Der nackte Idiot. Stefan Bouxsein

Der nackte Idiot - Stefan Bouxsein


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nur die Rolle des Beobachters. Geschickt sorgte sie dafür, dass es weiter in mir brodelte. Sie hatte ein Feuer in mir entzündet, aber sie sorgte dafür, dass es nicht zu einem Flächenbrand ausartete. Gekonnt hielt sie mich auf Sparflamme, jederzeit in der Lage, die Flammen zum Lodern zu bringen.

      Die hochstehende Sonne und der heiße Körper von Jasmin brachten mich ordentlich ins Schwitzen. Ich gönnte mir eine Abkühlung im Indischen Ozean. Das Wasser war warm, aber erfrischend. Wie ein kleines Kind stürzte ich mich in die Fluten und planschte voller Vergnügen. Noch mehr Vergnügen bereitete mir der Anblick eines Schwimmers, dessen Kopf mit einer schwarzen Latex-Maske verhüllt war. Winzige Öffnungen für Augen, Nase und Mund hielten ihn am Leben. Belustigt rief ich ihm zu, warum er sein Kondom denn auf dem Kopf tragen würde. Daraufhin ließ er eine überdimensional lange Zunge aus der Mundöffnung seiner Maske schlängeln und vollführte wahre Kunststücke mit seinem Waschlappen. Als auch noch ein zweiter Maskenkopf zum Vorschein kam, befürchtete ich, in ein Rudel der Fetisch, Lack- und Leder-Fraktion geraten zu sein und kraulte zum Ufer zurück.

      Jasmin empfing mich auf dem Bauch liegend. Ihr runder, knackiger Po brutzelte förmlich unter der brütenden Sonne. Erfrischt vom Baden wurde ich keck. Spitzbübisch wies ich Jasmin darauf hin, dass sich ein kleiner Sonnenbrand auf ihrem Rücken bemerkbar machen würde. Davon war zwar keine Spur zu erkennen, trotzdem gab sie keine Widerrede, als ich mir die Sonnenmilch schnappte und mit meinem Werk begann. Natürlich hielt ich mich nicht lange auf ihrem Rücken auf, dafür massierte ich umso intensiver diese knackigen Pobacken. Ich schien meine Sache gut zu machen, Jasmin seufzte zufrieden in das Handtuch und hob sogar ihr Becken etwas an. Erfreut über diese Reaktion, ließ ich meine Fingerspitzen langsam zwischen ihren Pobacken hindurchgleiten. Dabei seufzte sie noch inniger, streckte mir ihren Po noch verlangender entgegen. Jetzt war ich dabei, ein Feuer in ihr zu entzünden. Meine Bemühungen wurden jäh unterbrochen. Von hinten hörte ich jemanden meinen Namen zischen. Verärgert drehte ich mich herum und fürchtete schon, den Anführer der Latex-Masken vor mir zu haben. Wie ein Gespenst stand plötzlich ein Kerl vor mir. Sein ganzer Körper war unter einem weißen Handtuch verhüllt, nur zwei Schlitze in Augenhöhe sorgten dafür, dass er sehen konnte. Irritiert betrachtete ich mir diese Gestalt.

      »Pst, Hans, ich bin’s«, flüsterte das Gespenst und schaute sich ängstlich um. Dann griffen zwei Hände die Enden von dem Handtuch und zogen es langsam über den verhüllten Körper. Das Gespenst entblößte sich. Zum Vorschein kam Karl.

      »Mensch, Karl, wir feiern hier doch keine Halloween-Party«, rügte ich ihn.

      »Hans, du musst mir helfen, bitte. Du bist doch mein Freund.«

      Langsam fing ich an, mir Sorgen zu machen. Karl war völlig fertig mit den Nerven. »Was ist denn passiert?«, wollte ich wissen.

      »Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich habe dir doch die Erna aus Berlin gezeigt. Dieses Weib ist unersättlich. Hans, die macht mich fix und alle, du musst mir helfen. Ich halte das nicht mehr aus.«

      Jasmin amüsierte sich prächtig über den ängstlich um sich herblickenden Karl. Sie zog sich ihren Bikini wieder über und schüttelte sich den feinen Sand vom Leib.

      »Kümmere du dich mal um deinen Freund«, verabschiedete sie sich urplötzlich. »Ich habe noch einiges zu erledigen, ich möchte noch eine Überraschung für dich vorbereiten«, sagte sie und verschwand. Am liebsten hätte ich den Karl im Ozean ertränkt, aber sein hilfesuchender Blick stimmte mich gnädig. Immerhin ließ mich Jasmin mit der Aussicht auf eine Überraschung zurück. Karl, der unbändige Stier, stand wie ein Lamm vor der Schlachtbank im Sand und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.

      »Komm, Karl, wir suchen uns eine hübsche Kneipe und bestellen uns was Leckeres zum Essen und ein kühles Bier«, munterte ich ihn auf. Als ich das Bier erwähnte, hellte sich seine Miene wieder auf. Wie ein kleines Kind trottete er neben mir her.

      Nach dem dritten Bier ließ die Paranoia von Karl allmählich nach. Er schaute nicht mehr ganz so häufig zum Eingang des Lokals, in dem wir saßen, um nach seiner Verfolgerin Ausschau zu halten. Bekümmert erzählte er mir von seinen Sorgen. Erna hatte sich als unersättliche Liebhaberin des Hart-und-heftig-Programms erwiesen. Sie gönnte Karl kaum eine Verschnaufpause. Obwohl sie sich erst seit gestern Abend kannten, konnte man den Eindruck gewinnen, Erna würde Karl schon seit Jahren nachstellen. Zu allem Überdruss fühlte sich auch noch Jutta für Karl verantwortlich. Jutta gehörte zum Personal und sah es als ihre Pflicht an, ihrem Schützling bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Marsch zu blasen. Der arme Karl wusste gar nicht, wie ihm geschah und mutierte innerhalb einer Nacht vom wilden Stier zum verfolgten Karnickel.

      »Jetzt iss erst mal was Anständiges, Karl«, versuchte ich ihn auf andere Gedanken zu bringen.

      »Ein Schnitzel könnte ich schon vertragen«, antwortete er.

      »Schnitzel kannst du auch in Deutschland essen, probiere doch mal die Muscheln. Muscheln stärken auch die Manneskraft«, zwinkerte ich ihm zu. Ein kleiner Hoffnungsschimmer leuchtete in seinen Augen auf, als er bei dem Kellner eine große Portion Muscheln bestellte. Ich tat es ihm gleich, immerhin erwartete mich Jasmin noch mit einer Überraschung. Die Muscheln schmeckten hervorragend. Wir hatten unser Mahl gerade beendet, da kam tatsächlich die Erna an unseren Tisch marschiert. Karl hatte keine Wahl, gestärkt durch die Muscheln ließ er sich aber keine Schwäche anmerken und begleitete Erna in ihre Liebeshöhle.

      Ich beschloss, nach dem Mahl noch ein Nickerchen in meiner Behausung zu machen, um am Abend wieder fit für Jasmin zu sein. Auf dem Weg zu meiner Hütte passierte ich die Unterkunft der devoten Susanne. Merkwürdige Geräusche drangen von dort zu meinem Ohr. Neugierig näherte ich mich dem Fenster bis auf wenige Zentimeter. Zweifelsohne kümmerte sich Jürgen wieder um eine sachgemäße Behandlung von Susannes Po. In kurzen Abständen vernahm ich deutlich das Klatschen, wenn seine Pranke auf ihrem Hinterteil landete. Sie sprachen dabei auch miteinander. Ich wagte mich noch näher heran und sperrte meine Ohren weit auf.

      »Hast du noch nicht genug, du Miststück?«, hörte ich Jürgen hämisch lachen.

      »Fester, bitte, Jürgen«, bettelte Susanne und bekam prompt eins hinten drauf, dass die Wände wackelten. Kopfschüttelnd ging ich weiter. Diese Frau weich zu klopfen, musste Jürgen einiges an Schweiß kosten.

      Zwei Stunden lang lag ich friedlich schlummernd und ungestört in meinem Bett. Dann hörte ich es an meiner Tür klopfen. Jasmin bat um Eintritt. Sie sah wieder zum Reinbeißen lecker aus. Ein kurzer schwarzer Minirock zeigte ein Maximum an langen Beinen, ein enges schwarzes Top hielt ihre Brüste in Schach. Schnell schlüpfte auch ich in meine Klamotten. Jasmin schlug vor, eine Cocktail-Bar aufzusuchen, bevor sie mir die versprochene Überraschung präsentieren wollte.

      In der Nähe von Jasmin prickelte es bei mir immer ganz gewaltig. Nicht nur, dass sie rein optisch eine Frau der Superlative war, sie setzte auch ihre rauchige Stimme betont verführerisch ein und verstand es hervorragend, zu kokettieren. Unter der neugierigen Beobachtung ihrer braunen Augen schlürfte ich meine Bloody Mary. Jasmin flirtete mit mir. Sie liebte es, zweideutige Anmerkungen fallen zu lassen, um dann gespannt darauf zu warten, ob meine Antwort mich in Verlegenheit bringen würde. Sie war ein kleines ausgekochtes Miststück, aber ein überaus liebenswertes. Sie fragte mich, ob mir der Anblick ihres nackten Körpers am Strand gefallen hätte.

      »Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas Schöneres gesehen zu haben«, antwortete ich. »Aber vom Hingucken allein werde auch ich nicht satt.«

      »Hast du heute Nachmittag davon geträumt, was du gerne alles mit mir anstellen würdest?«, fragte sie und schaute dabei ganz unschuldig.

      »Ununterbrochen«, gab ich ihr freimütig zu verstehen.

      »Und? Glaubst du, deine Träume gehen in Erfüllung?«, fragte sie und legte dabei ihre Hand auf mein Knie. Ihre Berührung und ihr fragender Blick elektrisierten mich förmlich.

      »So steht es im Reiseprospekt«, konterte ich und war froh, nicht so sehr ins Detail gegangen zu sein.

      »Komm, lass uns gehen, deine Überraschung wartet«, säuselte sie mir zu und führte mich aus der Bar. Unser Ziel war eine der roten Hütten.


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