Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
wie meine Hirnwindungen sich abquälen, so durcheinander bringt er mich. Ich muss grinsen bei der Vorstellung meines genervt stöhnenden Gehirns, das schon qualmt vor lauter Nachdenken über Danny Moreno.
„Was ist so witzig?“
Ich sehe hoch, direkt in diese schönen Schokoladenaugen.
„Nichts. Ich musste gerade an Professor Lindenbaum denken. Er ist ziemlich zerstreut, ein wandelndes Klischee von einem zerstreuten Professor“, stottere ich und Danny zieht eine Augenbraue hoch.
„Ah. Damit ich das richtig verstehe, du sitzt hier mit mir am Frühstückstisch und denkst an deinen Professor? Der Lindenbaum ist um die fünfzig, trägt nur Cordhosen, hat eine Nerdbrille auf der Nase und einen albernen Haarschnitt auf dem Kopf. Dennoch bist du mit deinen Gedanken bei ihm, anstatt bei mir. Das tut weh, Sommerröschen, damit hast du mir jetzt einen herben Schlag versetzt.“
Ich muss lachen, als ich den Schalk in seinen Augen blitzen sehe. Das ist etwas, was ich an Danny mag. Seinen Humor, seine Art, auch über sich selbst lachen zu können.
„Du wirst es überleben, Moreno.“
Er zwinkert mir zu.
„Das hoffe ich.“
Ich betrachte ihn, sein hübsches Gesicht, diese Augen, die übermütig funkeln.
„Danke, dass du es gestern nicht auf einen Streit mit Jake hast ankommen lassen“, sage ich leise und er lächelt leicht.
„Kein Ding.“
Er wird ernst.
„Er hat kein Recht, dir Vorhaltungen zu machen, das weißt du, oder?“
Ich nicke.
„Klar. Er ist auch sonst gar nicht so, ich weiß auch nicht.“
Ich sehe ihn grübelnd an, er sieht aus, als ob er gerne noch etwas dazu sagen würde, lässt es aber.
„Du magst ihn sehr, stimmt´s?“
Danny mustert mich forschend und ich nicke wieder.
„Ja. Jake und ich kennen uns schon seit der ersten Klasse. Er ist wie eine Art Bruder für mich, weißt du.“
Danny nickt und für einen Moment glitzern seinen Augen belustigt.
„Bruder, hm. Da hoffe ich mal, dass er das auch so sieht.“
Ich sehe ihn misstrauisch an.
„Was meinst du?“
„Nichts. Was ist, Sommerröschen, möchtest du noch was?“
„Nein. Ich muss auch los jetzt. Du weißt schon, der Lindenbaum.“
Er stöhnt und verdreht die Augen.
„Meine Güte, auf diesem Campus wimmelt es von Konkurrenz für mich. Bloomie, jetzt auch noch der Lindenbaum. Hey, wie soll jemand wie ich das verkraften?“
Ich lache und lehne mich ein bisschen zu ihm.
„Ich glaube, dabei hilft dir dein überdimensional großes Selbstvertrauen.“
Er grinst, und als er einen Moment lang seine Hand auf meine legt, zucke ich zusammen. Es fühlt sich an, als würden Stromstöße durch meinen Körper schießen.
„So ist es, Sommerröschen. Okay, dann zisch ab, zu deinem Lindenbäumchen. Sommerrose und Lindenbaum, yeah, das hat was.“
Sein Daumen streicht wie beiläufig über meinen Handrücken und ich blinzele.
„Äh, ja. Okay, dann bis später oder so. Und danke für das Frühstück.“
Ich ziehe fast widerstrebend meine Hand zurück, während er mich die ganze Zeit ansieht. Und genau weiß, wie sehr er mich verwirrt. Das macht der doch mit Absicht. Ich flüchte regelrecht aus dem Café und atme draußen erst einmal tief durch. Was macht er nur mit mir? Ich habe keine Ahnung, aber es fühlt sich besser an, als es sollte.
Bereits in der Mittagspause bekomme ich die nächste Nachricht von Danny, ob ich Lust hätte, mich mit ihm am See zu treffen. Und ich muss zugeben, das würde ich gerne. Doch ich habe mich mit einer Kommilitonin angefreundet, Jessica, und möchte mit ihr zusammen essen. Ich schreibe ihm zurück und es kommt nur ein lockeres „Okay“ und ein betrübtes Smiley. Allerdings schickt er gleich ein Zwinkersmiley hinterher und wünscht uns einen guten Appetit. Ich muss lachen. Es ist so herrlich unkompliziert mit ihm.
Langsam schlendere ich neben Jessica. Sie ist nett. Ein hübsches, eher ruhiges Mädchen, das irgendwie gut zu mir passt. Wir sind nicht die Typen, mit denen die coolen Girls befreundet sein wollen. Aber sie scheint das genauso mit Fassung zu tragen wie ich.
„Sag mal, du triffst dich mit Danny Moreno?“
Sie mustert mich neugierig und ich lächele unsicher.
„Ähm, na ja, treffen ist vielleicht zu viel gesagt. Ich kenne ihn nicht besonders gut.“
„Ach ja? Da hört man aber anderes.“
Sie zwinkert mir zu und ich werde rot.
„Ehrlich? Was hört man denn so?“
Über mich wurde noch nie getratscht, ich war nie interessant genug, um die Aufmerksamkeit anderer Leute auf mich zu ziehen, und ich will das auch nicht.
Jessica lacht.
„Man hört, er sei total verrückt nach dir. Und dass das bei ihm etwas völlig Neues ist. Na ja, er hat ja schon so einen Ruf, das wirst du mitbekommen haben.“
Ich seufze. Das habe ich allerdings.
„Ich weiß nicht, was man auf so etwas wie einen Ruf haben geben kann. Ich meine, wir Erstsemester sind noch nicht lange hier und ich mache mir gerne mein eigenes Bild über jemanden“, murmele ich.
Ja, das tue ich, aber ich muss zugeben, bei Danny fällt es mir schwer. Man wird unweigerlich beeinflusst von dem, was man über ihn hört. Dass ich nicht kapiere, was er ausgerechnet von mir will, macht die Sache nicht unbedingt besser.
„Da hast du auf jeden Fall recht.“ Jessica stößt mich leicht mit der Schulter an. „Und hey, der Typ ist dermaßen heiß. Wenn der Interesse an dir hat, dann wärst du schön blöd, wenn du ihn abblitzen lassen würdest.“
Ich lächele etwas gequält.
„Du würdest ihn nicht abblitzen lassen?“, hake ich nach und sie lacht.
„Sehe ich so aus? Bestimmt nicht. Ich würde ihn vielleicht nicht direkt heiraten, aber sonst so.“
Sie lächelt vielsagend, und ich kann mir das „Sonst so“ lebhaft vorstellen.
„Bist du denn dafür der Typ? Ich meine, für Affären,
One-Night-Stands oder was auch immer?“
Sie zuckt mit den Schultern.
„Normalerweise nicht. Aber für Danny Moreno würde ich eine Ausnahme machen, darauf kannst du wetten.“
Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Jessica versucht noch, mich ein bisschen über Danny auszuquetschen, gibt es nach einer Weile aber auf.
11
Danny
Nachdem Summer mir einen Korb gegeben hat, geselle ich mich zu meiner Clique, die faul auf einer der Rasenflächen herumlungert. Lexi haut sich direkt neben mich und strahlt mich an.
„Na du. Du machst dich rar in letzter Zeit. Ich vermisse dich richtig.“
„Echt?“
Ich blinzele sie träge an. Sie sieht gut aus. Ihre langen schwarzen Haare glänzen in der Sonne. Sie ist perfekt geschminkt, nicht zu viel und nicht zu wenig. Ihre Figur ist nicht zu verachten, wird durch ein enges Shirt und eine farblich passende Hose unterstrichen, die ihren Knackarsch betont. Ich betrachte sie