Cui bono? Wem nützt das?. Marc Mylius

Cui bono? Wem nützt das? - Marc Mylius


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nur bis zum Werte des Inventars haftet.

      Beneficium regale.

      Eine königliche Gerechtsame.

      Bene merens de re.

      Der, welcher sich um eine Sache wohlverdient gemacht hat oder macht. – Daher bene merenti, dem Wohlverdienten.

      Bene vale! – Bene valete!

      Lebe wohl! – Lebet wohl!

      Bene vixit, qui bene latuit.

      Glücklich lebte, wer sich glücklich verborgen hielt. – Aus Ovids Tristen (III, 4, 25), ursprünglich ein Pythagoräischer Ausspruch.

      Bibe! – Bibamus!

      Trinke! – Lasst uns trinken!

      Biduum.

      Ein Zeitraum von zwei Tagen.

      Bis dat, qui cito dat. (Sprichwort)

      Doppelt gibt, wer schnell gibt.

      Blamatus ille!

      Der ist blamiert! – Küchenlatein, offenbar nach dem obigen

      Beatus ille etc. gebildet.

      Bona fide.

      In gutem Glauben.

      Boni homines.

      Gute Leute. – Bei den Franken: Edelleute und Freie. Auch hießen so die Mitglieder des englischen Ordens der Sackbrüder (gestift. 1259).

      Bonis avibus.

      Mit gnädigen Vögeln. – D. i. unter günstiger Vorbedeutung.

      Bonorum cessio.

      Freiwillige Güterabtretung.

      Bonum avitum.

      Stammgut.

      Bonus eventus.

      Guter Erfolg. – Das Gedeihen der Feldfrüchte.

      Bonus vir semper tiro.

      Ein guter Mensch (bleibt) immer Rekrut. – Das Wort ist von Goethe, ganz im Gegensatze zu seinem: Nur der Lump ist bescheiden; in die Sammlung seiner »Sprüche in Prosa« aufgenommen. Es stammt aus dem Martial (Epigr. XII, 51.) und bedeutet dort nach dem Zusammenhang: Der gute Mann bleibt immer Anfänger – weil nämlich seine Offenheit und Arglosigkeit ihn den verschiedensten Täuschungen aussetzt.

      Brachylogus iuris civilis.

      Kurze Darstellung des bürgerlichen Rechtes.

      Brevi manu.

      Kurzerhand; ohne Umstände.

      C

      Caesar ad Rubiconem! (Sprichwort)

      Cäsar am Rubikon! – Pflegt man wohl vor einer wichtigen Entscheidung auszurufen; es hat etwa dieselbe Bedeutung wie: Herkules am Scheidewege.

      Caesar citra Rubiconem!

      Cäsar diesseits des Rubikon! – Ruft man dem zu, der eine schwierige Entscheidung getroffen.

      Caesar non supra grammaticos.

      Der Kaiser (steht) nicht über den Grammatikern. – Das Wort soll aus der Zeit des Konstanzer Konzils stammen, wo Kaiser Sigismund zur großen Heiterkeit der gelehrten Kirchenfürsten das Wort Schisma nicht nur als Femininum gebrauchte, sondern, als er auf seinen Irrtum aufmerksam gemacht wurde, befehlen wollte, dass man es in Zukunft so gebrauchen solle. Man lehnte die Befolgung dieses Befehles mit obigen Worten ab.

      Calumniare audacter.

      Siehe: Audacter cal.

      Capita aut navim!

      Köpfe oder Schiff! – Ein römisches Spiel gleich unserem: Kopf oder Wappen! Man warf dabei ein As oder eine Teilmünze des As, auf deren einer Seite sich der Kopf eines Gottes oder einer Göttin, auf deren andrer sich ein Schiffsschnabel befand, in die Höhe.

      Capite censi.

      Die nach dem Kopfe Geschätzten. – In Rom diejenigen, deren Vermögen zur Entrichtung von Steuern und zur Ableistung des Kriegsdienstes zu gering waren.

      Capitis deminutio.

      Verminderung des persönlichen Ansehens. – Dieselbe trat in Rom ein, wenn jemand die Freiheit, das Bürgerrecht oder die Familie (durch Adoption oder – bei Mädchen – durch Vermählung) verlor. Man unterschied 1. Capitis deminutio maxima, 2. Media, 3. Minima, d. i. größte, mittlere, geringste Verminderung.

      Captatio benevolentiae.

      Haschen nach Wohlwollen durch berechnete Redewendungen.

      Caput mortuum.

      Totes Kapital.

      Caput perfricare. (Cicero)

      Den Kopf kratzen. – Nachdenklich sein.

      Carpe diem!

      Genieße den Tag! – Ein Mahnwort des Lebemannes Horaz (Oden I, 11, 8).

      Casus belli.

      Kriegsfall. – Der Fall, in welchem ein Staat sich veranlasst sieht, einem andern den Krieg zu erklären.

      Casus foederis.

      Bündnisfall. – Die Umstände, unter denen ein Bündnis zur Geltung kommt.

      Causa aequat effectum.

      Die Ursache kommt der Wirkung gleich.

      Causa efficiens.

      Die wirkende Ursache. – Etwa von gleicher Bedeutung wie das folgende (c. movens).

      Causa (caussa) iusta. – Causa movens.

      Gerechte Ursache. – Die treibende Ursache.

      Causa proxima.

      Die nächste Ursache.

      Cave, adsum!

      Hüte dich, ich bin da!

      Cave canem!

      Hüte dich vor dem Hund!

      Cedant arma togae, concedat laurea laudi.

      Es weichen die Waffen der Toga (dem bürgerlichen Kleide), es weiche auch der Lorbeer dem Lobe! – D. h. der Kampf höre auf und der Friede komme zu seinem Rechte. (Cic. in Pis. 29 u. 30.)

      Cedo maiori.

      Ich weiche dem Größeren. – D. h. Ich mache ihm Platz, oder: Ich füge mich ihm.

      Cedo nulli.

      Ich weiche keinem. – Also: Mir kann keiner!

      Censura ecclesiastica.

      Die geistliche Strafgewalt.

      Certum, quia impossibile est.

      Es ist gewiss, weil es unmöglich ist. – Das Wort wird angewendet zur Bekräftigung der Wahrheit christlicher Lehren. Der Gedankengang ist: Wie sollten Menschen Unmögliches als geschehen hinstellen, wenn es nicht wirklich geschehen wäre? Wollten sie einmal Erfundenes erzählen, dann hätten sie doch wohl auf die Wahrscheinlichkeit Rücksicht genommen. – Siehe: Credo, quia etc.

      Cessante causa cessat effectus.

      Mit der Ursache hört auch die Wirkung auf.

      Ceteris paribus.

      Unter sonst gleichen Bedingungen.

      Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

      Übrigens meine ich, Karthago müsse zerstört werden. – Beständiger Schlusssatz der Senatsreden des älteren Cato, daher sprichwörtlich für stetiges Zurückkommen auf eine dringend nötige Maßregel. In diesem Sinne sagt man auch bloß: Ceterum censeo.

      Cf. u. cfr. = confer.

      Vergleiche!

      Cingulum militare.

      Der


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