Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung. Rolf Ahlers

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Wat nü? – In siene Not un Iele kriegt Fritze sienen Dagstock her un – stockert damidde dor dat Lock, boben in den Porzellan-Behältnis. Buhnen sünd da inne. Hei stockert mit de eine Hand un dreiht den Kreckel mit de andere Hand. Endlich kriegt de Möhle wat tä faten. Un je mehr hei stockert, deste sworer geiht dat Kreckeln. – De Sweetdrüppen lupet ne von sienen Koppe dal. – Et düert ne ganze Wiele, aber mit güt Stockern geiht et dor de Möhle.

      Nü man de grute Kaffeekanne her, de Stadtminsche hat ja nü al lange etäuft, dat Kaffeekram rin un dat kokig Water rup. –

      For alle Fälle leggt Fritze up dat Tablett mit de Tasse noch dat Kaffeeseef. – Worumme? Na, damidde de Stadtminsche üt den Kaffee de under emengte Pappe weer rütfischen könne!

      Sä slechte Tieden wärren nü ja nich, dat en den Kaffeedunst üt de Pappe al tän Varlängern nehmen mösste. – De Stadtminsche hat von de Pappe nist emerket, uk mit de Pappe was et doch Kaffee ebleeben!

      Geschenke

      Tä alle möglichen un unmöglichen Tieden, Anlässen un Gelegenheiten geiht et umme Geschenke. Wer, wann un worumme wat eschenket kriegen schall, mott oder well – tja, dat is wunnersam.

      Da is Hochtied, datä häbbet sik de Brütlüe woans wat ütesocht. Denne is et einfach: Fief Tassen oder veier Telders oder den Sleif – is ja egal, wat for hunnert Mark sä tä kriegen is. Bie ne Silberne Hochtied oder ne Goldene Hochtied, kummt ja nich sä ofte vor, is dat aber nich mehr sä. Wenn man da frägt, denne kummt as Antwort „Wi häbbet ja allens, wi brüket nist!“

      En Fründ vartelle mik mal: „Tä ne Silberne Hochtied mosst dü wat Silbernet schenken un tä ne Goldene Hochtied wat Goldenet. Tä ne Goldene Hochtied häbbe ik mal en Goldfisch eschenket. Un wenn de Nahberslüe von gegenober balle Silberne Hochtied häbbet ...“ – „Denne schenkest dü woll en Silberfisch?“, füll ik ne int Wort, „dat kann ja woll nich ganz richtig wesen!“

      Wenn en Kind eboren is, kummt öfter vor, is et einfacher. Dat Kind kann allens brüken un de Öldern nehmet et geern an.

      De eine hat en Führerschien emaket, wat schenken? Bie en nieen Auto gift et en Gütschien von ne Tankstelle, dript!

      Wat schenket man bie en Jubiläum, bie Gebürsdagen?

      Weme schast dü von underwegens wat midde bringen?

      Da gift et ne niee Wohnunge, da word en Hüs ebüet, da is ne Goern-Party. – Wat schenken? En „Gif-mik-üt“, en Geldschien, varstoken in en Breifumslag?

      Einfach is uk wat, wo näuher nist von nahblift. Da gift et en „Drink-mik-üt“, dat is en Kasten mit Mineralwater, en lüttschig Fatt Beier, en Karton mit Wien, ne Pulle Sluck, Saft üt en Reformhüs oder üt de Aftheke. Uk en Pund Kaffee oder en Büdel mit Tee fallt in düsse Richtunge.

      Da gift et aber uk en „It-mik-up“, dat is denne ne Mettwost, en Schinken, en Gütschien for en Resterang, en Präsentkorf – for Vegetarier mott da aber „Greunet“ inne wesen: Gemüse un Obst.

      Et gift aber uk en „Smeer-mik-in“, dat is denne Sönnen-Öl, Parfüm un noch wat anderet.

      Wenn et denn wat ganz anderet wesen schall, denne geiht et lus. De Ütwahl is ja sä grut. Da gift et ja säveel: „Stell-mik-hen“, „Lup-mik-nich-umme“, „Leg-mik-hen“, „Häng-mik-an-ne-Wand“, „Häng-mik-up“ un noch wat mehr!

      Anfängen deiht et ofte mit en „Stell-mik-hen“, dat kann for et Schapp, for de Finsterbank, for en Disch wesen: En Bäk, en Blämenpott, en Napp for Obst oder wat et sä gift.

      Mit en „Lup-mik-nich-umme“ oder „Stah-rum“ word et denne al dürer, dat is wat up den Fätbodden tä stellen: Ne grute Blämenvase, en iesernen Kandelaber oder wat et sä gift.

      Bie en „Leg-mik-hen“ denke ik an ne Dischdecke, en Aftreer – villichte en bettschen grötter, denne is et ne Brücke, en Teppich for dat Badezimmer, en Fell von en Dier: Wildswien, Schap, Käh oder wat et sä gift.

      Bie en „Häng-mik-an-ne-Wand“ kannst dü en Telder nehmen – üt Zinn, üt Glas, üt Porzellan, aber uk en Bild mit Barge, mit en Diek, mit Blämen oder Diere oder süss wat – as en Foto oder as wat Gemaltet in Waterfarben oder Öl.

      In lester Tied kumet mehr un mehr säne „Häng-mik-up“-Dinger in Mude, Mobiles segget se datä. Et gift da wat mit säne lüttschen Glasbimmeln, wenn denne de Wind datwischen dor süset, denne bimmelt dat sä lüttschig vor sik hen. Lestet Johr häbbe ik en gruten hölternen Voggel eschenket ekreegen. De Voggel is ganz eigenoartig an de Floggels upehängt un under den Lief is en Anfater tän Trecken. Wenn man da anne trecket un denne weer lus lätt, denne kummt hei in Swung: De Lief swingt nah boben, de Floggels swinget nah unden – danah swinget de Floggels nah boben, de Lief swingt nah unden – un sä wieer, bet dat de Voggel weer stille vor sik henkikt.

      „As ik bie mienen lesten Gebürsdag all de veelen Geschenke ütpacke“, kreeg ik von en andern Fründ tä wetten, „da häbbe ik denne näuher wisse estellt, dat da veel bie was, wat in de Ladens sä dichte bie de Kasse tä finnen is. Dat wärren säne „Nimm-mik-midde“-Dinger!“

      Bie ne goldene Hochtied

      En besonneren Dag is et allemal, wenn wecke fuffzig Johre mitenander beleeft häbbet. „Fuffzig Johre varfrieet un allemal mit de sülbige Früe“, see de Mannsminsche un de Früe meine: „Fuffzig Johre mit den sülbigen Kerl, dat is wat!“ Düsse Wöre kreegen wi, de Beseukers bie Siggi un Elfie, an den Dag tä höern, as et fuffzig Johre her was, dat se sik dat „Ja-Wort“ egeben härren. –

      Ne goldene Hochtied word orig efieert. An den hütigen Vormiddag is de Empfang – mit Freuhstücke – for de Nahbers, for de „Obrigkeiten“ un for de Abordnungen von de Vereine. Dat maken se bie sik tä Hüs. Morgen Abend is de Familien-Fieeriee in den Kräg. –

      Siggi un Elfie, dat sünd Lüe, wie dü un ik. Et sünd miene Nahbers – miene Nahbers von gegenober. Wi kennet üsch al balle vierzig Johre. Dumals worten de Hüser hier ebüet, an düsse niet aneleggten Strate. Worumme düsse Strate dumals „Piepengang“ heiten mösste, häbbet wi bet hüte nich rütekreegen. Wat en „Gang“ is, dat is klor. Aber „Piepen“? – Üse Vaders hat dumals af un an ne Piepe esmöket, mehr Lüe hier nich. Wi un all de veelen Nahbers hier sünd doch keine „Piepen“ nich, hüte nich un dumals nich. Na ja, is uk egal, aber man denkt da doch anne rumme.

      Ober de Johre hen häbbet Elfie un Siggi emaket un edan, mit de Kinner un mit allewat. Dat Hüs un de Goern, allens süht snieke üt. Al de ganzen Johre lang, nich bluß hüte! Hüte, an düssen besonneren Dag, süht et besonners güt üt. Hier is ne glühe „50“ mit fienen Blämen üteleggt, da – umme de Hüsdör rumme – slängelt un krüselt sik goldige Bänne lang. Un hier noch wat un da uk noch wat. Sä könnt alle al von wieen seihn, wat hier lus is. –

      Un kiek an, da kummt al de „Hoheits-Besüch“ an. De Börgermester vorne weg, hei hat nich swor tä dragen, aber dat „Amtliche“ hat veel tä bedüen. De Direkter von de Gemeinde hat en anseihnlichen Blämenstrüß midde ebrocht, mit blae un geele Blämen, wie jedet Mal. De leste in de Rehe is üse Ortsbörgermester. Hei mott dulle sleepen, denn in den Präsentkorf is veel tän Eten un tän Tädrinken inne.

      In de güe Stübe word et stille, de „amtliche“ Ugenblick kummt. Siggi fat siene Elfie an de Hänne, mit en gruten Ugenupslag kieket se sik an un halet deip Luft, as sik de Börgermester in Positür stellt. –

      Amtlich mösste et ja woll heiten: „Sehr geehrte Frau und sehr geehrter Herr ...“ Aber bie üsch seggt de Börgermester: „Leiwe Elfie, leiwe Siggi ...“ – Hei grateliert von de ganze Gemeinde, un sä bie teihn-düsend Lüe – säveele wohnet in üse Gemeinde – gratelieret midde. Un wieer geiht de Grateliereriee, de Börgermester grateliert noch for den Landkreis un uk noch for de Landesregierunge, bet nah Hannober häbbet se düt Beleefnis


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