Der Rundfunk von der Antike bis zur Gegenwart. Jürgen Tiedmann
über das Telefonnetz verbreiten. Die Anlage, 1890 vom Staat übernommen, funktioniert bis 1936.
Konstruktion des Drehstrommotors durch Dolivo-Dombrowolsky.
18.12.1890
Edwin Howard Armstrong wird in New York City geboren.
08.06.1892
Der Pariser Dezső Korda (1864 – 1919) erhält das deutsche Patent für den Drehkondensator.
15.02.1893
Über das Telefonnetz in Budapest ertönt zum ersten Mal die sprechende Zeitung Telefon-Hirmondo. In einem kleinen Studio in der Magyar-Utca 6 stellt der Schöpfer dieses weltweit einmaligen Dienstes ein vielseitiges Programm zusammen. Neben Zeitansagen, Verordnungen des Amtsblattes und Börsenkursen werden auch Nachrichten und Konzerte geboten. 1894 hat dieser Service bereits 700 Abonnenten.
1893
Alexandr Stephanowitsch Popow arbeitet mit drahtlosen Empfangsanlagen.
1894
Guglielmo Marconi baut die erste drahtlose Funkstrecke der Welt – ganze neun Meter lang. Es gelingt ihm, mit Hilfe eines Righi-Oszillators als Sender und eines Branly-Kohärers als Empfängers, eine Klingel ferngesteuert zum Läuten zu bringen.
Auch Lodge demonstriert öffentlich drahtloses Senden und Empfangen.
13.02.1895
Die Brüder Lumière lassen in Paris ihren Cinématographe patentieren.
24.03.1895
Ferdinand Schneider demonstriert die drahtlose Übertragung von Morsezeichen mittels Ionisation. In einem parallel geschalteten Kopfhörer wurden die Zeichen hörbar.
Frühjahr 1895
Marconi setzt seine Versuche unter freiem Himmel fort. Er erkennt, dass zunächst der Empfänger als schwächstes Glied in der Kette verbesserungsbedürftig ist und macht sich an die Arbeit. Die Branlyschen Metallspäne im Kohärer werden durch ein Pulver aus Nickel und Silber ersetzt, die Enden der Glasröhre mit Stöpseln aus Silberamalgan verschlossen, die in ihrer Entfernung zueinander verschoben werden können. Marconi engagiert seinen Bruder Alfonso als Hilfskraft und dehnt die Experimente weiter aus. Bei Geländeversuchen beobachtet er, dass die Reichweite wächst, wenn er jeweils einen Pol vom Sender und Empfänger mit der Erde verbindet und die beiden anderen Pole mit senkrecht hochgeführten Luftdrähten zusammenschaltet. Er kann dadurch fast zweieinhalb Kilometer überbrücken und seine Signale auch ohne direkte Sicht von Sender zu Empfänger übertragen. Mit der Erfindung der geerdeten Sendeantenne scheint für Marconi die Sache so weit ausgereift zu sein, dass er an die praktische Auswertung gehen konnte. Er beschließt, seine drahtlose Telegrafie Italiens Minister für Post und Telegrafie anzubieten. Doch der Minister zeigt kein Interesse an der Erfindung des jungen Mannes. Marconi sucht andere Interessenten im Ausland.
06.05.1895
Alexander Stepanowitsch Popow demonstriert vor der Russischen Gesellschaft für Physik und Chemie ein drahtlos arbeitendes Gewitterwarngerät.
07.05.1895
Alexander Stepanowitsch Popow sendet in Petrograd Signale, die man acht Kilometer entfernt empfangen kann. In der Sowjetunion feierte man deshalb alljährlich am 7. Mai den “Tag des Radios”.
14.11.1895
Marconi schreibt einen Brief an William Preece, den Chefingenieur des General Post Office in London, und erklärt ihm seine Experimente. Im Februar 1896 macht sich Marconi auf die Reise nach England. William Preece stellt ihm ein Labor zur Verfügung und bald beginnen die ersten Versuche.
1895
Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt die nach ihm benannten Strahlen. Dafür erhält er am 10.12.1902 den ersten Nobelpreis für Physik.
12.03.1896
Alexander Popow gelingt die drahtlose Übertragung der in Morseschrift kodierten Worte „Heinrich Hertz“ über eine Entfernung von 250 m.
02.06.1896
Marconi erhält für sein Telegrafiesystem das britische Patent Nummer 12039 1896.
02.09.1896
Guglielmo Marconi verwendet Antenne, Klingel sowie das Relais von Popow, von Hertz den HF-Erzeuger und den Kohärer von Branly und baut eine Sende-, Empfangsanlage mit Erdung und senkrechter Antenne. Er führt eine Verbindung über drei Kilometer auf der Reede von Spezida (Italien) Angehörigen der Armee und der Marine vor.
28.09.1896
Die vier Brüder Pathé gründen in Paris ein Unternehmen zum Verkauf phonographischer Geräte. Dieses entwickelt sich zu einem bedeutenden Film- und Plattenproduzenten.
12.12.1896
Unter Leitung von Guglielmo Marconi findet die erste öffentliche Vorführung drahtloser Signalübertragung in der Toynbee Hall in London statt.
1896
Adolf Slaby kommt bei Versuchen mit Hertzschen Wellen in Berlin auf eine Reichweite von 100 Metern. Er nimmt an den Versuchen von Marconi teil und holt sich dort weitere Hinweise.
10.05.1897
Maxwell Lodge bekommt das Patent für eine Induktionsspule zur Frequenzabstimmung im Sender durch eine Anordnung von einstellbaren Funkeninduktoren.
13.05.1897
Marconi bringt eine drahtlose telegrafische Verbindung zwischen Lavernock Point und der Insel Flatholm im Bristol-Kanal zustande. Auf einer 20 m hohen Klippe bei Lavernock Point wird als Empfangsstation ein 30 m hoher Mast errichtet. Von einer Spitze führt bis zum Fuß ein isolierter Kupferdraht an den einen Pol des Empfangsapparats, während der andere Pol durch ein langes Drahtseil, das zum Meer hinabführt, geerdet ist. Die Sendestation, ein von einem achtzelligen Akkumulator gespeister Strahlapparat in einem Bretterhäuschen, befindet sich auf der 5 km entfernten Insel Flatholm.
14.05.1897
Marconi überträgt den Buchstaben “S (V)” bei einer Demonstration seiner Anlagen vor dem britischen Postminister über eine 5 km lange Strecke mit Funkwellen.
20.07.1897
Gründung der Wireless Telegraph & Signal Company, Ltd. durch Marconis Familien. Er bringt seine Patente ein und erhält die Stellung eines Ingenieurs. Die Gesellschaft wird 1900 auf den