Innenansichten. Dietrich Korsch
Gespräch mit den Menschen.
Wie auch immer: Die Frage und Suche nach der Wahrheit dürfe nicht aufgegeben werden, auch wenn der Protestantismus sie nicht letztgültig für andere beantworten könne. Folgerichtig geht es ihm um einen offenen Dialog, besonders angesichts zunehmend fanatisierter Menschen. Und er kann als Vertreter einer protestantisch-aufgeklärt-intellektuellen Religiosität keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen geben, so wie er es in den Freikirchen in seiner unmittelbaren Umgebung beobachtet.
Daraus ergibt sich, gleichsam als Ausdruck listiger biographischer Dialektik, für ihn ein durchaus traditionelles Professionsverständnis, das er selbst als konservativ bezeichnet und das in seiner Wahrnehmung nicht in Einklang zu stehen scheint mit Reformbestrebungen seiner Kirche sowie dem beruflichen Selbstverständnis von vielen seine Kollegen und Kolleginnen. Dazu gehört:
– Keine Trennung von Beruf(ung) und Privatheit. Sein Arbeits- und Lebensmittelpunkt ist die Gemeinde. Eine Work-Life-Balance ist ihm fremd. Dieser Arbeits- und Lebensstil wird ihm ermöglicht, weil ihn seine Frau dabei unterstützt, zumindest diesen Arbeitsstil akzeptiert.
– Damit einher geht, dass eine Diskussion über Pfarrerarbeitszeiten für ihn obsolet ist. Die Freiheit der Gestaltung seiner Arbeit und die freie Verfügung über seine (Arbeits-)Zeit ist unbedingte Voraussetzung für eine erfolgreiche und sinnvolle Tätigkeit eines Pfarrers in der Gemeinde.
– Das Pfarrhaus und die Kirche müssen im Dorf bleiben. Für den Pfarrer besteht eine Residenzpflicht. Nur so kann die Nähe zu und die Begegnung mit den Menschen auf Dauer erhalten bleiben.
Der Arbeits- und Lebensstil des Pfarrers Lukas Langer ist auf die Begegnung mit den Menschen vor Ort, auf das direkte Gespräch und den Dialog mit ihnen ausgerichtet. Er wird im Dorf von den Menschen angesprochen. Diese Ansprache und die Nähe zu den Menschen kann er genießen.
Und so findet sein schon sehr früh angelegter Gerechtigkeitsimpuls (auch) auf diese Weise eine Erfüllung: Ich GENIESSE das, in diesen Ort zu gehen und auf dem Marktplatz, im Supermarkt, in der Apotheke, beim Arzt von allen möglichen Leuten angesprochen zu werden auf alles Mögliche. Ähm. Dort Verabredungen zu treffen, ruhig auch einen Gesprächstermin auszumachen, warum nicht. Das finde ich absolut wunderbar, ähm, auch in dieser Direktheit.
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