Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen. Greg Cox

Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen - Greg  Cox


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      »Weitermachen, Lieutenant«, sagte Kirk zu Uhura.

      »Aye, Sir«, erwiderte sie unsicher.

      Pille hätte die Angelegenheit nicht so einfach auf sich beruhen lassen, dachte Kirk.

      Spock glitt an Bates vorbei und gesellte sich zu Kirk in den Kommandobereich. Er senkte seine Stimme. »Captain, vielleicht sind aktivere Maßnahmen nötig, um Captain Una zu finden.«

      »Sie haben vielleicht recht, aber …«

      Kirk zögerte, da es ihm widerstrebte, ein Sicherheitsteam auf die Suche nach Una zu schicken. Das lag zum Teil daran, dass eine so drastische Reaktion nur noch mehr Aufmerksamkeit auf eine Angelegenheit lenkte, die so lange ein gut gehütetes Geheimnis gewesen war, aber auch daran, dass es ihm gegen den Strich ging, das Schlimmste von einem anderen Captain der Sternenflotte anzunehmen – ganz zu schweigen von einem hochdekorierten Veteranen wie Captain Una. Es war beinahe unmöglich, sich vorzustellen, dass ein so angesehener Offizier abtrünnig wurde.

      Aber nichts an dieser Situation folgte den Regeln.

      »Sicherheit«, bellte er ins Komm-System. »Finden Sie Captain Una und bringen Sie sie auf die Brücke.«

      Spock runzelte die Stirn und kehrte an seine Station zurück. Vulkanier oder nicht, Unas immer verdächtigeres Schweigen musste auch ihm Sorge bereiten, genauso wie die Schritte, die unternommen wurden, um sie festzunehmen. Es wäre höchst peinlich, wenn es sich um einen einfachen Zufall oder ein Missverständnis handelte, aber Kirk hoffte trotzdem verzweifelt, dass das der Fall sei.

      »Captain?«, erklang eine verblüffte Stimme aus dem Lautsprecher in Kirks Sessel. »Hier ist Lieutenant Bresler von der Hangarkontrolle. Captain Una verlässt uns auf ihrem Schiff.«

      Kirk sprang auf die Füße. »Auf wessen Befehl?«

       »Auf ihren, Sir.«

      Bresler klang verlegen, als würde ihm plötzlich dämmern, dass er irgendwie einen Fehler gemacht hatte, aber Kirk konnte dem Mann keinen Vorwurf machen, weil er Unas Befehlen Folge geleistet hatte. Wenn ein hochrangiger Offizier im eigenen Schiff abfliegen wollte, würden nur wenige Besatzungsmitglieder sich etwas dabei denken.

      »Lassen Sie sie nicht abfliegen!«, befahl Kirk. »Schließen Sie die Hangartüren.«

      »Wir versuchen es, Captain, aber sie hat bereits ihre Maschinen gestartet!«

      Sie hatte sich beeilt, um von seinem Quartier zum Hangardeck zu kommen, stellte Kirk fest, aber Spock hatte bereits gesagt, dass sie effizient sei. Ein Expressturbolift hätte die Entfernung schnell genug überwunden, wenn sie sich zügig bewegt und genau gewusst hatte, wo sie hinwollte.

      »Sie hatte das alles geplant«, vermutete Kirk. »Von Anfang an.«

      »Es sieht so aus«, sagte Spock, »wenn unser Verdacht richtig ist.«

      Kirks Zweifel daran schrumpften mit jeder Minute. Der Alarm war kein Fehler.

      »Auf den Schirm«, befahl Kirk. »Zeigen Sie mir, was da vor sich geht.«

      »Verstanden«, sagte Spock. »Schalte auf interne Sensoren um.«

      Das Bild auf dem Hauptschirm schaltete von dem mit Sternen übersäten Weltall vor ihnen auf eine Innenansicht des Hangardecks um. Die gewaltigen Weltraumtore der Landebucht begannen, sich wieder zu schließen, wie Kirk befohlen hatte, aber die Shimizu machte keine Anstalten, ihre Triebwerke abzuschalten. Die in ihren Tragflächen eingelassenen Zwillingsgondeln leuchteten blau und das kleine, schnittige Raumschiff hob vom Deck ab. Das Fahrwerk zog sich in den Rumpf zurück.

      »Sie versucht zu entkommen«, sagte Spock.

      »Sagen Sie mir etwas, das ich noch nicht weiß!«, versetzte Kirk schroffer als beabsichtigt. »Uhura, rufen Sie die Shimizu. Holen Sie mir Captain Una an die Strippe.«

      »Bin schon dabei«, erwiderte sie, da sie seinen Befehl vorausgeahnt hatte. »Enterprise an Shimizu,antworten Sie.«

      Wie zuvor reagierte Una nicht.

      »Captain«, sagte Spock, »wenn wir die Tore vollständig schließen oder auch nur die Schilde hochfahren, riskieren wir an beiden Schiffen beträchtliche Schäden, es sei denn, die Shimizu bleibt, wo sie ist – und das scheint nicht Captain Unas Absicht zu sein.«

      Nein, sieht nicht so aus, dachte Kirk.

      Die Shimizu neigte sich um fünfundvierzig Grad nach Backbord, um besser durch die immer enger werdende Lücke zwischen den sich schließenden Toren hindurchzupassen. Ein plötzlicher Beschleunigungsschub, der jedem vorgeschriebenen Sicherheitsprotokoll widersprach, ließ das Kurierschiff aus der Landebucht in das Vakuum des Weltalls hinausschießen. Kirk konnte nur noch frustriert auf einen leeren Hangar starren. Die Shimizu hatte sich aus dem Staub gemacht.

      Und den Schlüssel mitgenommen.

      »Achteransicht!«, befahl er. »Jetzt!«

      Der leere Weltraum hinter der Enterprise füllte den Hauptschirm gerade rechtzeitig aus, damit Kirk sehen konnte, wie die Shimizu mit mindestens voller Impulsgeschwindigkeit davonschoss. Das winzige Schiff schrumpfte bereits in der Ferne zusammen, während die Enterprise mit Warp fünf in die andere Richtung flog. Ein Raumschiff zu verlassen, das mit Warpgeschwindigkeit flog, gehörte ebenfalls nicht zum Standardprotokoll, aber Captain Una machte in diesem Moment offensichtlich ihre eigenen Regeln.

      »Volle Kraft zurück!«, befahl Kirk. »Und erfassen Sie das Schiff mit den Traktorstrahlen. Lassen Sie es nicht entkommen!«

      »Aye, Sir!« Sulu klang jetzt kein bisschen verkatert mehr. »Volle Kraft zurück.«

      Die abrupte Richtungsänderung stellte die Trägheitsdämpfer der Enterprise auf eine harte Probe und schleuderte Kirk beinahe aus seinem Sessel. Bates griff nach einem Sicherheitsgeländer, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und eine Datentafel fiel klappernd aufs Deck. Der Kaffee schwappte in Kirks Tasse herum und drohte überzulaufen. Kirk erwartete jeden Moment einen empörten Protest aus dem Maschinenraum.

      Tut mir leid, Scotty.

      »Setze Traktorstrahlen ein«, meldete Ensign Chekov von der Navigationsstation rechts von Sulu. In seinen starken russischen Akzent mischte sich etwas, das wie zunehmende Frustration klang. Er murmelte kaum hörbar finster vor sich hin, während die Shimizu auf dem Hauptschirm weiterhin vor der Enterprise floh und kaum noch in Sichtweite war.

      Kirk runzelte die Stirn. »Gibt es ein Problem, Mr. Chekov?«

      »Ich versuche es, Sir, aber ich habe Schwierigkeiten, das andere Schiff zu erfassen. Es hat seine Schilde hochgefahren, die den Traktorstrahl auf eine Weise stören, die ich noch nie erlebt habe.« Er bearbeitete beharrlich die Kontrollen, schien aber nicht sehr glücklich mit dem Ergebnis. »Es ist, als machten die Deflektoren die Shimizu … schlüpfriger.«

      »Captain Unas Werk, nehme ich an«, sagte Kirk.

      »Ihr Scharfsinn und ihr Einfallsreichtum sind beträchtlich«, erwiderte Spock. »Dafür kann ich mich persönlich verbürgen.«

      Kirk machte ein finsteres Gesicht. »Nur schade, dass diese herausragenden Fähigkeiten gerade gegen uns verwendet werden.«

      »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Captain. Das ist höchst … bedauerlich.«

      Kirk fragte sich erneut, wie schwer das alles für Spock sein musste, aber noch bevor er Spock fragen konnte, was seine ehemalige Schiffskameradin möglicherweise im Schilde führte, unterbrach Uhura ihn mit einer dringenden Nachricht.

      »Captain! Die Shimizu antwortet endlich auf meinen Ruf.«

      Das wurde auch Zeit, dachte Kirk. »Stellen Sie sie durch.«

      Unas Kopf und Schultern erschienen auf dem Bildschirm. Wie immer wirkte sie ruhig und tadellos.

      »Meine aufrichtige


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