To Love Talon. Carian Cole

To Love Talon - Carian Cole


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Rosen umrahmt. Dieser Kerl arbeitet auf keinen Fall in irgendeinem Büro, wo ich mir meinen zukünftigen Ehemann immer vorgestellt hatte.

      „… die Braut jetzt küssen.“

      Moment mal … wie bitte?

      Er beugt sich vor und in letzter Sekunde weiche ich aus, sodass seine Lippen auf meiner Wange landen.

      Die Gäste fangen an zu lachen und zu jubeln.

      Bitte zurückspulen. Bis zu dem Monat, als ich dem hier zugestimmt habe, und alles ungeschehen machen.

      „Sie ist immer erst ein bisschen schüchtern“, erklärt Kat den Gästen und legt eine Hand auf meinen Rücken. „Küss ihn!“, zischt sie in mein Ohr.

      Ich kann nicht.

      Er führt mich vom Altar durch den Gang, an den Gästen vorbei, die jubeln und ihm auf den Rücken klopfen.

      Ich muss hier raus.

      Kimberly empfängt uns an der Tür. „Kommt mit“, wispert sie und führt uns ins Brautzimmer.

      Jetzt kommt sicher die Stelle, an der sie uns sagt, dass alles ein schreckliches Missverständnis ist. Gott sei Dank.

      „Okay, also ich weiß, dass ihr beide total aufgeregt, nervös und ängstlich seid, aber das ist total normal.“ Sie lächelt uns an. „Die Gäste gehen jetzt in den Empfangsraum, wo es etwas zu trinken und Appetithäppchen gibt. Ihr beide habt ungefähr eine halbe Stunde Zeit allein. Dann holt euch ein Fotograf ab. Er wird ein paar Bilder machen und dann geht ihr zu den Gästen und zum Dinner.“ Sie klatscht in die Hände. „Ihr seid so ein schönes Paar. Ich freue mich so für euch! Und ich bin ein großer Fan von dir, Talon.“

      Fan?

      „Danke, Babe.“

      Babe? Hat er sie gerade Babe genannt?

      „Kannst du bitte Kat herrufen?“, frage ich sie und drehe den Ring an meinem Finger im Kreis. „Ich muss mit ihr reden.“

      Kimberly schüttelt den Kopf. „Tut mir leid, Asia. Dr. Hollister besteht darauf, dass ihr erst mal allein sein sollt. Nachher kannst du mit ihr reden. Ich werde ihr sagen, dass du sie sehen willst, sobald du kannst.“

      Was soll das? Ich will meine beste Freundin hier haben. Sofort.

      Kimberly geht und ich starre zur Tür, als wäre dort ein Portal zum Flüchten.

      „Fuck, ich brauche einen Drink“, sagt Talon und geht zur Minibar. „Du auch, Amber?“

      „Asia.“

      „Nah dran. Was möchtest du?“

      „Nur ein Wasser, bitte.“

      „Wasser? Das ist ja mal was Neues.“

      Das Kleid fühlt sich an, als wäre es seit der Trauung fünfundzwanzig Kilo schwerer geworden, und als ob es mich von den Füßen zieht. Langsam setze ich mich auf die Couch und betrachte den Mann, der sich einen Drink einschenkt und mir eine kleine Flasche Wasser bringt.

      „Danke“, sage ich höflich.

      Er lehnt sich an die Wand, nippt an seinem Drink und sieht mich intensiv an. Ich betrachte ihn ebenfalls. Er hat unglaublich sexy Augen, und selbst im Anzug kann ich erkennen, dass er muskulös gebaut ist.

      Er grinst. „Nun, das ist abgefahrener als ich gedacht hatte“, sagt er schließlich.

      Ich nicke. „Ja.“ Ich habe keinen Schimmer, was ich mit ihm reden soll.

      „Weißt du, wer ich bin?“

      Ich schüttele den Kopf. „Nein. Ich glaube nicht. Sollte ich das?“

      Seine vollen Lippen verziehen sich zu einem sexy, dennoch sarkastischen Grinsen. „Die meisten kennen mich.“

      „Bist du ein Schauspieler?“

      „Nein, aber du kommst der Sache näher, Honey.“ Er leert sein Glas und holt sich noch einen Drink.

      Oh Gott. Ich hoffe, er ist kein Alkoholiker. Ich hatte extra auf einen Nicht-Trinker bestanden und beim Interview klargemacht, dass ich keinen nach irgendeiner Substanz Süchtigen heiraten würde.

      Ich trinke einen Schluck Wasser. „Hör zu, können wir bitte auf Spielchen verzichten? Das Ganze ist stressig genug. Und ich bin nicht gern mit jemandem zusammen, der trinkt. Überhaupt nichts. Das hatte ich auch auf den Fragebogen geschrieben.“

      Mitten im Einschenken hält er inne. „Machst du Witze?“

      „Nein, ich meine es ernst.“

      „Darf ich fragen warum?“

      Ich hole tief Luft, weil ich nicht damit gerechnet habe, jetzt darüber sprechen zu müssen. „Mein Vater war Alkoholiker. Er hat sich gern betrunken und dann meine Mutter und mich verprügelt. Allein vom Geruch von Alkohol wird mir schlecht.“

      Er schließt kurz die Augen und stellt dann die Flasche wieder in die Bar. „Na gut. Dagegen kann ich nichts sagen, besonders nicht, nachdem ich gerade Liebe, Ehre und Gehorsam geschworen habe. Dann trinke ich eben auch Wasser.“

      „Vielen Dank“, sage ich leise. „Also … wer bist du nun?“

      Er macht auf dem Absatz kehrt und geht mit einem frechen Grinsen durch den Raum. Auf jeden Fall ist ihm bewusst, dass er gut aussieht, und scheint an Aufmerksamkeit gewöhnt zu sein.

      „Talon Valentine“, sagt er.

      Asia Valentine. Ich teste den Klang in meinen Gedanken. Mein neuer Name. „Ich mag meinen neuen Nachnamen. Er ist hübsch.“

      „Du kennst meinen Namen wirklich nicht?“, fragt er erstaunt. „Oder mich? Komm schon.“

      Aha. Sein Ego hat seinen Auftritt.

      „Nein, tut mir leid.“ Ich kenne ihn wirklich nicht. Er ist nicht der Typ Mann, zu dem ich mich hingezogen fühlen würde. Dafür sieht er viel zu wild aus und Ärger steht ihm auf der Stirn geschrieben.

      Lächelnd schüttelt er den Kopf. „Also da haben sie wirklich gute Arbeit geleistet, eine Frau zu finden, die mich nicht kennt. Zumindest das haben sie richtig gemacht.“

      O-ha. Klingt, als wäre ich auch nicht, was er bestellt hat.

      „Ich bin der Gitarrist von Ashes & Embers.“

      Ich ersticke fast an meinem Wasser und es kommt mir aus der Nase. „Oh mein Gott, was?“ Mit den Händen wische ich mir über das Gesicht und komme mir wie eine Idiotin vor. Suchend sehe ich mich nach Papiertüchern um, kann aber keine entdecken.

      „Hier.“ Er reicht mir Servietten aus der Bar.

      „Du meinst die Rock-Band?“, frage ich ungläubig, tupfe mein Gesicht ab und hoffe, dass ich nicht das Make-up völlig ruiniert habe, für das Kat fast eine Stunde gebraucht hatte.

      „Genau.“

      Nein, nein, nein! Das darf nicht wahr sein! Ich wollte Ruhe. Normalität. Einen Familienmann. Mit Anzug und Krawatte. Jemand stetigen, keinen Wilden und Verrückten. Keinen verdammten Rockstar! Ich schließe die Augen, schüttele den Kopf und hoffe, diese Situation wird sich einfach in Luft auflösen. „Aber warum tust du so etwas? Du bist doch berühmt.“

      Dieser Typ wirkt überhaupt nicht wie einer, der eine Ehefrau sucht. Oder als ob er Probleme hätte, selbst eine zu finden. Das muss eine Art PR-Aktion sein. Ich werde darauf bestehen, mit Dr. Hollister zu sprechen. Vielleicht nehme ich mir sogar einen Anwalt und verklage sie wegen arglistiger Täuschung. Fast ein halbes Jahr habe ich mir detaillierte Gespräche, Fragebögen, Treffen mit Psychologen und Sex-Therapeuten angetan für diese Sache. Monate meines Lebens – einfach dahin. Und jetzt bin ich mit jemandem verheiratet, der das wahrscheinlich nur zu PR-Zwecken getan hat, und nicht, um eine Lebenspartnerin zu finden.

      „Warum?“ Er klappt ein Zippo auf und zündet sich eine Zigarette an, die zwischen seinen Lippen klebt. „Ganz ehrlich?


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