Bengston Energy Healing - Heilen aus dem Nichts. William Bengston
meinen Rücken betrifft, so kann ich berichten, dass die Schmerzen in den vergangenen 35 Jahren kein einziges Mal zurückgekehrt sind, auch wenn ich damals zunächst dachte, die Besserung sei nur vorübergehend. Obwohl ich an Sportwettkämpfen teilnahm und schwere Lasten hob, habe ich nie wieder auch nur ein Ziehen oder Stechen im Rücken gespürt. Ich würde sogar wagen zu behaupten, dass mein Rücken außerordentlich belastbar ist. Wenn irgendwer nun die Behauptung aufstellen möchte, dass meine Beschwerden bestimmt „psychosomatisch“ gewesen seien, dann ist das völlig in Ordnung. Eine Heilung ist eine Heilung ist eine Heilung.
Sobald Ben bekannt machte, dass er als Heiler tätig sein würde, mangelte es ihm nicht an Klienten. Es begann mit kleinen Wehwehchen von Freunden und Nachbarn, die wiederum anderen davon erzählten, sodass ein nie versiegender Strom an „Kunden“ da war. Zwar waren dramatische Sofortheilungen wie die meinige selten, aber es zeigte sich bei verschiedensten Beschwerden zum ersten Mal überhaupt eine Besserung.
Auch wenn Bens neue berufliche Laufbahn mich faszinierte, waren diese Fälle von Heilung in meinen Augen sozusagen gnadenlos undurchsichtig, ja „schwammig“. Das war alles irgendwie mysteriös, nichts lief kontrolliert ab. Es wäre bequem und praktisch gewesen, diese Heilungen einfach zu glauben, aber ich war nun mal Empiriker – ich musste einfach wissen, wie die Methode wirkte.
Widerwillig erlaubte mir Ben, seine Diagnosen in einer Doppelblindstudie zu testen, die ich ganz formlos am Deepdale Hospital in Little Neck durchführte. Patienten, die sich im Krankenhaus anmeldeten, wurden gefragt, ob sie freiwillig eine Karteikarte unterschreiben würden, die die Krankenschwester anschließend in zwei verschiedene, blickdichte Umschläge steckte. Am Ende hatten wir acht Umschläge. Als ich Ben später die einzelnen Umschläge zur Diagnose in die Hand gab, wusste keiner von uns etwas über die jeweiligen Patienten, noch nicht einmal, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Ben lag bei allen Diagnosen außer einer einzigen richtig. Später erfuhren wir, dass auch diese korrekt war, denn beim ersten Besuch des Patienten war eine falsche Diagnose gestellt worden, die bei seinem zweiten Besuch einen Monat später korrigiert wurde.
Zwischenzeitlich hatten wir ein Erlebnis, das jegliche Zweifel, die ich vielleicht noch gehabt haben mochte, endgültig ausräumte. Ben und ich saßen mit meiner Schwester Lynn und meiner Freundin zusammen, die versuchte, den Verschluss einer Getränkedose mit einem Messer zu öffnen. „Pass mit dem Messer auf!“, warnte Ben sie just in dem Moment, als sie sich in den rechten Zeigefinger stach und eine tiefe Wunde hinterließ. Ben sprang auf und nahm ihren Finger, aus dem nun das Blut quoll, in seine linke Hand.
„Hör auf, so zu drücken!“, protestierte sie. „Das tut weh!“ Aber Ben drückte keineswegs zu und ich konnte zwischen ihren und seinen Fingern deutlich einen kleinen Abstand erkennen. „Bleib einfach still sitzen, es heilt“, beharrte Ben und behielt den Finger in seiner Hand. Zwanzig Minuten später ließ er ihn los. Die Wunde war verheilt. Kein Schnitt, keine Narbe, kein Schorf – bis auf die Blutflecke war kein Anzeichen einer Verletzung mehr zu entdecken.
Jeder lässt sich von anderen Dingen beeindrucken. Vorher hatte ich ja schon erlebt, wie Ben meinen Rücken kuriert und andere spektakuläre Heilungen erzielt hatte, aber nichts bewegte mich so tief wie das hier: zu sehen, dass der Finger meiner Freundin vor meinen Augen heilte. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos, während sie mit kreidebleichem Gesicht immer wieder über die Stelle strich, an der die Wunde hätte sein müssen, und dabei murmelte: „Ach, du lieber Gott!“ Ich glaube, selbst Ben war das Ganze nicht geheuer, denn er verabschiedete sich an diesem Abend sehr bald von uns.
4. Bens spektakuläre Heilungen
Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur im Gegensatz zu dem, was wir über die Natur wissen.
AUGUSTINUS (Philosoph und Kirchenlehrer,
354–430 n. Chr.)
Rund ein Jahr nach meinem Einstieg als Bens Putzpartner hatte ich es geschafft, auch noch den letzten seiner Kunden zu vergraulen. Ben arbeitete damals bereits „in Vollzeit“ als Heiler. Während er Readings stets kostenlos gab, nahm er für seine Healings Geld: „Zahlen Sie, was und wann Sie möchten!“ Irgendwann bot ich ihm einmal im Scherz an, ein Schild zu basteln mit der Aufschrift „ANGEBOT DES TAGES! LEUKÄMIE HEUTE NUR 15 DOLLAR!“ Viele Menschen gaben ihm sogar noch weniger. Ben machte das nichts aus – seiner Frau allerdings schon.
Die Leute kamen in Scharen, aus allen Schichten und mit jedem nur erdenklichen Gebrechen. Damals wurde mir bewusst, dass es eine riesige verborgene Schicksalsgemeinschaft verzweifelter, schmerzgeplagter Menschen gab, die durch das Raster des Gesundheitssystems gefallen waren. Ich stellte auch fest, dass Ben es trotz seines ständigen Gejammers darüber, was alles von ihm erwartet wurde, durchaus genoss, im Mittelpunkt zu stehen.
Einer seiner ersten Klienten war ein Schüler namens Mark, der zusammen mit seinen Eltern an Krücken laufend bei uns ankam. „Ich kann meinen rechten Fuß nicht anheben“, sagte er zu Ben. Obwohl Ben nicht nach Einzelheiten fragte, fühlte sich Marks Mutter bemüßigt, uns diese mitzuteilen. Mark war eine Woche zuvor bei einem Football-Spiel bewusstlos geschlagen worden. Als er wieder zu sich kam, zuckte sein Fuß unkontrolliert. Da die Ärzte einen neurologischen Schaden vermuteten, hatten sie ihm ein Medikament für parkinsonähnliche Syndrome verschrieben. Dieses half zwar gegen die Krämpfe, aber Mark konnte trotzdem seinen Knöchel nicht bewegen: ein klassischer Fall von Fallfuß. [Anmerk. d. Übers.: Beim Fallfuß hängt die Fußspitze aufgrund einer Nervenlähmung und der Fußrücken kann nicht aktiv angehoben werden.]
Während ich zusah, setzte sich Ben Mark gegenüber, sodass er Marks rechten Fuß auf sein eigenes linkes Knie legen konnte. Er bewegte seine linke Hand rund eine Minute lang über Marks Knöchel hin und her und verkündete dann, er könne nicht feststellen, dass damit etwas nicht in Ordnung sei. Und Schmerzen seien da auch keine. „Woher wissen Sie das?“, fragte Marks Vater. Ben erklärte, dass er Schmerzen wahrnehmen könne. Mark, ein eher schüchterner Bursche, saß währenddessen nur schweigend da.
Als Nächstes stellte Ben Marks Fuß wieder auf den Boden und forderte ihn auf, ihn zu bewegen. Aber wenngleich Mark sein gesamtes Bein anheben konnte, blieb der Knöchel weiter unbeweglich. Daraufhin stellte Ben sich hinter Mark und legte seine Hände auf dessen Nacken, fast so, als wolle er ihn strangulieren. Nach etwa fünf Minuten bewegte er seine linke Hand über Marks Kopf und hielt sie schließlich über einen Bereich an der linken oberen Kopfhälfte. „Das Problem liegt hier“, verkündete er. „Die Verletzung liegt im Gehirn, genau wie die Ärzte gesagt haben, und nicht im Knöchel.“ Ben hielt seine Hand etwa fünfzehn Minuten lang an der gleichen Stelle und forderte Mark dann auf, seinen Fuß zu bewegen.
Mit starker Konzentration gelang es Mark, seine Zehen einige Zentimeter hochzuheben, während seine Ferse weiterhin am Boden blieb. Dann ließ er die Zehen am Boden und bewegte die Ferse drei bis vier Zentimeter nach oben. Dann drehte er den Knöchel leicht und strahlte seine Eltern an: „Schaut mal, er bewegt sich!“ Marks Vater war wie vor den Kopf geschlagen, während seine Mutter in Tränen ausbrach und ich Gänsehaut bekam.
Ben nahm seine Hände von Marks Schultern. „Das reicht für heute. Wenn du morgen noch einmal wiederkommst, erledigen wir den Rest.“ Mark strahlte immer noch über das ganze Gesicht. „Danke, Mann, das war super!“ Nachdem die Familie gegangen war, zogen Ben und ich Bilanz. Ich fragte ihn, was genau passiert war.
„Da ist so eine Energie, die mich durchläuft. Ich kann spüren, wie sie sich meinen linken Arm hinunterbewegt und von dort aus in meine Hand strömt.“ Er zeigte auf einen Punkt in seiner linken Handfläche, ein wenig außerhalb der Mitte in Richtung Daumen. „Der Punkt ist genau hier. Ich habe gespürt, wie hier eine Wärme herausgeflossen ist, die nicht von mir zu stammen schien.“
„Und was hast du gemacht, als du deine Hand über Marks Fuß und Kopf bewegt hast?“
„Ich habe nach etwas gesucht, was sich anders als üblich anfühlt, was auch immer das bedeutet. Da ich an Marks Fuß nichts spüren konnte, habe ich rein intuitiv um seinen Kopf herum nachgespürt und dort