Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa Frank

Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman - Marisa Frank


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man in Liebesdingen offensichtlich nie erwachsen wird!«

      »Was heißt ›nie erwachsen‹! Du meinst: immer jung bleibt!« verbesserte Ekatarina, die erfahrene Braut, ihre Schwester. Die winkte überlegen ab. »Warte nur, bis du dich verliebst!« drohte Ekatarina. Aribo grinste. Er hatte den Mund voll, deshalb konnte er sich nicht weiter äußern. »Ob die Wenden-Kinder schon zu Hause sind?« überlegte Ekatarina, und dann fiel ihr ein: »Ich muß Alexander anrufen! Nicht, daß im letzten Moment noch etwas schiefgeht!« Und damit rannte sie vor den anderen zum Schloß.

      »Endlich hat sie wieder einen Grund, ihn anzurufen!« spottete Elena.

      »Nur kein Neid«, sagte Aribo und steckte das letzte Stück Kuchen in den Mund.

      *

      Alexander stand vor seinen Eltern und sah sie herausfordernd an. Er hatte ihnen brühwarm alles erzählt und erwartete nun eigentlich eine empörte Reaktion.

      »Nun? Was ist? Ihr werdet doch nicht ebenso vernagelt sein wie die Sturmecks?« rief er schließlich, da sie nur einen stummen Blick gewechselt hatten und vorerst schwiegen.

      »Es ist – unglaublich«, sagte der Fürst nach einer Pause.

      »Unglaublich! Das finden wir alle!« rief Alexander, erleichtert, daß sein Vater offenbar seine Meinung teilte.

      »Unglaublich, daß man uns – vorschiebt!« sagte Schönhausen nun.

      Sein Sohn holte scharf Luft.

      »Soll das heißen…?!«

      »Nein! Das heißt es nicht!« warf seine Mutter schnell ein. »Wenn ich ehrlich bin, finde ich erstaunlich, daß die liebe Auguste sich in ihrem Altern nochmals so – hm – verliebt. aber die Menschen sind eben verschieden«, setzte sie rasch begütigend hinzu.

      »So ist es!« reagierte Alexander gereizt. »Und ich hoffe, daß die Entscheidung von Auguste Sturmeck nichts mit Ekatarina und mir zu tun hat!«

      »Selbstverständlich nicht! Das wäre ja geradezu lächerlich!« beeilte sich der Fürst zu versichern. »Auch wenn ich ehrlich zugeben muß, es wäre mir lieber, Auguste hätte irgendeinen – hm – Standesgenossen…«

      »Papa!«

      »Woldemar!« ereiferten sich nun Sohn und Gemahlin.

      »Ach was. Der Dr. Wenden – so heißt er doch – ist sicher ein gebildeter Herr. Sonst würde sich Auguste garantiert nicht für ihn interessieren. Aber – ich hasse das Gerede!«

      »Geredet wurde doch immer von gewissen Klatschbasen«, fand Alexander.

      Der Fürst seufzte.

      »Da hast du auch wieder recht! Und weshalb sollte sich die liebe Auguste nicht über ihren langweiligen Sohn und die habgierige Schwiegertochter hinwegtrösten? Eigentlich hat sie recht!« schloß er.

      »Na, endlich!« freute sich Alexander.

      »Und? Was erwartete Auguste nun von uns?« wollte die Fürstin wissen.

      »Gar nichts!« erklärte Alexander, sehr zufrieden. »Das heißt: nur, daß ihr das, was ihr eben zu mir gesagt habt, auch den Sturmecks beibringt. Etwas verschärft…«, fügte er vorsichtig hinzu.

      »Verschärft?« Der Fürst zog die Brauen hoch.

      »Tja, ihr solltet ihnen sagen, wenn sie euch darauf ansprechen, daß ich Ekatarina nicht heirate, wenn sie so etwas von ihrer Großmutter verlangt, die ich, und ihr natürlich auch, so hoch schätzt!«

      »Oh!« Seine Eltern wechselten wieder einen Blick.

      »Ist das nicht ein bißchen…?« begann seine Mutter.

      »Man muß denen genauso grob kommen, wie sie es machen!« fand Alexander. »Ihr könnt ja sagen: daß ich einen Charakterfehler bei Ekatarina befürchte, wenn sie solche Bedingungen bei ihrer Großmutter stellt.«

      Sein Vater begann zu lachen.

      »Meine Güte! Weiß Auguste davon, was ihr da für Ideen habt?«

      »Nun ja, wir haben es nicht ganz so deutlich gemacht…«, wich Alexander aus. Seine Mutter schüttelte den Kopf. Doch sein Vater war bereit, auf den Vorschlag seines Sohnes einzugehen.

      »Unter normalen Umständen würde ich es ablehnen«, sagte er. »Es ist einfach lächerlich, die Heirat von Auguste Sturmeck mit deiner Verlobung in Zusammenhang zu bringen. Aber die Tatsache, daß Ekatarinas Eltern behauptet haben, wir würden die Zustimmung zu eurer Heirat davon abhängig machen, daß Auguste und Dr. Wenden sich trennen, finde ich so unerhört, daß ich bereit bin, ihnen genauso deutlich zu kommen, wie ihr Kinder euch das ausgedacht habt!«

      »Hurra!« schrie Alexander. »Was bin ich froh, daß ich keine zurückgebliebenen Eltern habe!«

      »Danke!« sagte der Fürst trocken.

      »Und wie geht es nun weiter?« erkundigte sich die Fürstin, halb belustigt, halb besorgt.

      »Ekatarina wollte doch einmal Schauspielerin werden…«, begann Alexander.

      »Du lieber Himmel! Wir scheinen heute eine Menge Neues über unsere zukünftige Verwandtschaft zu erfahren!« Schönhausen verzog das Gesicht.

      »Nein, nein! Inzwischen nicht mehr! Aber sie wird ihren Eltern meinen Entschluß mitteilen! Und ihr müßt mich jetzt entschuldigen – ich will dazu in der Nähe sein! Falls man mich braucht…« Er küßte lachend seine Mutter, umarmte den Vater und lief aus dem Salon, in welchem das Gespräch stattgefunden hatte, um wieder zurück nach Sturmeck zu fahren.

      Seine Eltern sahen sich an und schüttelten die Köpfe.

      »Sie sind noch sehr jung«, meinte die Fürstin lächelnd.

      Der Fürst lachte.

      »Und unsere liebe Auguste ist sehr jung geblieben!«

      *

      Während Jakob und Ursula dem Großvater noch aufgeregt den neuesten Stand der Dinge mitteilten, läutete das Telefon. Auguste Sturmeck war am Apparat.

      »Andreas – ich – schäme mich!« sagte sie verlegen.

      »Und weshalb?« wollte er wissen und schmunzelte vor sich hin.

      »Ich war so kleinmütig! Und so feige!« setzte sie hinzu.

      »Und? Hast du es dir inzwischen anders überlegt?«

      »Ja. Wenn du noch willst…«

      Nun lachte er leise.

      »Und ob ich will! Weißt du was, mein Herz? Ich hole dich in einer Stunde ab. Dann werden wir alles genauestens besprechen.«

      »Ja«, sagte Auguste. »Ich bin sehr froh…«

      »Ich auch…«

      »Und, Opa?« fragte Jakob und Ursula, die mit großen Augen und gespitzten Ohren zugehört hatten.

      »Alles bestens!« antwortete er und legte um jedes von ihnen einen Arm. »Omama Auguste und ich – heiraten!«

      »Hurra!« schrien beide, und Ursula fiel ihm um den Hals und gab ihm einen lauten Schmatz.

      »Wann? Wo?« drängte Jakob.

      »Ich hab da so eine Idee…«, erwiderte Andreas Wenden vergnügter als seit langem. »Aber die verrate ich noch nicht!«

      »Oh, schade!« schmollte Ursula. Doch dieses Mal ließ der Opa sich nicht erweichen. Er schob die beiden aus seinem Zimmer und begann dann, einen Koffer zu packen. Bevor er das Haus verließ, rief er im Kavaliersschlößchen bei Emma an und bat sie, einige Dinge vorzubereiten. Emma war entzückt und versprach, bis in zehn Minuten alles beisammen zu haben.

      Eine halbe Stunde später betrat Andreas Wenden den Salon, in welchem Auguste bei dem inzwischen kalt gewordenen Kaffee auf ihn wartete.

      »Andreas!« Sie streckte ihm beide Hände entgegen.

      »Was


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