Seewölfe - Piraten der Weltmeere 14. Garnett William

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 14 - Garnett William


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solltest du dir mit einer dritten Pütz auch die Fliegen vertreiben lassen“, schlug Hasard vor.

      „Kleines O’Flynn noch vier oder fünf Pützen auf Batutis Kopf gekippt, aber Fliegen wollen nicht weg. Ist aber nicht schlimm“, sagte er grinsend hinzu. „Ganz Afrika voll mit Fliegen, ist Batuti dran gewöhnt.“

      Hasard nickte ihm zu. Diesen harten Naturburschen konnte wirklichnichts umwerfen. „Du bleibst bei mir, Batuti, verstanden?“

      „Aye, aye, Sir. Bei Sir bleiben.“

      Hasard wandte sich wieder an Ben Brighton. „Teile den Rest der Männer in zwei Gruppen. Die kräftigsten stehen mit Handspaken und Knüppeln bereit, wenn die Kerle entern, drei oder vier andere decken sie und uns mit Pistolen.“

      „Und?“ Der Bootsmann blickte Hasard fragend an.

      „Mich und Batuti, Ben. Wir werden versuchen, den Spieß umzudrehen und unsererseits die harten Nüsse aus dem Haufen herauspicken.“

      „Du willst dir Bombarde schnappen?“ Brighton starrte ihn ungläubig an. „Zu zweit?“

      „Zu dritt. Batuti zählt für zwei normale Männer.“

      Ben Brighton nickte, aber nicht sehr überzeugt. „Nimm wenigstens mich mit, Hasard.“

      Hasard schüttelte den Kopf. „Ich brauche hier oben einen Mann, der denken und entscheiden kann.“

      „Dann nimm Blacky mit oder Dan oder ...“

      Hasard lächelte, ein wenig bitter. „Na, Ben? Oder wen?“

      Ben Brighton schwieg.

      „Ich kann nicht nur halbe Krüppel hier oben zurücklassen, Ben“, sagte Hasard. „Du brauchst zumindest ein paar Männer, auf die du dich verlassen kannst.“

      „Verlassen kann ich mich auf jeden einzelnen unserer Männer“, sagte Ben Brighton dickköpfig.

      „Du weißt genau, wie ich das meine, Ben.“ Hasard blickte zu dem Haufen um Bombarde hinüber. „Ich habe das Gefühl, daß es bald losgehen wird. Sorge dafür, daß alle Männer Spaken oder irgendwelche andere Schlagwaffen haben.“

      „Aye, aye.“ Ben Brighton zog ab, und Hasard sah ihm an, daß ihm einiges gar nicht paßte.

      „Batuti“, wandte sich Hasard an den riesigen Neger, der neben ihm an der Balustrade lehnte.

      „Sir?“

      „Wir werden versuchen, Bombarde zu fassen, wenn es losgeht, verstanden?“

      „Batuti immer verstehen. Aber warum warten, bis geht los? Warum nicht gleich hingehen und schnappen Bandit Bombarde? Batuti erledigt das allein. Soll ich ihm brechen Kreuz und machen Kleinholz aus Rückgrat?“

      Hasard schüttelte den Kopf. „Ich will ihn lebend haben.“

      Wahrscheinlich brach der ganze Widerstand der Banditen zusammen, sobald ihnen der Anführer genommen war. Aber es war auch denkbar, daß ein anderer die Lücke füllen würde. Eine Schiffsladung Silberbarren war Grund genug, um einen hohen Einsatz zu wagen. Und dann war es gut, Bombarde als Geisel und Faustpfand zu haben.

      „Also gut, lebend.“ Batuti schüttelte den Kopf. Er würde diesen Weißen niemals verstehen. Ein Feind war ein Feind, und den tötete man, das war doch eine klare Sache. Daß man ihn dann nicht auch noch verspeiste, ließ er sich zur Not noch gefallen. Es war zwar reine Verschwendung, und erst ein satter Rülpser nach dem Festmahl gab einem die befriedigende Gewißheit, den Feind ganz und endgültig beseitigt zu haben, aber wenn die Weißen meinten, daß sich so was nicht schickt, nun gut. Aber warum sollte man einen Feind nicht wenigstens umbringen? Im Gefecht ja, und jetzt nein. Wo blieb da die Logik?

      „Gut, Sir. Ich hole lebend, wenn muß sein. Jetzt gleich, ja?“

      Wieder schüttelte Hasard den Kopf. „Nein, wir warten, bis die Männer angreifen. Dann sind die meisten von ihnen beschäftigt, und wir können das Überraschungsmoment ...“

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