To Love Talon. Carian Cole

To Love Talon - Carian Cole


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       Kaptiel 7

       Talon

      Erst der danebengegangene Kuss. Und jetzt darf ich nichts trinken. Und dann erzählt sie mir, dass ich in geschlossenen Räumen nicht rauchen darf.

      Ich bin erst seit einer halben Stunde mit dieser Frau zusammen, und schon zerstört sie meine Unwiderstehlichkeit.

      Ich beobachte sie vom anderen Ende des Ballsaals, wohin sie sich mit ihrer Freundin zurückgezogen hat und gerade ausrastet. Sie fuchtelt mit den Händen herum, schüttelt den Kopf, während ihre Freundin immer wieder nickt.

      „Hey, Mann, sie ist hübsch.“ Mein Bruder Storm erscheint neben mir und grinst bis über beide Ohren.

      „Wovon sprichst du? Dieses Weib ist nicht, worum ich gebeten habe.“ Angewidert trinke ich mein Wasser. „Sie hat sich jetzt schon über mein Saufen und Rauchen aufgeregt.“

      „Das ist doch gut. Du trinkst eh zu viel, also werde ich ihr dafür danken.“

      Ich sehe ihn von der Seite an. „Sie ist kein bisschen so, wie ich es angegeben hatte. Ich wurde verarscht.“

      Er grinst und zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht so recht. Sie erinnert mich an Evie. Sie macht einen verlorenen Eindruck und ist irgendwie bezaubernd.“

      Fast spucke ich mein Wasser aus. „Bezaubernd? Ich kann mit bezaubernd nichts anfangen. Ich ficke Models. Und Schauspielerinnen. Sexy Weiber, mit langen Beinen und großen Titten. Frauen, die um mich betteln.“ Ich deute in Richtung der kleinen Heimatlosen, die mich nicht einmal ansehen will. „Ich mache nichts mit … sowas.“

      Storms Blick folgt mir zu ihr. „Und wohin hat dich das gebracht? Hm? Es ist Zeit für eine Veränderung, Bro.“ Er legt eine Hand auf meine Schulter. „Dachtest du etwa, Evie war so, wie ich es erwartet hatte, um mich zu verlieben? Ich war genau wie du, bin den Models hinterher gejagt, hatte Freunde mit besonderen Vorzügen, und all den Kram. Aber dann kam sie daher, und bumm, das war’s dann. Gib Asia eine Chance.“ Er drückt meine Schulter. „Immerhin ist sie jetzt deine Frau.“

      Scheiße. Mist. Fuck.

      Ich trinke das blöde Wasser und halte Ausschau nach Mom, Dr. Hollister oder Kim, oder jemandem vom Team, aber natürlich ist keiner von denen in Sicht. Wie praktisch. Ich bin sicher, dass es Absicht ist, weil sie genau wissen, dass diese Frau nicht mein Typ ist, und sie mich nur reizen wollen und zusehen, wo es hinführt.

      Ich gehe durch den Saal, plaudere mal hier mal da mit den Gästen, bis ich meine neue Partnerin stellen kann. „Willst du dich den ganzen Abend vor mir verstecken?“

      Sie sieht mich mit großen lavendelfarbenen Augen an. Ja, Lavendel. Nicht blau, nicht grün, sondern eine seltsame Mischung aus hellblau, grau und lila. Sie wirken in ihrem Kopf wie zwei Jelly-Beans-Geleebohnen.

      „Ich verstecke mich nicht. Ich rede nur mit Kat.“

      Ihre Freundin stellt sich zwischen uns. „Ich liebe deine Musik. Ich war schon mindestens auf zehn deiner Konzerte.“

      „Danke, Babe.“

      „Ich war nur auf einem“, sagt Asia. „Das ist aber schon zwei Jahre her.“

      „Sie mag keine Menschenmengen“, erklärt mir ihre Freundin.

      „Das wird sich ändern müssen“, sage ich und betrachte Asia, die jetzt wirkt, als ob sie versucht, sich unsichtbar zu machen. Ich greife nach ihrem Arm. „Komm, Jelly-Bean, lass uns diesen langsamen Tanz tanzen.“ Sanft ziehe ich sie auf die Tanzfläche, damit ich sie mir genauer betrachten kann, ohne dass ihre Freundin mich fan-mäßig belästigt.

      „Jelly-Bean?“, wiederholt sie, als ich sie an mich ziehe.

      „Ja. Deine Augen haben die Farbe von Bonbons. Sind die echt?“ Ich lege einen Arm um ihre schmale Taille. Sie reicht mir kaum bis an die Schulter.

      Asia kichert. Tatsächlich. „Ja, natürlich sind die echt.“

      „Sie sehen unecht aus. Ich dachte schon, es sind Kontaktlinsen.“

      Ungeschickt lehnt sie den Kopf an meine Schulter. Ich betrachte die Perlenkette um ihren Hals. Alles an ihr ist so … klein.

      „Nein, die sind echt.“

      Ihre Augen sind wirklich schön, das muss man ihr lassen. „Wie alt bist du?“ Ich schätze sie um die Zwanzig, etwa so alt wie meine Schwester.

      „Fünfundzwanzig, und du?“

      „Sechsundzwanzig.“

      „Ich frage mich …“

      Der Fotograf unterbricht uns. „Die Sonne geht unter, Leute. Ich würde gern draußen an dem kleinen See ein paar Fotos vor dem Sonnenuntergang machen.“

      Obwohl bestimmt schon ein paar hundert Fotos gemacht wurden, folgen wir dem Mann und lassen ihn seine Aufgabe erfüllen. Genau wie die ganze Zeit schon ist Asia steif, entspannt sich an mir nicht und weicht vor allen Posen zurück, die der Fotograf vorschlägt, in denen wir uns küssen sollen oder uns nahe kommen. Ja, es ist unangenehm, mit einem Fremden für Hochzeitsfotos zu posieren, doch sie gibt sich nicht einmal Mühe. Zumindest könnte sie so tun, damit die Bilder nicht wirken, als ob wir einander hassen. Ich habe genug davon und kitzele sie. Sie greift kichernd nach meinen Händen und ich erwische kurz ihre Lippen und küsse sie, genau als der Fotograf abdrückt.

      „Perfekt!“, ruft er. „Das ist das beste Foto des ganzen Tages!“

      „Wird auch Zeit“, murmele ich.

      „Das war unfair“, sagt sie, lächelt jedoch endlich. „Du hast mich überrumpelt.“

      „Gewöhn dich dran, Babe.“ Ich grinse und nehme ihre Hand. „Gehen wir. Ich glaube, jetzt kommt der Teil, wo wir uns gegenseitig Kuchen in den Mund schieben sollen.“

       Kaptiel 8

       Asia

      Unsere Hotelsuite ist wunderschön und wurde ganz offensichtlich in der Absicht für uns vorbereitet, romantische und sinnliche Zeiten darin zu verbringen. Eisgekühlter Champagner steht bereit, daneben Pralinen und frisches Obst, und Rosenblätter auf dem Boden führen ins Schlafzimmer. Dort warten ein King-Size-Bett und ein Whirlpool, der von Kerzen umrundet ist, die nur darauf warten, angezündet zu werden.

      Ängstliche Vorahnungen umschweben mich wie dunkle Wolken. Ich kann nicht mit ihm schlafen. Nicht heute. Meine Nerven sind am Ende, das Herz ist mir zu schwer, mein Verstand zu sehr von der Realität der Situation überfordert, in die ich mich freiwillig begeben habe.

      Ich versuche, nicht hinzustarren, als er seine Hemdsärmel hochrollt, die obersten Knöpfe öffnet und seine Brust und seine Armmuskeln entblößt – die voller Tattoos sind. Doch auch wenn er ein gutaussehender Mann im üblichen Sinne ist, ist er einfach nicht mein Typ. Ich fühlte mich noch nie zu langhaarigen Männern mit Tattoos hingezogen. Ich habe selbst nur ein winzig kleines, und das hat eine besondere Bedeutung.

      Mein Männergeschmack waren schon immer die Kurzhaarigen, schmalen, sportlichen mit erfolgreichen Karrieren. Wahrscheinlich wollte ich das Gegenteil von meinem Vater, der trank, feierte, kriminelle Dinge tat und Bauarbeiter war. Er wirkte stets schmutzig, auch wenn er sauber war. Das raue Äußere meines Vaters spiegelte sein Innenleben. Er bedeutete durch und durch nichts Gutes. Und auch wenn mein Ehemann nicht kriminell ist, wirkt er doch zu rau und wild für meinen Geschmack. Erneut frage ich mich, ob dem Team ein Fehler unterlaufen ist, und sie mich aus Versehen mit dem Falschen verkuppelt haben. Das ist die einzig sinnvolle Erklärung, denn er ist das genaue Gegenteil von dem, was ich in den Fragebögen angegeben habe.

      Langsam setze ich mich in den Sessel ihm gegenüber und ziehe die Schuhe aus. Auf einer Kommode steht ein Umschlag, den sich Talon nimmt.

      „Der


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