Jesus und die Kirchen. Jona Jackson
wer · was · zu wem · mit welcher Absicht gesagt hat. Deshalb werde ich Bibelzitate in diesem Buch mit einem dreibuchstabigen Kürzel in spitzen Klammern versehen, so bedeutet z. B. <JSD>: JESUS führt mit den Schriftgelehrten eine Debatte. Eine ausführliche Darstellung dieser Kennzeichnung findest du unter ‘Prüfet alles’, S. 24. Am Ende des Buches gibt es eine übersichtliche Zusammenfassung dieses Schlüssels, man kann ihn sich dort herausnehmen und als Lesezeichen verwenden, S. 439. Dann hast du den Schlüssel zur Hand, wenn du ein solches Drei-Buchstaben-Kürzel in spitzen Klammern entziffern möchtest. Das soll nicht nur dazu dienen zu verstehen, wie ich den Bibeltext einordne. Ich hoffe, dass es dich anleitet, methodischer an das Verstehen der Bibel heranzugehen.
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Der rote Faden in diesem Buch ist das Wachsen in der direkten, unmittelbaren, eigenverantwortlichen und reifen Beziehung zu JESUS CHRISTUS. Den größten Gewinn, so hoffe ich, hat der Leser, der das ganze Buch liest. Dabei war aber mein Bestreben, die einzelnen Kapitel dieses Buches so zu gestalten, dass jedes für sich möglichst abgeschlossen ist. So möchte ich erreichen, dass auch die Beschäftigung mit einem einzelnen Kapitel sinnvoll ist. Daraus folgt, dass sich gewisse Wiederholungen nicht vermeiden lassen.
Ich habe Verweise eingefügt, falls ich ein anderes Kapitel für das Verständnis hilfreich ansehe. Im Anhang findest du zu jedem Kapitel eine Sammlung von Stichworten (‘Bausteine’, Seite 401). So kannst du gezielt nach einem Kapitel suchen oder, z. B. für einen Hauskreis, eine eigene Auswahl zusammenstellen.
Am Ende vieler Kapitel findest du einige Fragen. Mögen sie dir oder Gruppen, die sich mit den Themen beschäftigen, eine Hilfe zur Vertiefung sein und dazu dienen, sich mit der Wahrheit und Weisheit JHWHs zu befassen und so mehr und mehr zu Tätern des Wortes zu werden (Jakobus 1:22)!
… just a closer walk with JESUS!
Etwas über mich, meine Herkunft und was mir wichtig ist
Meine Mutter kam aus gutem Hause, mein Vater aus einfachen Verhältnissen, in gewissen Kreisen nennt man so etwas Mesalliance. Vorsichtig ausgedrückt: Die Großeltern mütterlicherseits waren mit der Wahl meiner Mutter nicht glücklich. Doch sie war ihrem Gatten stets eine treue Gefährtin, im guten und teils auch im schlechten Sinne. Das war ihre Überzeugung und diese hat meine Mutter stets mit Herzblut gelebt. Eine Überzeugung so zu leben, darin ist sie mir – über ihren Tod hinaus – bis heute ein Vorbild. Meines Vaters Vater war alkoholabhängig. Das zwang meine Großmutter dazu, Zeitungen auszutragen und putzen zu gehen, um die Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Eine behütete Kindheit war das für meinen Vater und seine Geschwister nicht. Zwei so verschiedene Menschen bekommt nur JHWH unter einen Hut: Meine Eltern waren für sich und gemeinsam leidenschaftliche Jünger JESU CHRISTI.
Wenn mein Vater etwas für richtig hielt, dann setzte er dieses mit aller Konsequenz um; das hat ihm nicht nur Freunde gemacht. Eine kleine Anekdote am Rande:
Ich war ein Kind, als mein Vater Leiter einer Jugendgruppe wurde. Damals machte man die Musik noch mit der Hand. Eine Gitarre reichte. Nein, sie reichte nicht, sie musste sein, denn es wurde viel gesungen. Leider konnte er nicht Gitarre spielen, also kaufte er sich eine und ein Lehrbuch dazu. Ich kenne niemand anderen, der ohne Lehrer und ohne sonderliche musikalische Begabung im Mannesalter in einer Woche leidlich gut Gitarre lernte. Er übte, zur Freude der Familie, mehr als 10 Stunden täglich. Auch blutende Finger, nicht an die Stahlsaiten gewöhnt, konnten ihn nicht aufhalten. Nylonsaiten kamen nicht infrage, zu leise für eine laute Jugendgruppe. Eine Entscheidung kompromisslos umsetzen? Wer wissen will, wie das geht, sollte meinen Vater fragen!
So hart, wie mein Vater zu sich selbst war, so hart war er oft auch zu anderen. Gefühle betrachtete er als oberflächlich und störend. Immer wieder bekam ich zu hören: »Ein Indianer kennt keinen Schmerz!« Aber meine Kindheit war voller Schmerzen. Und ich bin kein Indianer. Ständig gab es Konflikte, Strafen, endlose Diskussionen … Ich fühlte mich unverstanden und ungeliebt. Als Jugendlicher hasste ich meinen Vater. JHWH möge mir das, nein, JHWH hat mir das vergeben. Genau dafür ist JESUS ja gestorben. JHWH hat mir geschenkt, dass ich meinen Hass überwinden konnte. Und auch meine Wut und mein Unverständnis darüber, dass meine Mutter so viel – in falsch verstandener Unterordnung – geduldet und erduldet hat. Es hat mir sehr geholfen, dass sie sich eines Tages dafür bei mir entschuldigt hat. Auch meinen Vater habe ich schätzen und ehren gelernt. Er hat auch mir verziehen und mich gesegnet. Besonders die letzten zwei Jahre seines Lebens hatten wir ein geradezu herzliches Verhältnis. Ich habe gelernt, dass JHWH immer bei uns ist. ER erspart uns manches Leid und Unrecht nicht. Aber heute weiß ich, dass ich nie allein war. In der Rückschau sehe ich mehr und mehr, wie und wo überall JHWH mich bewahrt und getragen hat. ER hat mich durch schwierige Situationen geführt und mich gelehrt, wo falsche Glaubensansätze zu unguten Gefühlen und Handlungen leiten.
Und doch hatten meine Eltern etwas, was mich neugierig machte. Neugierig auf einen Glauben ohne Kompromisse. Es war schon sehr zwiespältig: Einerseits schreckte mich ihre Härte ab. – Andererseits war da etwas Faszinierendes. – Später habe ich verstanden, dass man anderen nicht einfach die eigene Überzeugung überstülpen darf, sondern dass wir, wie JESUS, allen mit Liebe und Verständnis begegnen sollen.
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Sich selbst – aus eigenem Willen und eigener Überzeugung – für eine kompromisslose Beziehung zu JHWH zu entscheiden und JESUS aus ganzem Herzen zu folgen, ist die schönste Sache auf dieser Welt. Es anderen abzuverlangen, ist schrecklich; siehe die Kreuzzüge und die vielen anderen großen und kleinen Glaubenskriege, angeblich im Namen Gottes geführt. Ich weiß nicht, wie der da oben uns aushält. Ja, JHWH liebt alle Menschen, auch die Hundertprozentigen, selbst wenn sie in der falschen Richtung unterwegs sind. Siehe Saul von Tarsus: Erst Verfolger der ersten ´Christen` und später als Paulus Verkünder des ´Evangeliums`. JESUS wird eher ein dahin schnaubendes Dampfross in die richtige Richtung lenken, als eine Couch-Potatoe in Bewegung bringen (Offenbarung 3:15f). JHWH liebt die Menschen, aber zu vielem, was wir für besonders toll halten, worauf wir so stolz sind, hat JHWH möglicherweise eine ganz andere Meinung. Eines aber ist sicher: JHWH hat ein Herz für die, die IHN suchen und die wachsen wollen. Unser Feind lauert in der unsichtbaren Welt, dafür und nur dafür hat uns JHWH eine Waffenrüstung verliehen (Epheser 6:10-18). – Für die sichtbare Welt, für deinen Nächsten, schenkt uns JHWH seine unermessliche Liebe.
Es ist wunderbar, dass uns diese Kraft, den Nächsten zu lieben, von Gott zufließt. Es fließt immer mehr, wenn wir es nicht für uns behalten, sondern weiterfließen lassen!
JESUS geht mit jedem seinen eigenen Weg. Und das ist gut so. JESUS ist ganz anders, als es uns viele Theologen und Prediger weismachen wollen. Sich JESUS kompromisslos hingeben: wunderbar! Andere dazu einladen: gut! Es von anderen zu verlangen: ein klares Nein!
Ich möchte dich einladen. Einladen, scheinbar Selbstverständliches infrage zu stellen. Deshalb schreibe ich dieses Buch. Prüfe selbst und behalte das Gute!
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Ich verurteile niemanden, JHWH helfe mir. Ich weiß, der Tag kommt, an dem JESUS nach der Art und Weise über mich urteilen wird, wie ich mit anderen umgegangen bin (so zu lesen im ‘Vater Unser’). Ich hoffe, dass ER mit mir gnädiger ist, als ich es mit manchem meiner Nächsten war und bin. Dieses