Die Mineralwasser- & Getränke-Mafia. Marion Schimmelpfennig
es zum Beispiel bei Regen- oder reinem Quellwasser findet.
Laut EU-Norm sollte bis zum Jahr 2013 ein Wert von 400 µS/cm (Mikrosiemens je cm) eingehalten werden. Die WHO empfiehlt einen Wert von bis 750 µS/cm – darüber liegende Werte seien eigentlich nur noch „Brauchwasser“. Die deutsche Trinkwasserverordnung dagegen sah bis vor der Wende bereits 1000 µS/cm als ausreichend an. Nach der Wende im Jahr 1990 wurde dieser Wert auf 2000 µS/cm verdoppelt. 2001 wurde dieser Wert dann nochmals auf 2500 µS/cm erhöht. Seit 2010 gilt ein sagenhafter Grenzwert von 2790 µS/cm!
Relativ gesehen wurde das Leitungswasser dadurch immer „besser“, da sich die Werte in den einzelnen Regionen immer weiter vom Grenzwert entfernten. Ein Beispiel für diesen Trick: Eine Gemeinde, deren Trinkwasser einen Leitwert von 1100 µS/cm aufweist, lag vor der Wende über dem damals tolerierten Wert von 1000 µS/cm – das Wasser war also schlecht. Heute liegt derselbe Wert deutlich unter dem nunmehr tolerierten Wert – das Wasser ist also plötzlich gut. So kann ganz legal weiter behauptet werden, dass unser Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel ist und die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden.
Grenzwerte sind also keine Werte, die Sie in jedem Fall schützen oder die ausschließlich für Sie und Ihre Kinder gemacht sind. Es sind politisch ausgehandelte Kompromisse zwischen ökologisch und gesundheitlich Gebotenem, technisch Möglichem, finanziell Tragbarem sowie wirtschaftlich und politisch Vertretbarem.
4 N,N-Dimethylsulfamid. Entsteht beim Abbau von Tolylfluanid.
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