überstandenen Ejakulation fiel meine Männlichkeit nicht in sich zusammen. Erneut schoß das Blut in mein Glied und ließ es hart und steif in die Höhe ragen.

      „Komm!“ hörte ich Marion keuchen. „Auf die Couch!“

      Vorläufig war ich abgemeldet und preßte mich in die äußerste Ecke. Die beiden Frauen waren vollauf mit sich selbst beschäftigt. Mit geschlossenen Augen ließ sich Sabine auf die Couch sinken, und Marion beugte sich über sie. Dabei brauchten sie so viel Platz, daß ich mich erheben mußte.

      Meine Hose rutschte mir über die Knie.

      „Verdammt!“ murmelte ich. Dann mußte ich grinsen. Was sollte eigentlich die Hose noch? Sie wirkte nur störend, und entschlossen zog ich sie aus.

      Als ich wieder zu Sabine und Marion hinschaute, sah ich, daß sie in ihrer eigenen Welt waren. Sie beleckten sich wie zwei perfekte Lesbierinnen, und nun wußte ich, was sich Sabine von unserem Gast versprochen hatte. Das war es, was sie einmal ausprobieren wollte.

      „Du bist wunderbar“, sagte Marion. Ihr Atem ging keuchend. „Ihr seid beide Klasse!“

      „Du auch!“ gab Sabine zurück.

      “Ich will dich ganz haben!“ stieß Marion in höchster Ekstase hervor. „Ich habe mich so nach dir gesehnt. Darf ich?“

      Obwohl Sabine im Moment wahrscheinlich gar nicht wußte, was unser Gast wollte, sah ich sie nicken. Da streckte Marion auch schon beide Hände nach der durchscheinenden Hose meiner Frau aus und zog sie ihr mit einem Ruck über die Hüften nach unten. Nackt und bloß lag das Geschlecht Sabines da. Ihr Venushügel und der Busch ihrer Haare wölbten sich leicht nach oben, und ganz automatisch spreizte sie die Schenkel. Dabei schloß sie die Augen und ergab sich ganz der momentanen Situation.

      Inzwischen war ich wieder soweit, daß ich kaum noch an mich halten konnte. Das Bild, das sich meinen Augen bot, ging fast über meine Kräfte. Noch nie war ich Zeuge einer lesbischen Handlung gewesen, und als Marion sich jetzt mit einem undefinierbaren Laut über den Unterleib meiner Frau beugte und ihr Gesicht in den Haarpelz wühlte, ging mir fast einer ab. Sabine öffnete den Mund und leckte sich über die fiebrigen Lippen. Sie war vollkommen weggetreten. Sie wußte garantiert nicht mehr, wo sie war und was mit ihr geschah. Sie war nur noch ein benebeltes Bündel Mensch, das sich auf die höchsten Wogen der Wollust erhob.


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