Harras - Alles wird böse. Winfried Thamm
und lächelnd.
Außen, vor der großen Fensterfront des Cafés „BarCelona“, stand Heiner, ein alter Freund Hennings und sah den beiden zu. Ach du heilige Scheiße, dachte er, schüttelte den Kopf und ging weiter am Café vorbei durch die schmale Gasse, die auf die Limbecker Straße führte. Er wollte sich Schuhe kaufen.
Kapitel 11
Freier Zugang für Harras
Als Henning am Abend nach Hause kam, stand Helen in der Küche und bereitete das Essen zu. Er nahm sie von hinten in den Arm und küsste sie auf den Hals.
„Ja, Schatz, mach weiter so, mmh, mehr, mehr …“ Ihre gespielte Erregung endete in einem ausgelassenen Lachen.
Mit einer Hand griff Henning ihr an die Brust, mit der anderen an den Po.
„Ich Tarzan, du Jane. Machen kleine Tarzi-Janies, jetzt. Ugga, ugga!“ Sein Mund grub sich ungestüm in ihre Halsbeuge.
„Idee gut für Abend. Tarzi-Karl kommen gleich zu Fressen fassen“, stammelte sie im Dschungeldeutsch und lachte. Ihr war so ausgelassen zumute, seit dem Treffen mit Harras.
„Übrigens, ich habe heute in der Stadt Harras getroffen. Wir haben im „BarCelona“ einen Kaffe getrunken“, sagte sie beiläufig und schaute ihn dabei nicht an.
Henning hatte von ihr gelassen, war um den Küchenblock, an dem sie hantierte, herumgegangen und zog sich gerade sein Jackett aus. „Ach ja? Und was erzählt er so?“
„Hat viel Arbeit momentan, sagt er.“ Immer noch ist ihr Blick bei ihren Händen, die eine Schlangengurke schneiden.
„Ich habe mich gewundert, dass er in letzter Zeit gar nicht mehr vorbeigekommen ist.“
„Hat halt viel Arbeit.“
„Das auch, aber er hat auch gesagt, dass du ihm verboten hättest, ohne Anmeldung hier zu erscheinen, stimmt das?“ Jetzt sah sie ihm entschlossen in die Augen.
„Ja, nein, das klingt so … bestimmend, so gemein. Das meinte ich ganz anders. Ich will nur nicht, dass er hier so ein und aus geht, als wohne er hier. Wir haben ihn schließlich nicht adoptiert, verstehst du?“
„Nein.“
„Hör mal, ich meine nur, dass …“
„Hör du jetzt mal! Als du im Krankenhaus lagst, war er oft hier, ohne adoptiert zu sein, und er hat mir geholfen, mit Karl, mit dem Einkauf, … mit dem Leben halt. War ja schwer genug. Und jetzt lässt du ihn vor der Tür sitzen wie einen Hund vor der Metzgerei? Das kann doch nicht wahr sein.“
„Bei deinem Vergleich frage ich mich nur, wer denn da die Wurst ist.“
„Was soll das denn jetzt?“, fragte Helen irritiert und merkte, dass sie rot wurde.
Henning brach in ein fröhliches Lachen aus: „Du hättest dich gerade sehen müssen. Das mit der Wurst hast du gar nicht geschnallt. Scherzchen, mein Herzchen, ich habe einen Witz gemacht.“
Jetzt lachte auch Helen und warf mit einer Gurkenscheibe nach ihm.
„Mit Lebensmitteln wirft man nicht, das ist Gottes Gabe, hat meine Mutter immer gesagt. Vergiss, was ich Harras gesagt habe. Er hat das in den falschen Hals gekriegt. Er kann kommen und gehen, wann er will. Ich sag ihm das beim nächsten Treffen.“
Henning hatte die dauernden Missverständnisse wegen Kleinigkeiten satt.
„Na prima. Dann haben wir das vom Tisch.“
„Und was kommt auf denselben?“
„Lachs aus dem Ofen und bunter Salat. Deck schon mal den Tisch. Karl, Hände waschen, wir essen in fünf Minuten“, rief sie die Treppe hoch.
Beim Essen sagte sie noch: „Schreib ihm doch gleich eine Mail. Dann traut er sich Samstag schon wieder hierhin. Er wollte nämlich mit Karl zum Fußball.“
„Ja, mach ich.“
Mit Karl zum Fußball, dachte Henning. Genau das meinte er. Das hätte er gerne vorher erfahren, einfach nur gewusst, mehr nicht. Ach, was soll´s.
Er ging in sein Arbeitszimmer und schrieb die Mail an Harras.
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