Der Immun-Code. Dr. Dorothea Schleicher-Brückl
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GELEITWORT VON DR. MED. PETER SCHLEICHER
Der Immun-Code hat die Entwicklung der Lebewesen über Jahrmillionen bis heute ermöglicht. Dabei ist dieser Code in der Lage, Gesundheit immer zu garantieren und Krankheiten abzuwehren. Er birgt also alle Geheimnisse für ein gesundes und langes Leben. Mehr und mehr nehmen jedoch chronische Erkrankungen, Krisen und nun auch Seuchen zu. Nach Analyse aller wissenschaftlichen Daten zeigt sich ein breites Spektrum an Ursachen für diesen negativen Trend.
Wie Sie in diesem Buch sehen können, existieren viele Faktoren, die unsere Abwehr beeinflussen und so schwächen, dass Krankheiten entstehen. So kommt es immer häufiger zu Allergien, Infektanfälligkeiten, Rheuma, Immunerkrankungen, Leukämien, Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen, neurologischen Erkrankungen und vielem mehr. Die negativen Einflüsse sind mittlerweile weitgehend analysiert: Dazu zählen Distress, Identitätsverlust, Integrationskonflikt, Verlusterlebnisse, Aggressionshemmung, psychosoziale Konflikte, dichte Wohnraumbesiedlung, Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Pharmaka, Strahlen, Mangelerkrankungen, Chemotherapie, Toxine und Schwermetalle.
All diese Faktoren und Einflüsse haben langsam und zunehmend die Harmonie des Immunsystems gestört. Auch wurde die Balance zwischen Viren, Bakterien und Pilzen so verändert, dass Viren bei schwacher Immunaktivität Seuchen auslösen können.
Doch es gibt Hoffnung: Mithilfe des Immun-Codes ist eine Umkehr von chronischer Krankheit zur Gesundheit möglich. Durch eine einfache Immundiagnostik ist jeder in der Lage, das eigene Risiko für Krankheiten einzugrenzen und anhand der daraus folgenden Empfehlungen zur Umstellung der Alltagsgewohnheiten eine ganzheitliche Immunstärke zu entwickeln. Sie finden in diesem Buch alle wichtigen Punkte und begleitende Ratschläge, die diese Umkehr ermöglichen. Es tut sich seit Jahren und vor allem aktuell erstaunlich viel in der Immunologie-Forschung, auch hierüber informiert das vorliegende Werk und gibt einen Ausblick in die vielversprechenden neuen Diagnostik- und Therapieverfahren.
Diese Entwicklungen in der Immunologie habe ich seit 1988 nach meiner Berufung in die WAAS (World Academy of Art und Science) mit namhaften Experten weltweit untersucht. Im Team befanden sich die Nobelpreisträger Jonas Salk (Erfinder der Polioimpfung) und Linus Pauling, die sich beide für Immun-Monitoring stark gemacht haben. All mein Wissen und meine Erfahrung habe ich mit meiner Tochter, der Autorin dieses Buches und Ärztin Dr. Dorothea Schleicher-Brückl, geteilt; sie hat darüber hinaus ihr breites Wissen über Apherese und die daraus resultierenden Immunkenntnisse eingebracht. So konnte sie viele Geheimnisse des Immun-Codes lüften.
Im vorliegenden Buch bekommen Sie sämtliche Wege aufgezeigt, um das körpereigene Abwehrsystem wieder zurück in die Harmonie zu führen. Untermauert werden diese Wege und Therapieempfehlungen durch eigene langjährige Erfahrungen aus unserer gemeinsamen Praxis sowie durch aktuelle Studien. Sie erhalten einen leicht verständlichen Einblick in die komplexe Welt des Immunsystems und seiner zentralen Rolle für unsere Gesundheit.
VORWORT
Kaum ein anderes Thema hat uns in der letzten Zeit so sehr beschäftigt wie die Corona-Pandemie. Und sie hat uns wieder vor Augen geführt, wie komplex die Regeln von gesund und krank sind. Während bei den einen die Infektion milde verläuft, trifft es andere dagegen schwer. Der Verlauf hängt sehr von der eigenen Abwehrkraft ab. Deshalb ist es wichtig, sich Gedanken über unser größtes und wichtigstes Schutzsystem, das Immunsystem, zu machen. Es hat die Aufgabe, uns vor Krankheiten jeglicher Form zu bewahren. Dies gelingt bei intakter Abwehr immer.
Viele Menschen kümmern sich jedoch meist nur kurzfristig um ihren körpereigenen Schutz. So wird beispielsweise in der Erkältungszeit vorübergehend auf vitaminreiche Kost gesetzt oder ein Vitaminpräparat eingenommen. Der Wunsch ist groß, den Körper mit allerlei Tricks und Hilfsmitteln widerstandsfähiger zu machen. Langfristig verpuffen diese Effekte schnell und bringen keine nachhaltige Stärkung der Abwehr.
Dabei vergessen wir eines: Unser Immunsystem brauchen wir nicht nur als Schutzschild gegen akute Infekte, es schützt uns auch vor oxidativ veränderten Zellen im Inneren unseres Körpers, indem es diese abtötet und möglichst rasch entsorgt. Nur eine intakte Abwehr kann uns neben Infektionskrankheiten auch vor Entzündungen, chronischen Erkrankungen, Allergien oder Krebs langfristig bewahren.
Denn auch das hat die COVID-19-Pandemie deutlich gemacht: Bei Menschen, die aufgrund eines angeschlagenen Immunsystems an einer chronischen Erkrankung wie Diabetes oder Rheuma leiden, ist die Abwehr so geschwächt, dass Viren wie SARS-CoV-2 ein leichtes Spiel haben und oft ein schwerer Verlauf folgt. Häufig öffnen chemische Medikamente auch die Schleusen für Viren, um in die Zellen zu gelangen.
Solange wir uns gesund fühlen, machen sich die wenigsten Gedanken darüber, was Gesundheit eigentlich ist. Wir werden uns der Bedeutung meist erst bewusst, sobald wir uns selbst nicht mehr gut fühlen, denn Gesundheit ist eine fundamentale Grundlage für ein positives Erleben und unser Wohlergehen. Laut der World Health Organisation (WHO) ist die Gesundheit ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens – und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. Im Englischen ist das Wort health (Gesundheit) von whole, also »ganz« abgeleitet. Gesundheit meint somit Ganzheit, der gesunde Mensch ist eine harmonische Einheit von Körper, Geist und Seele.
Neuerdings wird der Begriff Gesundheit abgelöst durch den Begriff Urgefühl von Gesundheit – er beschreibt einen Zustand, der auch die positivsten Elemente der Psyche beinhaltet. Aus neuester Forschung wissen wir, dass unser Immunsystem Garant für dieses Urgefühl sein kann.
Nahezu all unsere Lebensumstände wirken direkt oder indirekt auf dieses Urgefühl, also unsere Gesundheit, ein: Luft-, Boden und Wasserqualität, Ernährung, Bewegung, Schlaf, Ruhe, Entspannung, Stress, Selbstbezug, soziale Kontakte, Liebe, Arbeit, Sicherheit, Anerkennung, Lebensziele und Hobbys. Dies sind wesentliche, aber bei Weitem nicht alle Aspekte, die unsere Gesundheit im positiven Sinne fördern und im negativen beeinträchtigen.
Wenn wir erkennen, was dem Immunsystem guttut und was ihm schadet, und es als dynamisches System begreifen, das nicht starr, sondern von uns veränderbar ist, wird Immunologie für uns einsichtig. Und wir können jeden Tag bewusst positiv darauf Einfluss nehmen.
Das vorliegende Buch möchte die körpereigene Abwehr für jeden verständlich und nachvollziehbar machen. Denn lange zu leben, aber dabei auch lange krank zu sein ist keine verlockende Perspektive. Wir können selbst etwas tun, um unsere körpereigene Abwehr zu stärken, Infekte oder chronische Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen und unser Leben in voller Gesundheit zu verlängern.
WIR WERDEN IMMER KRÄNKER
Seit Jahren steigt die Lebenserwartung in Europa kontinuierlich an, in den letzten 150 Jahren hat sie sich fast verdoppelt. Aktuell liegt sie in Deutschland bei 83,4 Jahren für Frauen und 78,6 Jahren für Männer. Wer heute geboren wird, kann sogar damit rechnen, über 90 Jahre alt zu werden. Nie waren die Versorgungslage und die hygienischen Standards so gut. Wohlstand, Frieden und moderne Medizin verhelfen den Menschen zu einem längeren Leben – aber nicht immer zu einem gesünderen.
Denn zahlreiche Studien zeigen auch: Je höher die Lebenserwartung steigt, desto größer ist die Lücke zwischen dem erreichten Alter und einer gesunden Lebenszeit. Für Deutschland heißt das laut einem Bericht der WHO konkret: Nahezu ein Viertel aller 70- bis 85-Jährigen leidet an fünf oder mehr Krankheiten gleichzeitig. Diese Zahlen gelten aber nicht nur für die ältere Bevölkerung, auch unter den Jüngeren nimmt der Anteil der Zeit, in der sie nicht gesund sind, deutlich zu. Waren die Menschen im Jahr 1990 rund ein Fünftel ihres Lebens krank, litten sie 2013 bereits ein Drittel ihrer Lebenszeit an Erkrankungen. Einige Krankheiten sind schicksalhaft, nicht alles im Leben lässt