Gottes Angebote. Manfred Engeli

Gottes Angebote - Manfred Engeli


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halten“.

      Hinweise für den Leser

      Dieses Buch ist einerseits als Sachbuch gedacht: Ich möchte den Leserinnen und Lesern, ob sie nun Laien oder Fachleute sind, meine Arbeitsweise möglichst klar und praktisch umsetzbar darlegen. Ich gehe dabei nicht geradlinig-systematisch, sondern spiralförmig-vertiefend vor. Dies bedeutet, dass gewisse Grundgedanken und wichtige Themen mehrfach angesprochen werden. Nach einer ersten Erwähnung oder kurzen Einführung taucht das gleiche Thema in einem neuen Zusammenhang erneut auf, wird aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet und vertieft; dies kann mehrfach geschehen. Auf diesem Weg kann das menschliche Herz Neues entdecken und die Dinge immer tiefer verstehen.

      Zwischen dem Verstehen eines Inhaltes und der eigenen Erfahrung besteht eine Wechselwirkung: Je größer die Erfahrung, desto tiefer das Verstehen. Deshalb habe ich das Buch auch als Erfahrungsbuch konzipiert. Ich möchte meine Leser ermutigen, das Gelesene für ihr eigenes Leben nutzbar zu machen. Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich beim Lesen für das öffnen, was Sie anspricht, wird Gott Sie anleiten, wie Sie eines seiner Angebote annehmen, wo Sie eine klare Entscheidung treffen und wie Sie Ihren Entschluss nachher umsetzen können. So können Sie das, was Jesus durch seinen Tod am Kreuz für Sie vollbracht hat, portionenweise für sich in Besitz nehmen; Sie begeben sich damit in „Gottes Therapie“. Aus eigener Erfahrung kann ich bezeugen, dass es spannend, beglückend und äußerst lehrreich ist, beim „großen Helfer“ Klient zu sein. Es lohnt sich, die persönliche Betroffenheit und den inneren Weg beim Lesen des Buches in einem Lese-Tagebuch festzuhalten. Wenn Sie sich darauf einlassen, werden Sie reich gesegnet werden. Dessen bin ich gewiss.

      Für Menschen, die anderen helfen wollen, ist die eigene Erfahrung mit dem Ansatz, den sie vertreten, von grundlegender Bedeutung. Von Gott her selber Veränderung zu erfahren, macht uns brauchbarer für ihn; dabei lernen wir unseren Meister besser kennen und mehr lieben. Wenn wir erleben, wie Gottes Kraft an uns wirkt, stärkt das unseren Glauben und erweitert unsere Hoffnungskapazität auch für andere. Wenn wir wahrnehmen, wie Gott mit uns umgeht, können wir von ihm als Modell lernen. Indem wir die Stationen des Veränderungsprozesses selber durchlaufen, können wir andere besser darin begleiten. Die eigene Erfahrung bringt uns mehr Entfaltung, Zurüstung von Gott, wachsende Kompetenz als Helfer und die „Golddeckung“ im eigenen Leben. Die knappen Hinweise am Ende eines Kapitels sind als Anregungen zu verstehen, eigene Erfahrungen zu machen. Durch die Lektüre dieses Buches soll nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch persönliche Veränderung ermöglicht werden.

      Ich widme dieses Buch allen, die dadurch gesegnet werden sollen;

      für sie habe ich es geschrieben!

      1 Manfred Vogt/Wolfgang Eberling in: Psychoscope 3/2003.

      2 In meinem Buch Makarios – Der Weg, ein glücklicher Mensch zu werden, das ebenfalls im Neufeld Verlag erschienen ist, habe ich diese Überzeugungen ausgeführt. Ich werde sie in diesem Buch nur andeuten, in den Anmerkungen aber darauf verweisen.

      3 Vgl. hierzu die Begriffserklärung im Anhang.

      4 Um einfach und lesbar zu schreiben, verwende ich meistens nur die kürzere männliche Form (Mitarbeiter, Seelsorger, Helfer usw.), schließe aber die weibliche Form darin ein.

      5 Nähere Einzelheiten beschreibe ich in Kapitel 7.1., „Mein Weg“.

      6 Ihr Wunsch erfüllt sich mit diesem Buch.

      7 Dies gilt für alle Menschen (vgl. Ps 145,9); auch dann, wenn er nicht bewusst einbezogen wird.

      8 In Joh 19,30.

      9 Jesus sagt zur blutflüssigen Frau: „Dein Glaube hat dich geheilt“ (Mt 9,22).

      10 Vgl. Kol 2,3: „In Christus sind verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis.“

      11 Mehr dazu in Abschnitt 1.2.1., „Gott beruft Menschen“.

      1. Die Grundlagen

      Jede Art von helfender Tätigkeit, ob es nun Psychotherapie, Seelsorge, Coaching, Beratung oder Mediation ist, muss sich einer Reihe von Fragen stellen. Damit werden die Grundannahmen und Überzeugungen offengelegt, die das Handeln des Helfers bestimmen. Viele Helfer haben sich diese Fragen nie gestellt und sind sich ihrer Grundannahmen und deren weitreichenden Auswirkungen auf ihr Tun sowie der Rückwirkungen auf ihr eigenes Leben nicht bewusst. Dass wir in vielen Situationen aus einer unüberlegten Selbstverständlichkeit heraus handeln und uns der zugrundeliegenden Motive und Überzeugungen nicht bewusst sind, gehört zum normalen menschlichen Verhalten. Weil aber mit einer helfenden Tätigkeit eine so hohe Verantwortung verbunden ist, müssen wir uns der Auseinandersetzung mit diesen Grundfragen stellen.

      Auf diese Grundannahmen werde ich immer wieder zurückkommen. Um ihre große Bedeutung anzudeuten, möchte ich kurz auf ihre Auswirkungen auf unser helfendes Handeln und auf ihre Rückwirkungen auf die eigene Person eingehen. Diese Grundannahmen bestimmen unsere Arbeitsweise, zum Beispiel: Unsere innere Zielsetzung; das Maß der Hoffnung, das wir für eine Situation haben; welche Rolle wir übernehmen; unsere Gesprächsführung; was wir aus den Äußerungen des Klienten heraushören und aufgreifen; welche therapeutischen Methoden und Wege wir wählen; welchen Stellenwert der Glaube und das Gebet in unserer Arbeit einnehmen. Ebenso groß sind auch die Rückwirkungen auf unsere Person und unser Erleben. Diese Grundannahmen bestimmen das Maß an Verantwortung, das wir zu tragen haben, wie viel Hilflosigkeit, Überforderung und Stress wir erleben, ob und wie weit die Klienten uns vertrauen können, wie kompetent wir uns fühlen und wie „erfolgreich“ wir sind. Sie bestimmen unser therapeutisches Selbstwertgefühl. Von ihnen hängt ab, wie viel Kraft die helfende Tätigkeit uns kostet, wie wir regenerieren können und wie viel Psychohygiene für uns nötig ist. Es lohnt sich also, sich diesen Fragen zu stellen.

Übersicht 1
Grundfragen für helfende Tätigkeiten
In welcher Art helfender Tätigkeit stehe ich (z.B. Seelsorge, Beratung
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