Meine Reise zu mir selbst. Sabrina Fleisch
jede Frage
Versuche jede Zeile auszufüllen
Versuche stets in ganzen Sätzen zu antworten
Nimm dir Zeit, jede Frage ausführlich zu beantworten
Schreibe dir wichtige Erkenntnisse auf Notizzettel und mache sie weiterhin sichtbar
Stelle dir für dich hilfreiche und wichtige Fragen auch weiterhin im Alltag
Arbeite dieses Buch chronologisch durch und lasse keine Übung aus
Es gibt kein Richtig und kein Falsch
Gönne dir Pausen zwischen den einzelnen Tagen, an denen du mit diesem Buch arbeitest
Sei nicht zu streng mit dir: Gehe mit dir liebevoll um – wie mit einem Kind oder einer guten Freundin
3. Sinnfindung
Wenn man Krebspatienten im Endstadium fragt, was sie rückblickend anders machen würden, waren die Antworten fast durchgehend die gleichen: mehr Zeit für die eigene Familie, mehr Zeit für die geschätzten Freunde und weniger Zeit mit Arbeit zu verbringen. Eine Antwort ist für einige wohl eher überraschend und für dich hoffentlich ein wichtiger Denkanstoß:
„Ich hätte mir öfter erlauben sollen, glücklich zu sein.“
Wir sollten uns selbst öfter auffordern, glücklich zu sein, zufrieden und dankbar für diesen Moment und das vorherrschende Gefühl. Oft freuen wir uns in der Früh schon auf die Mittagspause. Nach der Mittagspause auf den Feierabend. Nach dem Feierabend auf das Wochenende. Am Wochenende auf den Jahresurlaub. Im Jahresurlaub freuen wir uns auf die Rente. In der Rente merkst du dann, dass du keine Freude hattest.
Oder wir beginnen mit einer neuen Sportart aus Spaß. Dabei stellen wir fest, dass wir als Anfänger viel schlechter sind als die anderen Kursteilnehmer. Durch den Vergleich vergessen wir, Spaß zu haben. „Ich hätte mir erlauben sollen, Spaß zu haben und einfach glücklich zu sein.“
In den nächsten Übungen auf den folgenden Seiten, werden wir feststellen, wie du deine Zeit verbringst und ob du dir erlaubst glücklich zu sein. Ziele verleihen unserem Leben Sinn, deshalb geht es im Kapitel Sinnfindung um unsere Zielfindung.
Ziel-Wert-Klärung
Wie du bestimmt schon aus verschiedenen Lektüren gehört hast, ist für jedes Vorhaben ein Ziel wichtig. Ein Ziel gibt dir Motivation. Ein Ziel zeigt dir den Weg und ein Ziel ermöglicht dir, deine Fortschritte überhaupt erst zu erkennen. Im ersten Kapitel suchen wir deine Reisedestination, dein Ziel, um dann gemeinsam den Weg dorthin zu beschreiten.
Damit sich der Mensch gut fühlt, braucht er einen Sinn im Leben, einen Grund, um zu diesem Glück zu finden. Ohne Sinn im Leben und ohne Ziel, das uns positiv vorantreibt und Energie gibt, steht niemand von uns auf, geht niemand zur Arbeit und hat keiner Lust, auch nur einen Finger zu rühren. Der reine Überlebensinstinkt, der für die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse Hunger, Durst, Schlaf etc. sorgt, reicht nicht aus, um glücklich und zufrieden zu sein.
Wir brauchen Gründe. Wir brauchen Antworten, die uns einen Grund dafür liefern, warum wir hier sind, warum wir wichtig sind und bedeutend.
Ohne Ziele einfach blind draufloszuarbeiten, ob an dir selbst oder auch an deinen Aufgaben im beruflichen Kontext, ist sinnlos. Denn warum investierst du deine Energie und Zeit, wenn es für dich kein erstrebenswertes Ziel gibt? Warum solltest du dich anstrengen, dich bemühen und auf Spaß verzichten? Wie weißt du, ob sich dein Einsatz gelohnt hat? Wie kannst du stolz auf dich sein und Motivation für weitere Aufgaben schöpfen, wenn du nicht weißt, wo und wann du es geschafft hast? Wenn wir arbeiten und nicht wissen wofür, wirst du weder Energie mobilisieren können noch ein gutes Ergebnis erzielen. Und sagen wir nun, du bist so ungefähr am Ziel angekommen: Du wirst unzufrieden sein und dich nicht erfüllt fühlen, da ein nicht definiertes Ziel gar nicht erreicht werden kann. Somit wirst du nicht die nötige Belohnung in Form von Energie und Lebensfreude verspüren. Denn irgendwie irgendein Ziel zu erreichen, fühlt sich auch nur irgendwie an. Wir brauchen die Bestätigung, dass wir eine Herausforderung mit unseren persönlichen Stärken und mit unserem Einsatz erreichen konnten, um noch mehr Selbstvertrauen in uns selbst und unsere Fähigkeiten zu bekommen und selbstbestimmt leben zu können.
Lebst du das Leben, das du leben möchtest, oder verschiebst du es, bis bestimmte Kriterien erfüllt (worden) sind?
Was erwarte ich mir von diesem Buch? Welche Herausforderungen möchte ich bewältigen? (Formuliere dies in vollständigen Sätzen.)
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Hast du es geschafft deine Herausforderungen zu identifizieren und zu formulieren? Dies ist gar nicht so leicht. Wenn wir nun die Herausforderung in Worte gepackt haben, solltest du dich aber schon leichter fühlen.
Angst und Hilflosigkeit kommen meist aus Unsicherheit. Und Unsicherheit fühlen wir, wenn wir ein Problem nicht klar definieren können und keinen Plan haben, wie dies zu bewältigen ist. Wenn jedoch das Problem erkannt und ausgesprochen wurde, kann ein Plan entwickelt werden. Mit diesem Plan bekommst du Sicherheit und kommst deinem Ziel näher.
Vielen fällt es leichter aufzuschreiben, was schlecht läuft, was stört und tun sich schwer zu formulieren, was sie wollen. Hier hilft die nächste Übung, sofern du bereit bist, dich darauf einzulassen und dir erlaubst zu träumen.
Übung: Wunderlampe
Eine meiner Lieblingsübungen, die ich regelmäßig durchführe, um zu überprüfen, ob ich auf dem richtigen Weg bin, um mir meiner Möglichkeiten nochmals bewusster zu werden und um meine Fantasie anzuregen, ist die Übung Wunderlampe.
Stell dir vor, du wanderst durch die Wüste. Es ist heiß, der Sand wirbelt durch die Luft, du spürst den scharfen und heißen Wind, der deine freien Körperstellen berührt und fast verbrennt. Die aufgewirbelten Sandkörner schmerzen, denn dein Körper ist nicht zur Gänze mit dicker, deckenartiger Kleidung bedeckt. Du trägst einen Turban. Deine Augen sind Schlitze, damit sie vor dem scharfen Wind geschützt sind. Da siehst du etwas am Boden aufblitzen. Ein Gegenstand glänzt wunderschön in der Sonne und wirft dir das Sonnenlicht entgegen. Du bewegst dich darauf zu, jedoch lässt dich der heiße Sand nur mäßig vorankommen, weil du immer wieder darin versinkst. Die Hitze ist unerträglich, jeder Schritt anstrengend und schwer. Trotzdem hat dich deine Entdeckung so neugierig gemacht, dass du alle Kraft aufwendest, um schneller voranzukommen. Der glänzende Gegenstand ist im Sand vergraben. Als du Schritt für Schritt näher kommst, siehst du eine metallische, goldene Wölbung, die verheißungsvoll in der Sonne schimmert. Du kannst das Metall fast schon mit deinen Fingerspitzen berühren. Du beginnst den Gegenstand aus dem Sand zu befreien und schaufelst mit deinen Handflächen den Sand zur Seite. „Autsch“, der goldene Gegenstand ist heiß. Mit einem Stück Stoff deiner Kleidung befreist du den Gegenstand nun endgültig aus dem Sand. Du hältst eine Wunderlampe in den Händen. Du bewunderst die detaillierten Ornamente, erkennst wundersame Geschöpfe und das Abendland mit wunderschönen Schnörkeln verziert. Das muss ein sehr teures, wertvolles, altes Gut sein. Wer es wohl vermisst? Du hast den goldenen Gegenstand fest in deinen Händen. Durch den Stoff spürst du nach wie vor die Hitze, die von der goldenen Lampe ausgeht. Du beginnst sie vorsichtig mit einem Stück Stoff abzureiben und den Dreck zu entfernen. Ein merkwürdiger Rauch steigt aus der spitzen Öffnung der Lampe, breitet sich aus und steigt empor. Der silberne Rauch formt sich zu einer Person – es ist ein Flaschengeist. „Du hast drei Wünsche frei. Wähle weise“, ertönt die raue Stimme des Geistes.
Diese Wunderlampe erfüllt dir alle Wünsche. Nun überlege dir: Was würdest du dir in diesem Moment am meisten wünschen?
Stell dir vor, wie der Flaschengeist vor dir