Bengston Energy Healing - Heilen aus dem Nichts. William Bengston

Bengston Energy Healing - Heilen aus dem Nichts - William Bengston


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Ben sah Osis an. „Dieser ältere Mann waren Sie, aber der Gegenstand bedeutet Ihnen nicht sonderlich viel. Ich wette, Sie wissen rein gar nichts darüber.“

      Osis war ziemlich verdattert. „Wüssten Sie gerne, um was für einen Gegenstand es sich handelt?“, fragte er. Ben seufzte: „Das spielt keine Rolle.“ Für mich allerdings tat es dies schon und ich war erfreut, als Osis die Kiste öffnete und sagte: „Es handelt sich um einen Brieföffner und es stimmt, ich bekam ihn von einer Frau als Dank für eine Empfehlung geschenkt. Ich glaube allerdings nicht, dass Sie mit Südamerika richtig liegen. Trotzdem, ein vielversprechender Anfang!“

      Ben warf Osis einen finsteren Blick zu: „Sie wissen also wirklich nichts über die Geschichte des Gegenstands?“ – „Nein, aber wenn das mit Südamerika stimmen würde, dann wüsste ich es.“ Als Osis seine Aufmerksamkeit dem EEG-Techniker zuwendete, nahm ich den Brieföffner verstohlen in die Hand und entdeckte die Aufschrift „Made in Peru“!

      Der Techniker schien Probleme mit Bens EEG zu haben. „Keine Ahnung, was da passiert ist“, sagte er zu Osis. „Ein paar Sekunden, nachdem Sie Ben den Kasten gegeben haben, stieg seine Beta-Aktivität eher an, als dass sie abnahm. Dann begann ein Teil seines Hinterhauptslappens mit der Produktion von Theta-Wellen, was eigentlich völlig unmöglich ist.“

      Osis stimmte ihm zu: „Bei Theta handelt es sich um eine sehr eingeschränkte Gehirnaktivität. Man kann nicht zugleich einen aktiven Beta- und einen passiven Theta-Zustand haben.“ Der Techniker meinte, dass wohl irgendetwas mit dem Gerät nicht stimme. Osis nickte nur und blickte auf seine Uhr: „Es tut mir leid, aber ich muss zum nächsten Termin. Ich habe mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, Herr Mayrick.“

      Immer noch perplex testete der Techniker das EEG-Gerät an sich selbst. Es funktionierte tadellos. Wir überredeten Ben dazu, ein weiteres Reading vorzunehmen und sich noch einmal an das Gerät anschließen zu lassen. Wieder erzeugte er Beta- und Theta-Wellen gleichzeitig. Der technische Assistent probierte das Gerät erneut an sich selbst aus, wieder funktionierte es tadellos. Bei Ben hingegen zeigte es stur Beta- und Theta-Wellen. Schließlich kam der Techniker endgültig zu dem Schluss, dass das Gerät nicht in Ordnung sein könne. Erst Jahre später sollte ich herausfinden, dass einige indische Yogis und buddhistische Mönche meditieren, indem sie ihre Gehirnaktivität erhöhen, statt sie zu verlangsamen, und so zuvor unbekannte Gamma-Zustände erreichen, in denen schnelle und langsame Gehirnwellen gleichzeitig hervorgerufen werden.

      Da die Weigerung des Technikers, Bens Messergebnisse ernst zu nehmen, mich ärgerte, schlug ich vor, eine andere Art von Gerät auszuprobieren – und zwar dasjenige, mit dem die Fähigkeit der Versuchsperson getestet wurde, den Zerfall einer radioaktiven Substanz zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Ben willigte widerstrebend ein. Nachdem er die Funktionstüchtigkeit der Maschine untersucht hatte, fordert der Techniker Ben auf, sich einfach nur darauf zu konzentrieren, das radioaktive Material schneller zerfallen zu lassen. Amüsiert antwortete Ben, dass dies kein Problem sei.

      Während Ben dasaß, ohne die Apparatur auch nur anzusehen, entfuhr dem Techniker ein Laut des Erstaunens. „Da stimmt etwas nicht! Das Ding hier sagt, dass der Zerfall schneller stattfindet, als ich das für möglich halte.“ „Na gut“, sagte Ben, wie wenn er damit spielte, „dann verlangsame ich den Zerfall jetzt eben.“ Kurz darauf murmelte der Techniker, dass der Zerfall sich nun nahezu auf die Hälfte der normalen Geschwindigkeit verlangsamt habe. Er schaltete das Gerät ab. „Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll. Auch mit diesem Gerät scheint etwas nicht zu stimmen.“

      Auf der Fahrt nach Hause ließ Ben seinem angestauten Ärger freien Lauf. „Na, was habe ich dir gesagt? Diese Typen fürchten sich genauso vor allem, was nicht in ihr Schema passt, wie alle anderen auch!“ Ich fragte ihn, wie er das radioaktive Material beeinflusst habe. Er lebte sichtlich auf: „Das war einfach. Um den Zerfall zu beschleunigen, stellte ich mir eine Wolke vor, die ich dann auflöste. Und für den umgekehrten Prozess einen gefrorenen Stein.“

      Ben gab mir noch eine weitere Chance, ihm zu beweisen, dass parapsychologische Tests nützlich sein könnten. Diesmal fuhren wir zum Traumlabor des Maimonides Medical Center in Brooklyn. Wieder erklärte ich vorab, dass Ben nur anhand eines Gegenstands mit bekannter Historie getestet werden wollte. Und wieder sollte er von einem erfahrenen Parapsychologie-Forscher überwacht werden, diesmal Charles Honorton, der für seine ASW-Studien bekannt war.

      Nach ein paar einfachen Fragen gab Honorton Ben einen Schal. Sobald Ben ihn berührte, geriet er in helle Aufregung. Er sprang auf und schrie: „Panik, Panik! Überall sind Tiere – Tiger, Elefanten und Giraffen! Ich versteh‘ das nicht!“ Er war kreidebleich und bekam kaum Luft.

      „Ein sehr interessantes Reading“, sagte Honorton gelassen. „Der Schal gehört einem Mädchen, von dem wir glauben, dass es entführt wurde. Das letzte Mal wurde sie in der Bronx im Zoo gesehen. Der Polizei fehlen jegliche Anhaltspunkte, daher fragten sie an, ob einer unserer hellsichtigen Probanden vielleicht helfen könnte.“ – Ben warf Honorton den Schal vor die Füße. „Ich werde da nicht mehr mitmachen.“

      Den ganzen Nachhauseweg über schimpfte er, und das war völlig in Ordnung; ich war mindestens ebenso aufgebracht wie er selbst. Ben hatte nur eine einzige Bedingung für das Reading gestellt – dass der Tester die Geschichte des Gegenstands kennen müsse – und in beiden Fällen war diese Vereinbarung gebrochen worden. Ich hatte diesen Forschern sozusagen den Heiligen Gral gebracht – einen Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten, der noch nie mit einer Aussage danebengelegen hatte –, aber sie waren zu sehr mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, um das zu bemerken.

      Leider musste ich im Laufe der Zeit feststellen, dass diese Art von „Tunnelblick“ in der gesamten wissenschaftlichen Welt eher die Norm war – und je näher etwas vor ihrer Nase lag, umso eher konnte man davon ausgehen, dass die Experten es übersahen.

       3. Durchbruch und Wendepunkt

      Die Weltanschauungen einer Epoche haben sich in der darauffolgenden Ära als Absurditäten erwiesen und die Dummheiten von gestern wurden zu den Weisheiten von morgen.

      SIR WILLIAM OSLER (berühmter kanadischer Arzt am Johns Hopkins Hospital in Baltimore)

      Auch nachdem ich im Januar 1972 mit meinem Magisterstudium in Soziologie an der St. John’s University in Queens begonnen hatte, putzte ich nebenbei weiterhin Häuser mit Ben, sodass wir uns nahezu täglich sahen. Zwar fand ich die Vorlesungen über verschiedene Theorien, Forschungsmethoden und Statistik durchaus interessant, aber mein wirkliches Interesse galt immer noch dem, was ich gemeinsam mit Ben erlebte. Ich ahnte, dass dem Auflösen von Wolken und „Aus-der-Luft-Greifen“ von Informationen ein Prinzip zugrunde lag, das meine Vorstellungskraft überstieg. Bevor ich an den Punkt kam, an dem das Ganze möglicherweise zur Routine und somit langweilig wurde, erlebte Ben einen Durchbruch, der den weiteren Verlauf seines und zu einem großen Teil auch meines Lebens bestimmen sollte.

      Wir saßen mit ein paar Freunden in Bens Wohnung, als einer von ihnen Ben einen Brief von einer Cousine in Dallas in die Hand drückte und um ein Reading bat. „Erzähl‘ mir bloß nicht mehr“, warnte Ben. „Je weniger ich weiß, umso genauere Angaben kann ich machen.“ Nach wenigen Sekunden griff er sich an Kopf. „Keine Ahnung, was da los ist, aber ich bekomme plötzlich derart massive Kopfschmerzen, das könnt Ihr euch gar nicht vorstellen.“ Er legte den Brief aus der Hand und die Kopfschmerzen verschwanden. Dann nahm er ihn wieder auf und prompt schmerzte sein Kopf erneut. Er probierte dies mehrere Male aus.

      Ich schlug ihm vor, den Brief lieber nicht anzufassen, aber Ben hatte sich in den Kopf gesetzt, dass er die Schmerzen auflösen wolle. Er ging also in sein Schlafzimmer und legte sich hin, den Brief weiterhin in der Hand haltend. Etwa fünfzehn Minuten später kehrte er zu uns zurück – völlig erschöpft, aber mit triumphierendem Blick verkündete er stolz, dass er die Schmerzen habe verschwinden lassen.

      Ben war mit diesem Ergebnis schon höchst zufrieden, und erst nachdem der Freund seine Cousine in Dallas angerufen und ihr von dem Reading berichtet hatte, sollte uns die Idee kommen, dass wir auf etwas völlig Neues gestoßen sein könnten:


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