Cui bono? Wem nützt das?. Marc Mylius

Cui bono? Wem nützt das? - Marc Mylius


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      Deus det!

      Gott wolle (es) geben!

      Deus ex machina.

      Gott aus der Maschine. – Eine nach der späteren griechischen Tragödie (seit Euripides) entstandene Bezeichnung; dort wurde häufig der Knoten durch das plötzliche unmotivierte Erscheinen eines Gottes gelöst.

      Deus misereatur nobis!

      Gott erbarme dich unser!

      Deus nobis haec otia fecit.

      Gott hat uns diese Muße geschaffen.

      Deus omen avertat!

      Gott wende die schlimme Vorbedeutung ab! – Unser: Das wolle Gott verhüten!

      Dextro tempore.

      Zu rechter Zeit.

      Di (dii) bene vertant, tene crumenam!

      Mögen die Götter (es) glücklich wenden, nimm den Geldbeutel; auf diese Weise kannst du glücklichem Erfolge beitragen.

      Di tibi dent annos! A te nam cetera sumes; Sint modo virtuti tempora longa tuae! (Ovid)

      Mögen die Götter dir Jahre geben! Denn von dir wirst das Übrige empfangen; es seien nur für die Tugend deine langen Jahre (Zeiten) da!

      Dic, cur hic.

      Sage, wozu du hier bist. – D. h. denke an den Zweck deines Hierseins.

      Dicis causa (gratia).

      Des Scheines halber. – D. h. nur um die Formalien zu beobachten.

      Dicta a maioribus repetunt minores. (Sprichwort)

      Das von den Alten Gesagte wiederholen die Jungen.

      Dicto anno – Dicto die.

      Im genannten Jahre – Am genannten Tage.

      Dictum de dicto.

      Gesagtes zum Gesagten. – Erzählung nach Hörensagen.

      Dictum de reciproco.

      Aussage nach dem Wechselverhältnis (Logik); z. B. gehören die Löwen zu den Säugetieren, so gibt es auch einige Säugetiere, welche Löwen sind.

      Dictum, factum. (Sprichwort)

      Gesagt, getan.

      Diem perdidi, amici.

      Ich habe einen Tag verloren, Freunde! – rief nach Sueton einmal der Kaiser Titus bei Tafel aus, als ihm einfiel, dass er an jenem Tage keinem etwas Gutes getan habe.

      Diem vesper commendat. (Sprichwort)

      Den Tag lobt der Abend.

      Dies diem docet. (Sprichwort)

      Ein Tag lehrt den anderen.

      Dies dolorem minuit.

      Der Tag (die Zeit) vermindert den Schmerz.

      Dies irae, dies illa.

      Der Tag des Zornes, jener Tag. – Anfang des lateinischen Hymnus auf das Weltgericht, dem eine Stelle des Propheten Zephania zu Grunde liegt. Der Franziskaner Thomas v. Celano gilt als Verfasser (13. Jahrh.).

      Dies nefastus.

      Ein unerlaubter Tag. – D. h. ein Tag, an dem keine Gerichtssitzung stattfinden durfte.

      Difficile est satiram non scribere. (Iuvenal)

      Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben. – Nämlich bei gewissen Verhältnissen.

      Dignum laude virum musa vetat mori.

      Einen lobenswerten Mann läßt die Muse nicht sterben.

      Dii minorum gentium.

      Die Götter der kleineren Volksstämme. – Also die Götter zweiten Ranges. Das Gegenteil sind Dii maiorum gentium.

      Dimidum plus toto. (Sprichwort)

      Die Hälfte ist mehr als das Ganze. – Wenn man jene nämlich hat und diese nur in Aussicht ist. Wir sagen: Ein Sperling in der Hand …

      Diminutio

      Siehe: Capitis deminutio.

      Dira necessitas.

      Die schreckliche Notwendigkeit.

      Diruit, aedificat, mutat quadrata rotundis.

      Er zerstört, er baut, er vertauscht das Viereckige mit dem Runden. – Er liebt die Abwechslung.

      Discipulus est prioris posterior dies.

      Ein Schüler des vorigen ist der folgende Tag.

      Discite iustitiam moniti, et non temnere divos! (Vergil)

      Lernet auf meine Ermahnung, die Gerechtigkeit kennen und nicht die Götter verachten!

      Discordia maximae dilabuntur.

      Siehe: Concordia parvae res crescunt etc.

      Discrepant facta cum dictis. (Cicero)

      Die Tatsachen stimmen nicht mit den Reden überein.

      Disiecta membra.

      Verstreute Glieder. – Eigentlich sagt Horaz: Disiecti membra poetae, des verstreuten Dichters Glieder; diese, meint er, sind selbst im verstümmelten Zustande noch zu erkennen, d. h.: Auch in Worten, deren Rhythmus zerstört ist, erkennt man noch das Dichterwort.

      Divide et impera!

      Teile und herrsche! – Eine bis in die neueste Zeit von großen Staatsmännern oft befolgte Regel.

      Dixi et salvavi animam meam.

      Ich habe gesprochen und meine Seele gerettet. – Das Wort jetzt häufig gebraucht im Sinne von: Ich habe meine Schuldigkeit getan, tu du nun, was du willst.

      Docendo discimus.

      Durch Lehren lernen wir.

      Docti male scribunt.

      Die Gelehrten schreiben schlecht.

      Doctor im absentia.

      Doktor in Abwesenheit. – So nennt man einen solchen, der lediglich auf eine wissenschaftliche Arbeit und seine Zeugnisse hin ohne mündliches Examen zum Doktor promoviert worden ist. Heute geht dies an deutschen Universitäten nicht mehr.

      Doctor iuris utriusque (Dr. i. u.)

      Doktor beider Rechte.

      Dolus.

      Betrug, List.

      Domi manere convenit felicibus.

      Zu Hause zu bleiben ziemt dem Glücklichen.

      Domi mansit, lanam fecit.

      Sie blieb zu Hause und spann Wolle. – Grabschrift einer guten Hausfrau.

      Domine, exaudi!

      Gott (Herr), erhöre (mich)!

      Domine, salvum fac regem (imperatorem)!

      Herr, mache (erhalte) den König (Kaiser) gesund!

      Dominus vobiscum.

      Der Herr sei mit euch.

      Domi suae quilibet rex.

      In seinem Hause ist jeder König.

      Domitrix omnium patientia.

      Bändigerin aller ist die Geduld; Geduld überwindet alles.

      Domus propria domus optima.

      Eigenes Haus bestes Haus. – Man hört wohl: Eigener Herd ist Goldes wert.

      Dona praesentis cape laetus horae, et linque severa! (Horaz)

      Froh genieße die Gaben der gegenwärtigen Stunde und lasse das Ernste!

      Donec eris felix, multos numerabis amicos; tempora si fuerint nubila, solus eris. (Ovid)

      Solange


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