Der Rundfunk von der Antike bis zur Gegenwart. Jürgen Tiedmann

Der Rundfunk von der Antike bis zur Gegenwart - Jürgen Tiedmann


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ersten elektrischen Christbaumkerzen auf dem Markt.

      Auf Drängen Kaiser Wilhelm II. wurde die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie TELEFUNKEN mbH gegründet, eine zu gleichen Teilen dotierte Tochter von AEG (Abteilung für Funkentelegrafie System Slaby-Arco) und Siemens & Halske (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie System nach Prof. Braun von S&H).

      Auf Anregung der Deutschen Post findet in Berlin die erste Vorkonferenz für drahtlose Telegrafie statt. Hauptverhandlungsthema war der Versuch Marconis, den Seefunk zu monopolisieren. Dagegen gab es hauptsächlich von England und Italien Widerstand, die sich dem Versuch widersetzten, die freie Wirtschaft in diesem Bereich zu unterbinden. 1906 findet die eigentliche Konferenz statt.

      Die Station in Poldhu beginnt ein regelmäßiges Programm. Es werden Nachrichten im Morsecode verbreitet.

      Brauns Helfer zeigen in der Empfangsstation in Saßnitz Vertretern des Militärs die Möglichkeit, mit einer Station mehrere Sender zu empfangen.

      Der Eiffelturm dient als Träger einer riesigen Antenne für eine permanente Funkstation.

      Poulsen konstruiert einen Lichtbogensender für ungedämpfte, kontinuierliche Schwingungen, der nun prinzipiell durch Sprache oder Musik modulierte Sendungen zulässt.

      Es existieren mehr als 50 Bodenstationen von Marconi. Eine mehrfache Anzahl von Schiffen ist mit Sende- und Empfangsstationen ausgerüstet. In einer Schule von Marconi bei Liverpool werden Techniker für Reparatur und Service der Stationen ausgebildet.

      Marconi setzt ein Notrufsignal durch. Es ist ein allgemeiner Anruf mit nachfolgendem D zu senden – CQD.

      Vom 30. April bis 1. Dezember 1904 fand in St. Louis (Missouri) die „Louisiana Purchase Exposition“ statt, auch als „The Saint Louis World's Fair“ oder „Weltausstellung“ bekannt. Lee de Forest zeigte dort ein Auto mit eingebauter Empfangsmöglichkeit. Das erste Autoradio!? Vermutlich handelte es sich hierbei um einen röhrenlosen Telegraphieempfänger.

      Im darauffolgenden Jahr fuhr er damit die Michigan Avenue in Chicago entlang. Ein Messingstab diente als Antenne und hinter dem Auto schliffen Erdungsdrähte. Dabei konnten Funkbotschaften von de Forests Sender im Railway Exchange Building empfangen werden.

      Die Chicago Tribune schrieb: "Wir hoffen, dass es Geschäftsleuten möglich sein wird sogar während der Autofahrt Verbindung zu haben mit LaSalle Street (der Chicagoer Börse).

      Otto Nußbaumer bringt im Physik-Institut der Technischen Universität Graz die erste drahtlose Übertragung von Musik zuwege. Er verwendet zu diesem Zweck das Dachsteinlied.

      Der englische Postminister stellt die drahtlose Telegraphie unter Lizenzpflicht. In England gab es bereits so viele Stationen, dass eine Regelung dringend notwendig wurde.

      Die Küstenfunkstelle Scheveningen Haven nimmt mit dem Rufzeichen SCH den Sendebetrieb auf.

      Das spanische Militär führt in Zusammenarbeit mit der Telegrafenbehörde die ersten drahtlosen Übertragungen von Signalen durch.

      Gegen Bezahlung kann auf jedem britischen Postamt für drahtlose Vermittlung ein Marconigram aufgegeben werden. Es werden nur Telegramme angenommen, dessen Empfänger eines der ca. 80 Schiffe mit Marconis Anlagen ist.

      Um 22.38 Uhr empfängt Island das erste Telegramm. Die britische Firma Marconi sendete es per Funk von Cornwall aus. Erst ein Jahr darauf folgt das Seekabel.

      Der Dozent John Ambrose Fleming erhält in Großbritannien ein Patent auf die Röhrendiode, die er Kenotron nennt.

      Clarence Melvin Zener wurde in Indianapolis (Indiana, USA) geboren. Er entdeckte später den nach ihm benannten Effekt und erfand 1948 die Zener-Diode.

      Die Groß-Station Radio Norddeich, gebaut von Telefunken, nimmt den Betrieb auf und sendet regelmäßig Nachrichten und Wettermeldungen im Morse-Code.

      Das Schweizer Militär testet zwischen 1905 und 1907 zwei stationäre Funkstationen für drahtlose Telegraphie vom Typ TELEFUNKEN. Nach befriedigten Ergebnissen erhält Telefunken 1913 den Auftrag für drei mobile Sendestationen, die aber erst 1916 bei der Schweizer Armee eintreffen.

      Ferdinand Braun meldet den Kristall-Detektor zum Patent an.

       Kristalldetektor um 1925 (Bild: Jürgen Tiedmann)

      Der österreichische Physiker Robert von Lieben meldet das Patent (DRP 179807) auf die zuvor von ihm entwickelte elektronische Verstärkerröhre (Kathodenstrahl-Relais) an. Er erhält dieses am 19.11.1906.

      Probebetrieb des Großsenders Nauen.

      Die erste Welt-Funkkonferenz (Internationale Konferenz zur Regelung des Funkwesens) tagt in Berlin. 27 Nationen unterzeichnen den internationalen Telegraphenvertrag, der sie zur Aufnahme und Weitergabe jeglicher Funkmeldungen verpflichtet. Das neue Notrufzeichen, das ab 1908 gilt, wird festgelegt. Es lautet SOS.

      Lee de Forest meldet seine Glühkathodenröhre zum Patent an.

      Robert von Lieben erhält das Patent (DRP 179807) auf die zuvor von ihm entwickelte elektronische Verstärkerröhre (Kathodenstrahl-Relais).

      Peter Carl Goldmark wurde in Budapest geboren. Er führte später den ersten erfolgreichen Farbfernseher vor und entwickelte die Langspielplatte.

      Reginald Aubrey Fessenden überbrückt 18 km mit Musik- und Sprachsendungen zwischen Brant Rock und Plymonth. Er spielt Geige, singt Weihnachtslieder


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