Sex, Love & Rock'n'Roll. Hollow Skai
Nachdem seine Ehe mit der Schauspielerin Lisa Bonet („Angel Heart“) in die Brüche gegangen war, hatte er u.a. eine Affäre mit dem Model Adriana Lima. Außerdem wird ihm nachgesagt, dass er eine Liaison mit Madonna hatte, mit der zusammen er ihren Hit „Justify My Love“ schrieb.
9. Tommy Lee
Sein Rosenkrieg mit Pamela Anderson sorgte monatelang für Schlagzeilen, und als sich Pink Ende 2003 vorübergehend von ihrem Mann Carey Hart trennte, war der Mötley-Crüe-Drummer zur Stelle, um sie über die Trennung hinwegzutrösten. Ein Jahr später konzentrierte sich Lee, dessen sexuelle Eskapaden ausführlich in The Dirt beschrieben wurden, wieder stärker auf die Musik, die ihm „so viel mehr“ gibt, weil sie nicht von so kurzer Dauer sei wie Sex, der zwar Spaß mache, aber – hört, hört – nicht großartig sei.
10. Iggy Pop
Iggy Pop hatte alles, was Nico laut Danny Fields gut fand: „Er war verletzlich, brillant, zerbrechlich, aber hart wie Stahl, wahnsinnig und verrückt.“ Und er vögelte mit ihr „praktisch den lieben langen Tag“, als sie sich bei ihm im „Fun House“ in Ann Arbor, Michigan, einquartierte.
Die Liaison mit dem deutschen Model, das bei Velvet Underground gesungen hatte, war bald zu Ende, und nach dem dritten Stooges-Album Raw Power hatte Iggy Pop nicht nur seine künstlerische Perspektive, sondern offenbar auch seinen Verstand verloren, als er sich erst bei einem Radio-Interview die Klamotten vom Leib riss und auf Sendung einen runterholte und dann auch noch versuchte, David Bowies Pressesprecherin Cherry Vanilla im Fahrstuhl des Senders zu vergewaltigen.
In den 1980ern kam er etwas zur Ruhe, wurde aber auch nicht zum Kostverächter. Als ein Spiegel-Reporter ihm 2001 erzählte, dass im Film Trainspotting ein junger Mann von seiner Freundin vor die Wahl gestellt werde, den Abend mit ihr zu verbringen oder sich ein Iggy-Pop-Konzert anzusehen, für das er bereits eine Karte besaß, und er sich für das Konzert entscheide, meinte Iggy Pop nur trocken: „Der Mann hat eine gute Wahl getroffen. Denn Frauen, die Iggy Pop nicht mögen, kannst du vergessen.“
Außer Konkurrenz: Mick Jagger
Für das Groupie Pamela Des Barres war Mick Jagger „der personifizierte Penis“. In ihrer Pubertät vertraute sie ihrem Tagebuch an, dass sie ihn eines Tages „berühren und fühlen“ wolle. Was sie dann ja auch getan hat.
Dabei hatte der Sänger der Rolling Stones mit solchen Erwartungshaltungen schon immer seine Probleme: „Wenn man dir nachsagt, du seist der Hengst des Jahrhunderts, ist es klar, dass jede Frau nach der ersten Nacht mit dir enttäuscht ist. Es ist Tatsache, dass der Abenteuerspielplatz hinter meinem Reißverschluss unter Groupies ein Mythos ist.“ Auch die Titulierung als „Frauenheld“ gefiel ihm nicht, weil diese Bezeichnung in seinen Ohren klang, als wäre er ein Zuhälter.
Dass Frauen eine große Faszination auf ihn ausüb(t)en, hat er jedoch nie bestritten. „Ich liebe sie wirklich sehr“, gestand er 1999 im musikexpress, „und weil die Frauen das instinktiv zu merken scheinen, lieben sie mich eben auch. Deshalb habe ich vermutlich diesen Ruf als Womanizer weg.“
Bereits anderthalb Jahrzehnte zuvor hatte er im stern bekannt, dass er sich nicht mehr „mit Drogen und anderen schlimmen Sachen“ vollpumpe, sondern lieber „mit einem schönen Mädchen“ ins Bett gehe. Weshalb er von neidischen Journalisten oft als sexsüchtiger Ladykiller oder notorischer Fremdgeher gebrandmarkt wurde. Dabei hatte er, wie er dem Schweizer Blick 2003 gestand, nie vorgehabt, eine monogame Beziehung zu führen: „Bianca und ich haben es versucht, aber wir waren nicht glücklich.“ Sie habe ebenso wenig treu sein können wie er, rückte er die Dinge zurecht.
Mal davon abgesehen, dass natürlich nicht jede seiner Affären ans Licht gekommen ist, scheint der Stones-Boss aber durchaus zu längeren Beziehungen fähig zu sein. In den fast 50 Jahren, in denen er nun schon im Fokus der Öffentlichkeit steht, hatte er gerade mal zehn Ehen, Techtelmechtel oder One-Night-Stands, die bekanntgeworden sind. Entweder war Jagger also äußerst diskret – oder er ist auch nur ein Mann wie du und ich.
Mick Jaggers höchstpersönliche Top 10
1. Chrissie Shrimpton
Die Schwester von David Baileys Lieblingsmodel Jean Shrimpton war die Favoritin seiner Eltern, Jagger verließ sie jedoch 1966 wegen Marianne Faithfull. Zuvor hatte er ein paar hochkarätige Songs über sie geschrieben, in denen er sie – „zu Unrecht“, wie ihre Nachfolgerin an seiner Seite meinte – als „dumme Kuh“ darstellte, die nur durch Boutiquen und Diskotheken ziehen wollte: „Under My Thumb“, „Stupid Girl“ und „19th Nervous Breakdown“. Als sie ihre Erinnerungen an die Zeit mit ihm veröffentlichen wollte, ließ er ihr das allerdings gerichtlich untersagen.
2. Marianne Faithfull
Einem Presse-Info ihrer Plattenfirma zufolge hatte die dem österreichisch-ungarischen Adelsgeschlecht der Sacher-Masochs entstammende Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull „mit dreien von den Rolling Stones geschlafen“, bevor sie sich für ihn entschied. Auf ihn aufmerksam geworden war sie, als er sich mit Chrissie Shrimpton wüst gestritten hatte und ihr „in der Hitze des Gefechts“ die falschen Wimpern abgegangen waren. Kurz darauf schneiderten ihr die Glimmer Twins Mick Jagger und Keith Richards den Song „As Tears Go By“ auf den Leib, der ihr erster Hit als Songwriter-Duo wurde. Der Stones-Manager Andrew Loog Oldham hatte ihnen nur mitgeteilt, dass Marianne aus einer Klosterschule komme und er einen Song wolle, „der rundum von Backsteinmauern umgeben sei, mit hohen Fenstern und ohne jeden Sex“.
Laut Marianne Faithfull hegte Mick Jagger die Illusion, dass sie tatsächlich „die etwas durchgeknallte aristokratische, jungfräuliche Kindtroubadura war“, die Andrew Loog Oldham erfunden hatte, und seine „Püppchenfixierung“ verdankte er offensichtlich ihrem anfänglichen Image. Zur Abwechslung war sie mal mit jemandem zusammen, der sie verwöhnte, und als seine Freundin brauchte sie auch nicht mehr zu arbeiten, um für sich und ihren Sohn Nicholas den Unterhalt zu verdienen.
Im Urlaub in Tanger nahm sie eine marokkanische Prostituierte mit ins Hotel, um Mick anzuturnen, und ließ eine Phantasie wahr werden, die ihm gefiel: „Mit zwei Frauen im Bett – welchem Mann gefällt das nicht?“ Und es störte sie auch nicht, „dass Mick mit Männern schlief“ – angeblich hatte er was mit dem Stones-Manager Andrew Loog Oldham und dem Ballett-Star Rudolf Nurejew. Denn ansonsten verhielt er sich „in fast jeder Hinsicht“ vorbildlich: „Er war gut zu Nicholas und wunderbar zu meiner Mutter.“ Allein, dass er während der Dreharbeiten des Films Performance mit Keith Richards’ Freundin Anita Pallenberg geschlafen hatte, nahm sie ihm übel, weil diese auch ihre Freundin war – „meine einzige Freundin“; was sie im Übrigen bewog, sich zu rächen, indem sie mit Richards ins Bett ging.
Wenn sie dahinterkam, dass Mick Jagger hinter ihrem Rücken eine Affäre hatte, sagte sie jedoch nichts: „Sich über ein bisschen Herumvögeln aufzuregen, war nicht hip, sondern spießig. Außerdem war er Mick Jagger.“ Als sie ein Gespräch belauschte, in dem Ahmet Ertegun, der Chef von Atlantic Records, dem neuen Label der Stones, Jagger riet, sie gehen zu lassen, weil sie ein Junkie sei und den 30-Millionen-Dollar-Deal zwischen beiden Parteien gefährden könnte, machte sie Schluss mit ihm. In ihrer Autobiografie Faithfull resümierte sie: „Jedes kleine Mädchen möchte wissen, wie es ist, eine Märchenprinzessin zu sein, die Freundin von Mick Jagger. Das Leben mit Mick war aber nie ein Märchen. Zum Schluss weinte ich die ganze Zeit.“ Mick Jagger ertrug es gelassen, dass sie ihn verließ, und schrieb einen Song darüber: „You Can’t Always Get What You Want“.
3. Uschi Obermaier
Das deutsche Fotomodell, das nach ihrem Auszug bei den Eltern beim Trampen von der Krautrock-Band Amon Düül mitgenommen wurde und so in Kontakt zur Studentenbewegung der sechziger Jahre kam, war nur ein Sidestep in Jaggers Karriere als Ladykiller, doch der veränderte ihr Leben. „Das Gesicht der freien Liebe“, das eine Zeit lang zusammen mit Rainer Langhans in der Berliner Kommune 1 gelebt hatte und sich freizügig für die Titelbilder von Twen, stern und Playboy fotografieren ließ, hatte nicht nur eine angebliche Liaison mit Jimi Hendrix, sondern befeuerte auch die Rivalität zwischen Mick Jagger und Keith Richards. Als sie auf ihrer Bettkante saßen, ließ sie es die beiden unter sich ausmachen, wer über Nacht bei ihr bleiben durfte. „Schließlich