Seewölfe Paket 8. Roy Palmer
ihre Gesichter, die Kleider hingen ihnen in Fetzen vom Körper, aber sie zeigten keine Furcht, obwohl sie nur zu genau wußten, was ihnen bevorstand.
„Du bist van Helder?“
Juan Mendez’ Stimme klang wie ein Peitschenhieb. Der Geusenkapitän spuckte aus und warf das fast weiße Haar zurück. Einer seiner Männer lachte – ein schnelles, hartes Lachen.
„Welche Ehre!“ stieß er auf spanisch hervor. „Sie halten uns für van Helders Höllenhunde! Weißt du nicht, daß dessen Schiff ‚Wappen von Oranien‘ hieß und im Kanal sank, Spanier?“
Unsicherheit malte sich in den Zügen des Capitans.
Marius van Helder warf seinem langen blonden Stückmeister einen raschen Blick zu und lächelte. Aber er bezweifelte, daß die freche Lüge die Spanier täuschen konnte.
Juan Mendez biß die Zähne zusammen.
Er starrte die Gefangenen an. War es möglich, daß er sich getäuscht hatte? Daß sie alle auf ein Märchen hereingefallen waren – ein Märchen, das ein Mann unter der Folter erfunden hatte, um der unerträglichen Qual ein Ende zu bereiten?
Mendez fauchte vor Wut. Er mußte es wissen! Er mußte genau wissen, wer dieser stolze, unerschrockene Mann mit dem ausgebleichten Haar und der silbernen Münze auf der Brust war: irgendein Geusenkapitän – oder der legendäre Marius van Helder.
Mit einem Ruck riß der Spanier den Degen aus der Scheide.
Die nadelscharfe Spitze berührte die Haut an van Helders Kehle. Kein Muskel zuckte in dem harten, kantigen Gesicht. Juan Mendez sog scharf die Luft durch die Zähne.
„Wer bist du?“ fauchte er. „Nenn deinen Namen, holländischer Bastard!“
Van Helder schwieg.
Er rührte sich nicht und verriet mit keinem Wimpernzucken den Schmerz, der von der gebrochenen Hand durch seinen Körper tobte. Erst als Mendez auf ihn zutrat, warf er den Kopf in den Nacken und spie seinem Gegner mitten ins Gesicht.
Der Capitan hielt den Atem an.
Mit dem Handrücken wischte er den Speichel weg. Er zitterte vor Haß. Aber er beherrschte sich, denn er wußte, daß sein Opfer nur darauf wartete, einen raschen Tod zu finden.
„Pedro! Diego!“ zischte er. „Nehmt euch den Jungen vor! Vielleicht fällt seinen Freunden die richtige Anwort ein, wenn er an der Rahnock baumelt.“
Stille.
Der Junge straffte trotzig den Rükken und trat einen Schritt vor. Er war bereit zu sterben. Zwei der Spanier machten Anstalten, sich auf ihn zu stürzen, doch die ruhige Stimme des Geusenkapitäns ließ sie innehalten.
„Hört auf! Habt ihr keinen Funken Menschlichkeit mehr in euch, daß ihr euch an einem halben Kind vergreift? Ich bin Marius van Helder …“
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