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Originalausgabe: Leonardo Boff, Direitos do coração.
O resgate da inteligência cordial, Petrópolis 2015, © Leonardo Boff
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Das Gesamtprogramm
von Butzon & Bercker
finden Sie im Internet
unter www.bube.de
ISBN 978-3-7666-2239-6
E-Book (Mobi-Pocket): ISBN 978-3-7666-4297-4
E-Book (E-Pub): ISBN 3-978-3-7666-4296-7
E-Book (PDF): ISBN 978-3-7666-4295-0
© 2016 Butzon & Bercker GmbH, Hoogeweg 100, 47623 Kevelaer, Deutschland, www.bube.de
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlagabbildung: © Pesky Monkey – iStock.com
Umschlaggestaltung: Christoph M. Kemkes, Geldern
Satz: SATZstudio Josef Pieper, Bedburg-Hau
Herstellung: Friedrich Pustet, Regensburg
Printed in Germany
Inhalt
Zur Einführung: Wie das Herz wieder zu seinem Recht kommt
Sensibel werden für Mensch und Natur
Der Mensch – ein Knotenpunkt von Beziehungen
Was uns zu Menschen macht: Das Brot miteinander teilen
Unser Durst nach Unendlichkeit
„Konvivialität“ und die Zukunft der Menschheit
Akzeptanz und Loslassen-Können: Je mehr wir verlieren, umso mehr gewinnen wir
Das unaufhörliche Streben nach Selbstverwirklichung
Die längste Reise ist die zum eigenen Herzen
Der Archetyp des Weges und die Selbstverwirklichung
Auch in der Wüste gibt es Leben und Blumen
Alles, was lebt, verdient Respekt
Achtsamkeit und Nachhaltigkeit: Die Fundamente einer neuen Welt
Das Heilige ist unverzichtbar
II. Im Rhythmus des Herzschlags
Die Liebe bewegt den Himmel, die Sterne und unser Herz
Wenn du die Liebe willst, dann kultiviere die Zärtlichkeit!
Liebkosung
Herzlichkeit – die Fähigkeit, den Herzschlag des anderen zu vernehmen
Achtsamkeit – Grundnahrungsmittel für die Liebe und die Freundschaft
Liebenswürdigkeit bringt Liebenswürdigkeit hervor
Mitleid – die menschlichste aller Tugenden
Feiern – Das Leben hat Geschmack und Sinn
Rituale und Spiel – sehr ernsthafte Angelegenheiten
Humor – Barometer für die psychische und spirituelle Gesundheit
III. Zum Schluss
„Die Schönheit wird die Welt retten“ oder was wir von Dostojewski lernen können
Das Herz hat recht
Literatur
Zur Einführung: Wie das Herz wieder zu seinem Recht kommt
Natürlich sind wir angesichts der weltweiten ökologischen Krise auf technische Lösungen angewiesen, denn nur mit ihrer Hilfe können wir verhindern, dass die globale Erwärmung 2 Grad Celsius übersteigt – was für die gesamte Biosphäre eine Katastrophe wäre. Wenn sich der Mensch völlig unverantwortlich verhielte, nichts unternähme und die durchschnittliche Temperatur auf 4, 5 oder gar 6 Grad Celsius anstiege, dann wären die bekannten Lebensformen einschließlich des Menschen stark bedroht. Doch die Technik ist nicht alles und keineswegs die Hauptsache. Frei nach Galileo Gallei können wir sagen: „Die Wissenschaft belehrt uns über Aufbau und Funktionsweise des Himmels, aber nicht darüber, wie man in den Himmel kommt.“
Die Wissenschaft erläutert uns, wie die Dinge funktionieren, aber sie ist nicht in der Lage, uns darüber zu belehren, ob sie für das System Leben und das System Erde insgesamt gut oder schlecht sind. Hierfür müssen wir auf ethische Kriterien zurückgreifen, denen die Praxis der Wissenschaft selbst unterworfen ist.
Bis zu welchem Punkt ist es möglich, Gaia, die lebendige Erde, allein mittels technischer Möglichkeiten so im Gleichgewicht zu halten, dass sie uns weiter auf ihr erträgt und dazu noch das Lebensnotwendige für die anderen Lebewesen bereithält? Wird sie die Tausende von synthetischen chemischen Substanzen, die gentechnisch veränderten Lebewesen usw., für die ihr Magen im Laufe der Jahrtausende der Evolution nicht vorbereitet wurde, aufnehmen oder abstoßen? Die Wissenschaft selbst kann uns darauf keine eindeutige Antwort geben. Deshalb müssen wir unser Handeln an den Prinzipien der Vorbeugung, der Vorsorge und der Achtsamkeit orientieren, damit unsere Gesundheit nicht beeinträchtigt werde.
Technisches Eingreifen ist notwendig, um die Bedürfnisse des Menschen zu erfüllen. Doch dieses technische Eingreifen muss einem neuen, weniger aggressiven Paradigma der Produktion, einer gleichmäßigeren Verteilung, einer Art des Konsumierens, das von solidarischer Genügsamkeit geprägt ist, und einem Umgang mit Abfällen entsprechen, der den Ökosystemen nicht schadet.
Die Erdcharta, ein von der UNESCO verabschiedetes Dokument, das aus einem Konsultationsprozess im Lauf von acht Jahren (1992–2000) hervorging, an dem praktisch alle Völker beteiligt waren, vereinigt in sich Werte und Prinzipien, die uns zu einer neuen Art und Weise ermutigen, unseren Planeten zu bewohnen. In diesem Dokument stehen die von tiefer Weisheit geprägten Sätze:
Wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit fordert uns unser gemeinsames Schicksal dazu auf, einen neuen Anfang zu wagen. […] Das erfordert einen Wandel in unserem Bewusstsein und in unseren Herzen. Es geht darum, weltweite gegenseitige Abhängigkeit und universale Verantwortung neu zu begreifen. Wir müssen die Vision eines nachhaltigen Lebensstils mit viel Fantasie entwickeln und anwenden, und zwar auf lokaler, nationaler, regionaler und globaler Ebene. (Erdcharta, 16)
Hier wird gesagt, dass wir eine neue Lesart der gesamten Wirklichkeit (Bewusstsein) und eine neue Empfindsamkeit (Herz) gleichermaßen entwickeln müssen, einen Sinn dafür, dass alle Lebewesen zueinander gehören, und einen Sinn für die umfassende Verantwortung für das gemeinsame Schicksal von Erde und Menschheit.
Das Bewusstsein, das