Stilwechsel und ihre Funktionen in Textsorten der Fach- und Wissenschaftskommunikation. Группа авторов

Stilwechsel und ihre Funktionen in Textsorten der Fach- und Wissenschaftskommunikation - Группа авторов


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der Technischen Kommunikation. Tübingen, 291–305.

      Czicza, Dániel / Hennig, Mathilde 2011: Zur Pragmatik und Grammatik der Wissenschaftskommunikation. Ein Modellierungsvorschlag. In: Fachsprache 33, 36–60.

      Czicza, Dániel / Hennig, Mathilde / Emmrich, Volker/Niemann, Robert 2012: Zur Verortung von Texten zwischen den Polen maximaler und minimaler Wissenschaftlichkeit. Ein Operationsvorschlag. In: Fachsprache 35, 1–44.

      Eggers, Hans 1973: Grammatik und Stil. Rede anläßlich der feierlichen Überreichung des Konrad-Duden-Preises der Stadt Mannheim durch den Herrn Oberbürgermeister am 12. März 1972. In: Duden-Beiträge zu Fragen der Rechtschreibung, der Grammatik und des Stils 40, 7–18.

      Eroms, Hans-Werner 2008: Stil und Stilistik. Eine Einführung. Berlin.

      Fix, Ulla 1996: Gestalt und Gestalten. Von der Notwendigkeit der Gestaltkategorie für eine das Ästhetische berücksichtigende pragmatische Stilistik. In: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge VI, 308–323.

      Fix, Ulla/Poethe, Hannelore/Yos, Gabriele 2001: Textlinguistik und Stilistik für Einsteiger. Ein Lehr‑ und Arbeitsbuch. Frankfurt a.M. u.a.

      Fleischer, Wolfgang / Michel, Georg / Starke, Günter 1993: Stilistik der deutschen Gegenwartssprache. Frankfurt a.M. u.a.

      Hennig, Mathilde / Lotzow, Stephanie 2016: Über welche grammatischen Konzepte verfügen wir? Ein empirischer Beitrag zu Grammatikbenutzungsforschung und Transferwissenschaft. In: Deutsche Sprache 44, 1–22.

      Krieg-Holz, Ulrike 2017: Textsortenstile – Stilbeschreibung und Textsortenklassifikation. Berlin.

      Petkova-Kessanlis, Mikaela 2017: Stilwechsel als Indikator sozialer Differenzierung: illustriert an wissenschaftlichen Texten. In: Bulletin suisse de linguistique appliquée 1, 177–187.

      Püschel, Ulrich 1987: GESTALTEN als zentrales Stilmuster. In: Wolfgang Kühlwein (Hg.): Perspektiven der Angewandten Linguistik. Forschungsfelder. Kongreßbeiträge zur 16. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik, GAL e. V. Tübingen, 143–145.

      Sandig, Barbara 1986: Stilistik der deutschen Sprache. Berlin / New York.

      Sandig, Barbara 1996: Stilwandel und ganzheitliche Analyse. In: Ulla Fix/Gotthard Lerchner (Hg.): Stil und Stilwandel. Bernhard Sowinski zum 65. Geburtstag gewidmet. Frankfurt a.M. u.a., 359–394.

      Sandig, Barbara 2006: Textstilistik des Deutschen. Berlin, 2., völlig neu bearb. und erw. Aufl.

      Selting, Margret 1989: Konstitution und Veränderung von Sprechstilen als Kontextualisierungsverfahren: Die Rolle von Sprachvariation und Prosodie. In: Volker Hinnenkamp/Margret Selting (Hg.): Stil und Stilisierung. Arbeiten zur interpretativen Soziolinguistik. Tübingen, 203–225.

      Selting, Margret 2001: Stil – in interaktionaler Perspektive. In: Eva-Maria Jakobs/Annely Rothkegel (Hg.): Perspektiven auf Stil. Tübingen, 3–20.

      Stilwechsel von der Erkenntnis zur Wissenschafts-PR

      Wie man über die Smarte Welt und Virtuelle Realität kommuniziert

      Ines-A. Busch-Lauer

      Gliederung

       1 Einleitung

       2 Technikentwicklung und Begriffswelt – Alles smart, oder …?

       3 Online-Texte, ihre Makrostruktur und Stilmerkmale

       4 Fazit

      1 Einleitung

      Der Kommunikationsstil in den Naturwissenschaften und der Technik gilt als stark normiert und ist gekennzeichnet durch eine unpersönliche Darstellungsweise, Sachlichkeit und Folgerichtigkeit (vgl. Göpferich 1995). Aufgrund des enormen Wissenszuwachses im Technologiebereich zeichnen sich zwei Tendenzen ab: Zum einen spezialisieren sich Fachgebiete und zum anderen nimmt die Interdisziplinarität zu (z.B. in der Mensch-Maschine-Interaktion). In der Folge kommt es zu einer stärker spezialisierten vs. fachübergreifenden Fachkommunikation, die beide für Laien oft genug unverständlich bleiben.

      Durch das Internet als interaktive Plattform für den Wissensaustausch nimmt jedoch der Abstand zwischen Wissenschaft als Theoriegebäude mit Spezialwissen einerseits und Gesellschaft als Praxisraum andererseits ab und die Rolle des Wissenschaftsjournalismus wächst. Zudem ist der Publikations- und Popularisierungsdruck für neue Erkenntnisse hoch, so dass das Medium Internet in diesem Kontext sehr gut geeignet ist, eine zeitnahe und unkomplizierte Berichterstattung sowohl für Fachleute als auch für Laien zu ermöglichen. Neben Open Access-Wissenschaftsmagazinen mit allgemeinem Charakter etablierten sich in den vergangenen Jahren insbesondere themenspezifische Blogs (z.B. ScienceBlogs), deren Einträge nicht nur Wissen vermitteln, sondern die über die Kommentarfunktion Diskussionen in Echtzeit anregen. Während Wissenschaftlerdiskurs früher über persönliche Briefe und in Journalen über Leserbriefe geführt wurde, bieten Blogs und Webinare sowie Kommunikationsplattformen wie Twitter und Instagram heute einer multiplen Leser-/Zuschauerschaft die Option der unmittelbaren, auch anonymen Teilhabe an Entwicklungen, der Bewertung und Reaktion auf Veröffentlichtes. Zudem werden Social Media häufig für die Veröffentlichung von neuen Erkenntnissen genutzt.1 Die Multimodalität der neuen Medien eröffnet eine weitgehend barrierefreie Kommunikation. Texte können automatisch über Software vorgelesen werden und Programme werden inzwischen auch über Sprecheingaben gesteuert. Zudem reichern Bilder, grafische Elemente und die weiterführende Verlinkung die Darstellung von Erkenntnissen und Prozessen an. Im Zuge der Entwicklung neuer fachlicher Konzepte, wie der Mensch-Maschine-Interaktion, entstehen auch neue sprachliche Interaktionsmuster, z.B. die Interaktion mit Chatbots, die sich einer künstlichen, standardisierten Sprachmusterkommunikation bedienen. Über neuronale Netzwerke und künstliche Intelligenz werden Computer immer lernfähiger. In naher Zukunft wird Wissenschaft auch durch Augmentierte Realität mit 3D-Optionen noch besser verständlich.2 Zudem wird es schwieriger zwischen natürlicher und computerbasierter Sprache bzw. Texten zu unterscheiden. Smartphones und Kommunikationsdienste führen ihre Nutzer zu einer verkürzten, schnellen Interaktion. Geschriebene (getippte) Kommunikation wirkt gesprochensprachlich, d.h. sie ist informell, durch Kurzformen charakterisiert und durch Emoticons symbolhaft.

      Insgesamt ist festzustellen, dass durch den technischen Fortschritt der Kommunikationsmedien auch deutliche Stilwechsel begründet sind: Zum einen der Übergang vom einfachen gedruckten Text zu digitalen Texten, die über technische Optionen der Informationserweiterung verfügen, die eine barrierefreie Kommunikation ermöglichen, die stärker visualisiert sind und zugleich die Echtzeitkommunikation zwischen Autoren und Rezipienten herstellen können. Zum anderen Texte mit Informationseingrenzung durch ‚Chatstrukturen‘ und Symbole, die einen schnellen Informationsaustausch zwischen Sender und einem Rezipienten bzw. der Rezipientengemeinschaft ermöglichen. Die Kommunikation wird stärker adressatenwirksam gesteuert.

      Während die Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in gedrucktem Material gut erforscht ist (vgl. z.B. Adamzik 2010; Auer/Baßler 2007; Berg 2018; Conein u.a. 2004; Koskela 2002; Niederhauser 1999), liegen zur digitalen (Fach-) Kommunikation, z.B. zu Blogs, noch verhältnismäßig wenige linguistische Studien vor (u.a. Mauranen 2013; Enderli 2014; Moss/Heurich 2015; Meiler 2018; Schach 2015). Das Forschungsfeld Verständlichkeit von digitaler Wissenschaftskommunikation wurde erstmals durch die Beiträge des Sammelbandes von Bonfadelli u.a. (2016) mit einem Überblick zu den Forschungsfeldern (u.a. Public Understanding of Science) thematisiert und die Diskursqualität von Online-Wissenschaftskommunikation unter den Schlagwörtern Science for all und Scientific Literacy.

      Mit den Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung auf die deutsche Sprache befasste sich im Jahr 2014 eine forsa-Befragung (forsa 2014) unter 100 Sprachwissenschaftlern. Danach geht die Mehrheit der befragten SprachwissenschaftlerInnen (62%) davon aus, dass die zunehmende digitale Kommunikation einen großen Einfluss auf die deutsche Sprache hat. Zu den Bereichen mit besonders starken Auswirkungen gehören:

       (1) die Lexik (22% der Befragten verweisen auf die vermehrte Nutzung von Abkürzungen,


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