Cui bono? Wem nützt das?. Marc Mylius

Cui bono? Wem nützt das? - Marc Mylius


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non odit nisi ignarus.

      Nur der Unwissende hasst die Kunst. – Inschrift des Neuen Museums in Berlin.

      Asinus asino, et sus sui pulcher.

      Der Esel erscheint einem Esel und das Schwein einem Schwein schön.

      Asinus asinum fricat.

      Ein Esel poliert den anderen.

      Atra bilis.

      Schwarze Galle. – Dieselbe galt früher als Ursache mancher Krankheiten, namentlich des Trübsinns, der daher Atrabilität genannt wurde.

      Atracia ars.

      Schwarzkunst. – So genannt nach der Stadt Atrax in Thessalien, die als die ureigentliche Heimat der Zauberei galt.

      Attractiva (remedia).

      Anziehende, ableitende Mittel.

      A. U.

      Abkürzung für: anno urbis, im Jahre der Stadt (Rom).

      A. u. c. = Ab urbe candita

      Seit Erbauung der Stadt (Rom).

      Audaces fortuna iuvat. (Sprichwort)

      Den Kühnen hilft das Glück.

      Audacter calumniare, semper aliquid haeret.

      Verleumde nur keck, etwas bleibt immer haften.

      Audentes fortuna iuvat.

      Den Wagenden hilft das Glück. – Siehe: Audaces.

      Audiatur et altera pars!

      Auch die andere Partei werde gehört!

      Audi, vide, sile!

      Höre, sieh und schweige!

      Augurium bonum.

      Eine gute Vorbedeutung.

      Augustae historiae scriptores.

      Die Schriftsteller der Augusteischen Geschichte.

      Aula.

      Der Hof. – Dieser war ursprünglich bei Palästen der Versammlungsort. Als später die Versammlungen in der Halle stattfanden, wurde diese Aula genannt.

      A. u. s.

      Abkürzung für: Actum ut supra, geschehen wie oben.

      Aurea mediocritas.

      Die goldene Mittelmäßigkeit. – Entspricht dem Sinne nach »Die goldene Mitte«.

      Auri sacra fames.

      Der verruchte Hunger nach Gold.

      Aurora musis amica.

      Der Morgen ist den Musen hold.

      Aut – aut.

      Entweder – oder.

      Aut Caesar, aut nihil.

      Entweder Kaiser, oder nichts – war die Devise des Caesare Borgia.

      Aut vincere, aut mori.

      Entweder siegen oder sterben.

      Autodiciae ius.

      Das Recht des Selbstgerichts. – Dasselbe stand in minder wichtigen Angelegenheiten früher manchen Vereinigungen, noch heute dem Militär, zu.

      Aut prodesse volunt, aut delectare poetae.

      Entweder nützen, oder ergötzen wollen die Dichter – sagt Horaz in seiner Dichtkunst.

      Ave, Caesar, morituri te salutant!

      Heil dir, Kaiser, die Sterbenden grüßen dich! – Der Zuruf der Gladiatoren an den Kaiser Claudius.

      Ave, Maria!

      Gegrüßt seist du, Maria! – Der Gruß des Engels Gabriel an die Jungfrau.

      Ave, pia anima!

      Heil dir, fromme Seele! – die du überwunden hast. Inschrift auf Grabsteinen.

      A verbis ad verbera. (Sprichwort)

      Von Worten zu Schlägen. – Sinngemäß: von Worten zu Werken.

      B

      Barbarus hic ego sum, quia non intelligor ulli.

      Ein Barbar bin ich hier, weil ich von keinem verstanden werde.

      Beatae memoriae.

      Glücklichen (Seligen) Andenkens.

      Beati possidentes.

      Glücklich (sind) die Besitzenden. – Das Wort betont das Glück des wirklichen Besitzes im Gegensatz zum Streben nach demselben. Auch wir erkennen dies ja an, wenn wir sagen: Eine Taube in der Hand gilt mehr als zehn auf dem Dache, – und wie derartige Sprichwörter noch lauten.

      Beatus ille, qui procul negotiis.

      Glücklich der, welcher fern von Geschäften (vom Strome der Welt) – meint Horaz.

      Bella gerant alii, Protesilaus amet. (Ovid)

      Kriege mögen andere führen, Protesilaus liebe. – Protesilaus sprang vor Troja von allen Griechen zuerst ans Land und ward auch zuerst getötet. Als seine Gattin Laodameia den Tod ihres Gemahls erfuhr, ward sie von großer Trauer ergriffen, dass die Götter aus Mitleid ihre Bitte erhörten und dem Protesilaus die Rückkehr in die Oberwelt gestatteten. Als er dann wieder in die Unterwelt zurückkehrte, starb seine Gattin mit ihm.

      Bella gerant alii, tu, felix Austria nube;

       Nam quae Mars aliis dat tibi regna Venus.

      Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Österreich, freie; Denn die Reiche, welche anderen Mars gibt, gibt dir Venus. – Das Distichon, welches übrigens nach dem obigen Ovidischen Verse gebildet ist, enthält eine Anspielung auf die schnelle großartige Erweiterung, welche der österreichische Besitz besonders seit Max I. durch Heiraten erfahren hat.

      Bellica columna.

      Die Kriegssäule. – Dieselbe stand zu Rom vor dem Tempel der Bellona; bei einer Kriegserklärung wurde hier von den Fetialen die Zeremonie des Speerwurfes vorgenommen.

      Bellum internecivum.

      Vernichtungskrieg.

      Bellum omnium contra (in) omnes.

      Der Krieg aller gegen alle – war nach dem englischen Philosophen Hobbes der Zustand der Menschheit vor Bildung der menschlichen Gesellschaft; für den Pessimisten ist dies der Zustand aller Lebewesen.

      Bene, bene, respondisti!

      Gut, gut hast du geantwortet. – Mit diesem frohen Ausruf begrüßte ehemals wohl ein Examinator (oder Disputator) eine unerwartet gute Antwort seines Gegenüber.

      Bene cogitata, si excidunt, non occidunt. (Syrus)

      Das Wohlausgedachte geht nicht unter, wenn es aufhört.

      Benedicamus Domino!

      Preisen wir den Herrn! – Mit diesen Worten wird in der Fastenzeit und an einigen anderen Tagen der kathol. Gottesdienst geschlossen.

      Benedicite!

      Segnet! – So beginnt das Tischgebet, welches in den Klöstern bei den gemeinschaftlichen Mahlzeiten gesprochen wird, und ebenso der Gesang der drei Männer im Feuerofen, der nach dem Beschluss des Konzils zu Toledo (633) an den Festtagen der Märtyrer in Kirchen und Klöstern bei Strafe des Bannes zu singen ist.

      Beneficia non obtruduntur.

      Wohltaten drängt man nicht auf.

      Beneficium competentiae.

      Die Wohltat der Kompetenz. – Das Recht des Schuldners auf den Teil seiner Habe, der ihm zum Lebensunterhalt nötig ist.

      Beneficium inventarii.

      Die Wohltat des Inventars. –


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