To Love Talon. Carian Cole

To Love Talon - Carian Cole


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Pussy nicht noch länger leiden lassen.“

      Angewidert sehe ich sie an und ziehe das Kleid von der Maschine. „Meiner Pussy geht es gut, vielen Dank auch.“

      „Dieses Material ist toll!“, ruft sie aus und streichelt den weichen, bedruckten Stoff. „Daraus musst du mir unbedingt etwas machen. Und deiner Pussy geht es gar nicht gut. Sie ist ein einsames schwarzes Loch, das nach Liebe und Penetration schreit.“

      „Ich bin ziemlich sicher, dass sie das nicht tut.“

      „Doch. Ich höre sie ganz deutlich. Aber das hier …“ Sie hält den Zettel hoch. „Das hier wird die Sache ändern. Und vieles mehr.“

      Ich reibe mir den Kopf, der anfängt zu schmerzen, und schiele auf den Zettel. „Was ist das?“

      „Das coolste Experiment, das ich je gehört habe.“

      Alles mit dem Wort Experiment kann nichts Gutes sein. „Ich habe jetzt schon Angst, aber sprich weiter.“

      „Also, Dr. Hollister arbeitet an diesem Projekt. Ich habe alle Notizen und Regeln für sie abgetippt und wurde ganz aufgeregt, weil es das Coolste überhaupt ist. Hätte ich nicht schon einen Mann, würde ich sie bitten, mich mitmachen zu lassen.“

      „Dr. Hollister, deine Chefin? Die Beziehungsexpertin?“ Kat ist Sekretärin und Forschungsassistentin.

      „Sie bevorzugt Beziehungscoach, aber ja. Sie sprechen mit Singles und machen ein gründliches Interview, und dann führen sie sie mit dem perfekten Partner zusammen. Die beiden heiraten und leben sechs Monate zusammen. Eine echte Ehe mit Hochzeit und all dem Kram.“ Ich starre sie entsetzt an, sprachlos allein von der Vorstellung. Doch sie ignoriert meinen Ausdruck und spricht weiter. „In der Zeit musst du ein Tagebuch über alles führen, was passiert, auch von den intimen Dingen. Nach den sechs Monaten kannst du entweder mit dem Mann zusammenbleiben, wenn die Sache gut läuft, oder ihr werdet geschieden. Und … warte was jetzt kommt.“ Sie tritt näher. „Dafür bekommst du 50.000 Dollar. Asia, das würde dein Leben verändern. Du könntest einen tollen Ehemann finden und könntest aus diesem Drecksloch ausziehen. So oder so wäre es ein Gewinn.“

      Bei dem Wort Drecksloch zucke ich zusammen. Ich bringe das Kleid zu meinem Arbeitstisch in der Ecke. „Oder ich ende mit einem gebrochenen Herzen. Oder schwanger. Oder mit einem totalen Arschloch. Oder ermordet, in Stücke gehackt und in einer Gefriertruhe. Echt jetzt, das ist eine total verrückte Idee.“

      Sie verdreht die Augen. „Ich bitte dich, dieser Mann wurde von Psychologen und Experten überprüft. Alle werden genau bewertet, bevor sie ausgesucht werden. Dr. Hollister nimmt ihre Arbeit sehr ernst. Sie lässt keine Freaks teilnehmen, die sie nur blamieren würden.“

      50.000 Dollar. So viel Geld ist dasselbe für mich, wie auf dem Mars zu wohnen. Es wird nie geschehen. Aber wenn doch? Heilige Scheiße, ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie anders mein Leben wäre, mit dieser finanziellen Sicherheit im Rücken. In einer sicheren Gegend wohnen. Mir keine Gedanken machen zu müssen, mich und meine Katze zu versorgen. Und was, wenn man mir wirklich den perfekten Ehemann finden könnte? Einen, der mich liebt und umsorgt, und der mich dasselbe für ihn tun lässt. Einen, mit dem ich alt werden kann. Wäre es möglich, mit der Hilfe eines Beziehungscoaches einen Mann zu treffen, und sogar zu heiraten, der perfekt für mich ist?

      Geht so etwas überhaupt?

      Lächelnd steht Kat da, während ich mir alles durch den Kopf gehen lasse. „Wie ich sehe, denkst du darüber nach, Asia. Und ja, es ist eine ziemlich verrückte Idee, was?“

      „Okay, ja, ein bisschen. Aber auch beängstigend. Einen Fremden heiraten? Kannst du dir vorstellen, wie unangenehm das sein würde?“

      Aufgeregt packt sie mich am Arm. „Aber was, wenn es Liebe auf den ersten Blick ist? Was könnte cooler sein?“

      Energisch schüttele ich den Kopf und falte das Kleid zusammen, um später daran weiterzuarbeiten. „Nein. Das ist unnatürlich und gefährlich.“

      „Arrangierte Ehen waren früher einmal extrem populär.“

      „Früher einmal, ist der wichtige Teil dieses Satzes.“

      Sie kreuzt die Arme vor der Brust und tippt mit dem Fuß auf den zersprungenen Fliesenboden. „Asia, bitte denk darüber nach. Ich habe mit Dr. Hollister darüber gesprochen und sie meint, du wärst die perfekte Kandidatin, und sie würde gern ein Interview mit dir führen. Sie meint, du bist genau die Art Frau, die sie dafür haben will.“

      Himmel. Was soll das heißen? „Äh, was für eine Art Frau bin ich denn?“

      „Du bist super süß, intelligent, hübsch, normal, findest aber nicht den Richtigen. Nur deine finanzielle Situation ist schlecht. Sie wollen nicht, dass jemand nur des Geldes wegen teilnimmt.“

      Ich sehe sie grimmig an und es nervt mich, dass sie ständig an meinem erbärmlichen Lebensstil herumnörgelt. Nicht jeder hat das Glück, in eine großartige Familie geboren zu werden, die einen nicht mit siebzehn im Stich lässt, ohne Geld und Wohnung. Dass ich noch nicht tot bin, an einer Stange tanze oder auf den Strich gehe, macht mich eigentlich stolz. „Tja, es tut mir leid, dass ich von Ramen-Nudeln lebe, Kat, aber so ist es nun mal. Ich kann es nicht verbergen. Wenn sie sich Sorgen machen, dass Leute nur des Geldes wegen mitmachen, warum bieten sie dann so viel an?“

      Sie zuckt mit den Schultern und legt den Zettel auf meinen wackeligen Küchentisch. „Das ist eine Aufwandsentschädigung, nehme ich an.“

      „Einen tollen Menschen zu heiraten, sollte Entschädigung genug sein.“

      „Tja, da siehst du es. Du bist die perfekte Kandidatin, genau wie ich es mir dachte.“

      Ich werfe einen Schal nach ihr, den ich aus dem Stoff gemacht hatte, der ihr so gut gefällt. „Den habe ich für dich genäht. Sieh zu, dass ich dich nicht damit erdrossele.“

      Sie kreischt auf und umarmt mich. „Die bist die Beste! Ich liebe dich!“

      Später liege ich in der Badewanne und lese ein Taschenbuch, das ich schon mindestens zehn Mal gelesen habe. Doch meine Gedanken kehren immer wieder zu Kats wahnsinniger Idee von dem Heiratsexperiment zurück. Auch wenn es beängstigend klang, wenn es wirklich funktioniert und sie mir den richtigen Mann finden, wäre das fantastisch. Keine furchtbaren Dates mehr. Keine Sorge mehr, ob ich wohl jemals den Richtigen finden werde. Nicht mehr jeden Abend allein sein. Nicht mehr zusehen müssen, wie sich andere verloben, heiraten und Kinder bekommen, während ich immer noch allein bin. Endlich jemanden zum Kuscheln haben.

      Aber wenn es nicht funktioniert, wird es schrecklich werden. Was, wenn ich mich in ihn verliebe, er sich aber nicht in mich? Von dem Mann abgelehnt zu werden, der eigentlich perfekt zu mir passen müsste, tut sicherlich noch mehr weh als die Ablehnung eines Blind-Dates. Was bleibt mir noch übrig, nachdem selbst Experten bei mir versagt haben? Dann kann ich nur das Handtuch werfen und damit leben, dass ich zu niemandem passe. Ich bin nicht sicher, ob ich bereit bin für so eine große Dosis an nüchterner Realität.

      Aus dem kleinen Badezimmerradio erklingt ein altes Lieblingslied von mir. Es ist eine langsame, sinnliche Rockballade. Der Gitarrist spielt derartig emotional, dass ich jedes Mal Gänsehaut bekomme, die Augen schließe und mich davon wegtragen lassen. Ich wünsche mir einen Mann, der mich so fühlen lässt, in dem ich mich verlieren kann. Ich schließe die Augen, rutsche tiefer in die Wanne und frage mich, ob ich diesen Wunsch auf mein Bewerbungsblatt schreiben könnte.

      „Gebt mir einen Mann, bei dem ich mich so fühle, wie bei dem Gitarrensolo von Hope Dies Last.“

       Kaptiel 5

       Asia

      „Hallo, Asia, Dr. Hollister hier. Haben Sie einen Moment Zeit?“

      Ich klemme mir das Handy zwischen Schulter und Ohr und wasche mir schnell das Öl von den Händen, das ich soeben für das Herstellen von Seifen benutze.

      „Ja,


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