Der Rundfunk von der Antike bis zur Gegenwart. Jürgen Tiedmann

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drahtlose Verbindung mit der Großfunkstelle Nauen bei Berlin über 5.000 Kilometer. Die Versuche führen zum Bau der Funkstation Kamina.

      Vom Observatorium im Eiffelturm wird ein täglicher Wetterbericht ausgestrahlt.

      Henri de France, der spätere Entwickler des SECAM-Farbfernsehsystems, wird in Paris geboren.

      Die erste provisorische Empfangskonzession in der Schweiz erhält die Ecole d`horlogerie à La Chaux-de-Fonds, welche beabsichtigt, das vom Eiffelturm übermittelte Zeitzeichen drahtlos zu empfangen. Auch die folgenden Empfangsbewilligungen der Obertelegraphendirektion OTD gehen meist an Vertreter der Uhrenbranche, die aus geschäftlichen Gründen am drahtlos übermittelten Zeitzeichen interessiert sind.

      Siegmund Strauss meldet ein Patent zum Rückkopplungsprinzip an. Mit dem Rückkopplungsprinzip wird der Einsatz von Röhrensendern zur Hochfrequenz-Erzeugung möglich (Telefonverstärker, Rundfunksender). In den Jahren 1912/13 werden Rückkopplungsschaltungen weitgehend unabhängig voneinander auch von Lee De Forest, E. Reisz, C. S. Franklin, A. Meißner, H. J. Round, E. H. Amstrong und I. Langmuir entwickelt.

      Untergang der Titanic. 1.517 Menschen ertrinken in den Fluten des Atlantiks, 711 werden jedoch durch den Einsatz der Funkentelegraphie gerettet.

      Die Internationale Funkkonferenz in London schreibt vor, dass alle Schiffe mit einem Notsender ausgestattet sein müssen.

      Die britische Navy nimmt auf den Falkland-Inseln in der Nähe von Stanley den Sender BZN in Betrieb.

      Lee de Forest sendet drahtlos an einige New Yorker Millionäre eine Aufführung aus der Metropolian Opera in ihre Privathäuser.

      Die “Lieben-Röhre” geht in Serienfertigung, damit beginnt das “Röhrenzeitalter”.

      Bei Telefunken werden erste Senderöhren entwickelt.

      Aus San Jose (California) meldet sich die Station KQW, besser bekannt als San Jose Calling, mit einem regelmäßigen Radioprogramm. Erste Versuche gehen bis ins Jahr 1909 zurück. Der Initiator Charles D. „Doc“ Herold ist mit seinem Programm, bestehend aus Gesprächen, Nachrichten und Schallplatten, bis 1917 auf Sendung.

      TELEFUNKEN führt zu Demonstrationszwecken drahtlose Musikübertragungen in New York durch.

      Der von der Firma Siemens & Halske entwickelte und bis heute noch vereinzelt verwendete Nummernschalter für Telefonapparate („Wählscheibe“) wird zum Patent angemeldet.

       Bild: Jürgen Tiedmann

       Bild: Jürgen Tiedmann

      In Gegenwart der Presse wird mit Hilfe eines Lieben-Röhrensenders und der von Meißner entwickelten Rückkopplungsschaltung erstmals ein drahtloser Sprechverkehr zwischen Berlin und Nauen durchgeführt.

      Dem österreichischen Physiker Alexander Meißner gelingt es, die Kathodenröhre zur Herstellung und Aussendung (Rückkopplung) ungedämpfter Schwingungen zu verwenden.

      Telefunken liefert eine 500-kW-Hochfequenzmaschine nach Nauen.

      In den USA gibt es 1.890 Sendestationen.

      Gründung erster Amateurfunk-Clubs in England.

      Die britische Post erhebt Gebühren von 1 Pfund und 1 Shilling für neue Amateurfunklizenzen. Außerdem müssen die Antragsteller funktechnische Qualifikationen nachweisen.

      Erste Rundfunkversuche in Belgien. Aus dem königlichen Schloss in Laken wird ein Konzert zu Ehren Königin Elisabeths gesendet. Von nun an wird jeden Samstagabend ein Konzert ausgestrahlt. Dabei kommen ein Lichtbogensender mit 2 kW Leistung und ein wassergekühltes Mikrofon zum Einsatz.

      Während der deutschen Besetzung von Brüssel wurden die Sendungen aus dem königlichen Schloss in Laken auf Anordnung von König Albert eingestellt und die Sendeapparatur versteckt.

      Der Präsident der USA, Wilson, eröffnet die drahtlose Wirtschaftsrundfunkstrecke Kalifornien – Honolulu.

      Zu Beginn des ersten Weltkrieges besitzt das deutsche Heer nur etwa 40 Feldfunkstationen, während allein die russische Armee schon über 80 Stationen verfügt.

      Der Radio-Amateur Fernando Medeiros führt in Portugal erste Rundfunkversuche durch. In Lissabon nimmt er den Sender Radio Hertz / Radio Continental in Betrieb.

      Die Physikalische Anstalt der Universität Basel nimmt im Bernoullianum den ersten Versuchssender der Schweiz in Betrieb. Neben ausländischen Apparaten sendete ein Tonfunkensender, welcher vollständig in der Schweiz hergestellt wurde.

      In London bringt die Firma Synchronome Co. Ltd. den Horophone-Empfänger auf den Markt, der neben Zeitsignalen auch Wetterberichte und Nachrichten in Morsecode von Paris und Norddeich und weiteren starken Sendern empfangen konnte.

      In Deutschland gibt es 566 Sender (1.781 in Großbritannien, 1.154 in den USA).

      Der Sender Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg ging als eine der ersten Sendeeinrichtungen in Deutschland als Militärfunkstelle mit 4 Lichtbogensendern und Empfangseinrichtungen in Betrieb.

      Marconi experimentiert mit kurzen und ultra-kurzen Wellen.

      Die traditionelle Funkensender-Technik wird abgelöst. Der österreichische Professor Alexander Meißner entwickelt den ersten mit Röhren ausgerüsteten Radiosender.

      Im Sommer realisiert die Royal Air Force mit einem von Price abgeänderten Gerät der Marconi-Gesellschaft Telefonverbindungen vom Flugzeug


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