Cui bono? Wem nützt das?. Marc Mylius

Cui bono? Wem nützt das? - Marc Mylius


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eben gar häufig – namentlich von feigen Leuten – Gedanken anvertraut, welche auszusprechen sie sich scheuen würden.

      Eques ipso melior Bellerophonte. (Horaz)

      Ein besserer Reiter als selbst Bellerophon. – Dieser war der Herr des Flügelrosses Pegasus.

      Epistolae obscurorum virorum.

      Briefe von Dunkelmännern. – Briefe der Reformationszeit, in denen die Missstände jener Zeit gegeißelt werden; als ihr Verfasser wird Hutten genannt.

      Equus Seianus.

      Ein Sejanisches Pferd. – Gn. Sejus fand im Jahre 44 durch Proskription seinen Tod. Er besaß ein prächtiges Pferd, das von den Pferden des Diomedes abstammen sollte. Dies gelangte nach seinem Tode der Reihenfolge nach in die Hände des Corn. Dolabella, Cassius, Antonius, welche sämtlich bald nacheinander getötet wurden. Ihr Schicksal schrieb man dem Besitze des Pferdes zu, der danach nicht minder verhängnisvoll war als derjenige des aus der nordischen Sage bekannten Ringes Andwaranaut.

      Equus Troianus. (Cicero)

      Das trojanische Pferd. – Eine versteckte Gefahr.

      Ergo bibamus!

      Also lasst uns trinken! – Refrain des Goetheschen Liedes: Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun.

      Eripe te morae! (Horaz)

      Entreiß dich dem Zögern!

      Eripuit coelo fulmen sceptrumque tyrannis.

      Es entriss dem Himmel den Blitz und das Zepter den Tyrannen. – Mit diesem Verse, der übrigens nur eine Nachbildung ist von: Eripuit Iovi fulmen, viresque tonanti (Astronomicon libri V des Manilius) versah der französiche Minister Turgot die Medaille, welche er dem Franklin zu Ehren hatte prägen lassen.

      Eris mihi magnus Apollo.

      Du wirst mir ein großer Apollo sein. – Nämlich, wenn du mir diese Frage beantwortest. Apollo war ja der Gott der Weissagung.

      Eritis sicut deus, scientes bonum et malum.

      Ihr werdet sein wie Gott, wissend das Gute wie das Böse. – Die Versuchungsworte der Schlange in lateinischer Übersetzung.

      Errare humanum est.

      Irren ist menschlich.

      Errata.

      Irrtümer. – Gewöhnlich sind damit die Irrtümer des Setzers, die Druckfehler, gemeint.

      E se finxit velut araneus.

      Aus sich bildete er gleichwie die Spinne. – In gutem Sinne gesagt von einem Manne, der aus eigener Kraft Großes zustande gebracht hat; in Ironischem gebraucht von Leuten mit allzu lebhafter Einbildungskraft.

      Esse quam videri malim.

      Ich möchte lieber sein als scheinen.

      Est deus in nobis, agitante calescismus illo.

      Es ist ein Gott in uns, auf seine Anregung erglühen wir.

      Est, est.

      Es ist, es ist (nämlich vorhanden). – Überschrift des bekannten Gedichtes von W. Müller.

      Est modus in rebus; sunt certi denique fines,

       Quos ultra citraque nequit consistere rectum. (Horaz)

      Es ist ein Maß in den Dingen; es gibt schließlich gewisse

      Grenzen, jenseits und diesseits welcher kein Recht mehr bestehen kann.

      Est quaedam flere voluptas;

       Expletur lacrimis egeriturque dolor. (Ovid)

      Ein gewisses Vergnügen ist es, zu weinen; es wird durch Tränen ausgefüllt und weggeschafft der Schmerz.

      Esto quod esse videris.

      Du sollst sein, was du zu sein scheinst.

      Esurienti ne occuras!

      Tritt dem Hungernden nicht entgegen! – D. h., um ihn zu hindern, sich Nahrung zu verschaffen; das würde ihn zu verzweifeltem Handeln treiben.

      Et cetera.

      Und das Übrige. – Gewöhnlich abgekürzt: etc.

      E tenui casa saepe vir magnus exit. (Sprichwort)

      Aus geringer Hütte geht oft ein großer Mann hervor.

      Et facere et pati fortia Romanum est. (Livius)

      Sowohl tapfer zu handeln als zu leiden ist römisch.

      Et genus et formam regina pecunia donat. (Horaz)

      Sowohl Geschlecht als Gestalt verleiht das königliche Geld.

      Etiam innocentes cogit mentiri dolor. (Publius Syrus)

      Auch die Unschuldigen zwingt der Schmerz zu lügen.

      Etiam si Cato dicat! (Sprichwort)

      Auch wenn Cato es sagt! – glaube ich’s nicht; erwidert man auf eine unwahre Behauptung, deren Wahrheit gut begründet erscheint.

      Etiamsi omnes, ego non.

      Wenn auch alle, ich nicht.

      Et in Arcadia ego.

      Auch ich (war) in Arkadien. – Nach Schillers »Resignation« sagt man im Deutschen meist: Auch ich war in Arkadien geboren! D. h.: Auch ich schien zu einem glücklichen Leben bestimmt.

      Et lapis dabit vocem suam.

      Auch der Stein wird reden. Wenn Menschen schweigen, werden Steine reden.

      Et manu et mente.

      Sowohl mit der Hand, wie mit dem Geiste.

      Et quorum pars magna fui.

      Und worin ich eine wichtige Rolle spielte.

      Et sanguis et spiritus pecunia mortalis. (Sprichwort)

      Sowohl Blut als Atem ist das Geld des Sterblichen.

      Et sequentia.

      Und das Folgende. – Gewöhnlich abgekürzt: et seq.

      Et cis de similibus.

      Und so über Ähnliches.

      Et tenuit nostras numerosus Horatius aures. (Ovid)

      Und es fesselte unsere Ohren der rythmenreiche Horaz.

      Et tu, Brute?

      Auch du, Brutus? – Rief Cäsar seinem Freund Brutus zu, als er auch ihn unter der Zahl seiner Mörder sah.

      Euge poetae! (Persius)

      Gut, ihr Dichter!

      Eventus stultorum magister est. (Livius)

      Erfahrung ist die Lehrmeisterin der Toren. – Durch Schaden wird man (erst) klug.

      Ex abrupto.

      Aus dem Abgebrochenen. – D. i. plötzlich, jäh.

      Ex animo.

      Aus der Gesinnung.

      Ex arena funiculum nectis. (Sprichwort)

      Du knüpfst ein Seil aus Sand.

      Ex auribus cognoscitur asinus. (Sprichwort)

      An den Ohren erkennt man den Esel.

      Ex cathedra.

      Vom Katheder aus. – Ursprünglich ist wohl der bischöfliche Stuhl, später dann auch der Professorenstuhl gemeint.

      Exceptis excipiendis.

      Ausgenommen das, was auszunehmen ist.

      Exceptio confirmat regulam.

      Die Ausnahme bestätigt die Regel.

      Ex cinere in prunas. (Sprichwort)

      Aus der Asche in die Kohlen. – Aus dem Regen in die Traufe.

      Excidat


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