Bengston Energy Healing - Heilen aus dem Nichts. William Bengston
konventionellen Heilmethoden.
Mich als Wissenschaftler irritiert dieses Problem bis heute. Hatte vielleicht die makrobiotische Kost, auf der Laurie damals bestand, etwas mit ihrer Heilung zu tun? Auch wenn Laurie und Carol oberflächlich betrachtet das gleiche Krankheitsbild aufwiesen, gab es vielleicht tiefer liegende Unterschiede? Wenn ich Carol behandelt hätte anstatt Laurie, hätte sie dann überlebt oder wäre das Ergebnis in jedem Fall gleich geblieben? Was waren in Lauries Fall die Faktoren, die zu ihrer Heilung führten?
Meine unermüdliche Suche nach Antworten führte mich in die kontrollierte Welt der Labors, wo ich unwiderlegbare Beweise zu finden hoffte. Unser erster Versuch sollte 1975 mit Mäusen im Biologielabor des Queens College der City University of New York stattfinden. Im letzten Moment verweigerte Ben, der nichts von solchen Versuchen hielt, die Mitarbeit. Da ich bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit ihm „Healings“ [= Sitzungen mit heilender Wirkung; Anmerk. d. Verlags] durchführte, sprang ich notgedrungen als Ersatzmann ein.
Beim ersten Versuch, der in der Folge als Muster diente, wurden Mäuse, die speziell für die Forschung gezüchtet worden waren, mit einer besonders tödlich wirkenden Form von Brustkrebs infiziert, die bislang mit hundertprozentiger Sicherheit innerhalb von 14 bis 27 Tagen zum Tod geführt hatte. Durch meine Methode des Heilens wurde dieses Ergebnis ins Gegenteil verkehrt: 100 Prozent der Mäuse überlebten die Krankheit, wurden vollständig geheilt und erreichten die normale Lebenserwartung von zwei Jahren! Das Experiment wurde daraufhin am Queens College ein weiteres Mal durchgeführt, ebenfalls mit einer Erfolgsquote von 100 Prozent. Acht weitere Wiederholungen des Versuchs (mit kleineren Veränderungen der ursprünglichen Versuchsanordnung) in vier anderen biologischen und medizinischen Labors zeigten vergleichbare Ergebnisse. Fast ebenso erstaunlich war, dass Mäuse, die ein zweites Mal infiziert wurden, gar nicht erst an Krebs erkrankten, was darauf hindeutet, dass sie eine Art Immunität entwickelt hatten …
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass mein Ansatz vom sonst gebräuchlichen abweicht, denn ich habe nicht mit Tierversuchen in einem Labor begonnen und eine Theorie aufgestellt, die dann erst am Menschen erprobt werden musste. Stattdessen ging ich ins Labor, um ein Verfahren zu überprüfen und näher zu erforschen, das ich bereits erfolgreich angewendet und mit dem ich viele Menschen von einer Vielzahl an Krankheiten befreit hatte.
Zugegebenermaßen gibt es noch vieles darüber in Erfahrung zu bringen, wie meine Methode im Einzelnen funktioniert:
• Tötet das Heilen mit Handauflegen Krebszellen ab oder stimuliert es das Immunsystem des Körpers, sodass dieser sich selbst heilt?
• Könnte man das Blut der von uns geheilten Mäuse zur Entwicklung eines Impfstoffs verwenden, da sie nachweislich eine Immunität gegen Krebs entwickelten? Nimmt man die Tatsache hinzu, dass auch die von mir behandelten Menschen keinen bekannten Rückfall erlitten, könnte man anhand des gleichen experimentellen Prozesses auch für Menschen einen Impfstoff gegen Krebs entwickeln?
• Was passiert beim Heilen mit Handauflegen zwischen Heiler und Geheiltem? Werden Energie oder Informationen ausgetauscht? Wie wirkt sich das Handauflegen auf das Gehirn des Betroffenen aus? Um dieses Rätsel zu lösen, habe ich Kernspintomografien (diese Technik liefert detailliertere Bilder als die klassische Computertomografie) und Elektroenzephalogramme (sie messen die elektrische Aktivität des Gehirns) machen lassen, während ich mich in einem Healing befand.
In jüngerer Zeit habe ich meine Aufmerksamkeit einer Frage zugewandt, die eine breiter angelegte klinische Anwendung betrifft, nämlich der, ob das Heilen mit Handauflegen und die von mir verwendete Technik erlernbar sind. Da die meisten Kulturen unabhängig voneinander eine Tradition des Heilens durch Handauflegen entwickelt haben, scheint es nur vernünftig anzunehmen, dass diese Fähigkeit (vergleichbar einer künstlerischen oder musikalischen Begabung) in jeder Population vorhanden sein muss. Wenn dies so ist, wie können dann Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, sie entdecken und einsetzen?
Das Geheimnis des Heilens mit Handauflegen zu entschlüsseln, das stellte in den vergangenen drei Jahrzehnten einen Großteil meiner Arbeit dar. Wie bei fast allen Dingen, die einem besonders am Herzen liegen, lief auch hier nicht immer alles glatt. Neben beglückenden Erfolgen traf ich auch immer wieder auf absonderliche Hindernisse, merkwürdige Anomalien und – was mich wohl am meisten getroffen hat – die willkürliche Ablehnung unumstößlicher wissenschaftlicher Fakten mit der Begründung, dass dies zu schön sei, um wahr zu sein.
Dies also ist das (immer noch weitergehende) Abenteuer, von dem ich – mit engagierter Unterstützung meiner Koautorin Sylvia Fraser – in diesem Buch berichte.
Dr. William Bengston
1. Eine außergewöhnliche Begegnung
Wahrheit ist unglaublicher als Phantasie. Phantasie muss Sinn ergeben, Wahrheit nicht.
MARK TWAIN
Im Sommer 1971, als ich 21 Jahre alt war, lernte ich einen Mann kennen, der den Verlauf meines Lebens grundlegend verändern sollte. Im Mai hatte ich an der Niagara University im Staat New York meinen Bachelor-Abschluss in Soziologie gemacht. Leider hatte ich keinerlei Vorstellung davon, wie es nun weitergehen sollte. Um Zeit zu gewinnen, nahm ich erst einmal einen Job als Rettungsschwimmer an, wie ich es bereits in den Sommern zuvor getan hatte – diesmal in einem neuen Schwimmbad in Great Neck auf Long Island. Rückblickend gesehen war das wohl genau der richtige Zeitpunkt, um meinem Leben eine entscheidende Wende zu geben.
Eines Nachmittags machte mich eine meiner Kolleginnen auf einen Mann aufmerksam, der auf dem Pool-Deck saß und den sie ein wenig spöttisch als Hellseher bezeichnete. Das weckte meine Neugier und ich beschloss, in meiner nächsten Arbeitspause Bekanntschaft mit ihm zu schließen. Zur damaligen Zeit fand ich übersinnliche Fähigkeiten durchaus interessant, legte jedoch in Bezug auf Menschen, die behaupteten, sie zu besitzen, eine gesunde Skepsis an den Tag. Als Jugendlicher hatte ich mehrmals vom bevorstehenden Tod mir bekannter Menschen geträumt. Da diese Träume sich im Nachhinein als zutreffend erwiesen, las ich einige populärwissenschaftliche Bücher über paranormale Phänomene, die größtenteils nette Anekdoten enthielten und mich nicht sonderlich beeindruckten.
Bennett Mayrick, der Mann, den ich im Schwimmbad kennenlernte, war dunkelhaarig und braun gebrannt, hatte eine nicht ganz gerade Nase und leichtes Übergewicht. Er war etwa 1,90 Meter groß und ich schätzte sein Alter auf rund 50 Jahre. Obwohl ich noch nie einen Menschen mit paranormalen Fähigkeiten getroffen hatte, war ich sicher, dass er übertriebene Behauptungen von sich geben, die Werbetrommel für sich selbst rühren und seine angebliche Gabe vermarkten würde. Das Gegenteil war der Fall. Als wir während einiger meiner Arbeitspausen ins Gespräch kamen, erklärte er mir klipp und klar, dass er seine Fähigkeiten nicht zu geschäftlichen Zwecken einsetze und diese ohnehin erst vor Kurzem entdeckt habe. Weit davon entfernt, mich überzeugen zu wollen, sprach er mit einer leisen, tiefen Stimme und wirkte so, als ob mein Interesse ihn verwunderte. Es handelte sich bei ihm zweifelsfrei nicht um jemanden, der mir etwas verkaufen wollte. Stattdessen spürte ich seine tiefe Zwiegespaltenheit in Bezug auf seine Fähigkeiten, die ihm ebenso aufregend wie bedrohlich erschienen.
Acht Monate zuvor war Ben Gast auf einer Party gewesen, bei der zur Unterhaltung der Gäste auch eine Hellseherin auftrat. Nachdem jeder einen persönlichen Gegenstand in eine Kiste gelegt hatte, zog sie einen nach dem anderen hervor und versuchte, zu jedem Besitzer etwas Persönliches zu berichten. Nach einigen dieser Readings forderte die Hellseherin aus unerfindlichen Gründen Ben auf, er möge einen Gegenstand wählen und eine Geschichte dazu erzählen. Zwar protestierte er und sagte, er glaube nicht an so etwas, aber sie bedrängte ihn so lange, bis er einen Ring nahm, ihn auf seine Handfläche legte und zu seiner eigenen Verblüffung erklärte, der Besitzer habe vor Kurzem die Arbeitsstelle gewechselt. Noch erstaunter war er allerdings, als sich diese Aussage als richtig entpuppte. Wie er berichtete, nahm er daraufhin weitere Gegenstände in die Hand und die Geschichten wurden immer ausführlicher. Jedes Mal stimmten die Details.
Obwohl mich seine Geschichte nicht sonderlich überzeugte, bohrte ich nach und fragte, ob er visuelle Bilder empfangen