Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung. Rolf Ahlers
Vader enicket un underschreben.
As de junge Vader nah Hüs tärügge keim, häbbet ne de anderen efragt: „Bist dü bie den Standesbeamten ewesen un hast dü uk den Namen behulen?“ Da gift hei tä wetten: „Dat Meeken häbbe ik anemeldt un „Martha“ steiht in den Bäke.“ Nü füllen de andern ober ne her: „Dü bist woll nich ganz kläke, dat Meeken schölle doch nich „Martha“ heiten, dat Meeken schölle doch „Thea“ heiten. Gah man glieks nochmal lus. Damidde dü „Thea“ nich vargetten deist, steiht et hier up düssen Zettel.“
De junge Vader weer hen nah den Standesbeamten. „Wutt dü noch en Kind anmellen, sünd et Twillinge?“ – „Nee, nee, ik härre dat doch vargetten, dat Meeken schölle „Thea“ heiten un nich „Martha“, in den Bäke steiht dat varkehrt.“ De Standesbeamte schürre mit sienen Koppe un see: „In den Bäke steiht dat richtig. Aber wie dü dat Meeken räpen deihst, dat is mik egal. Ji könnt doch „Thea“ datä seggen uk wenn „Martha“ in den Bäke steiht.“ – Sä is et bet hüte ebleeben, wiet ober 80 Johr is se al. „Martha“ steiht in den Bäke un alle segget „Thea“!
Piate-Beate
En Meeken was eboren, gesund, de Mudder härre allens güt oberstahn, de Vader uk. De Hebamme schicke den jungen Vader lus, nah den Standesbeamten. Düsse Standesbeamte was nü al en öldern Minsche, hei was in den Dorpe al veele Johre as Standesbeamter inesett. De „Weimarer Republik“ härre hei beleeft, wie uk dat „Dritte Reich“, den „Zweiten Weltkrieg“, de Tied mit Militärregierunge, de Währungsreform uk un nü was et al veele Johre de „Bundesrepublik Deutschland“. As Stempel härre hei öfter mal en andern ekreegen aber hei schreef in siene Bäuker allemal sä, wie hei et mal elehrt härre. De Bäkstaben fien in „rup-runder-rup un denne noch en Piek rup“, denne stund en lüttschig „i“ up den Popier. Düsse „ule dütsche Schrift“ (= Sütterlin) könnt wohrhaftig nich mehr alle Lüe lesen.
De Standesbeamte schreef un schreef in sien Bäk. Nah den Namen von dat Meeken hat hei mehre Male nahefragt aber „Beate“, wie de junge Vader weer un weer see, dat was ne woll noch nich under ekumen. Hei schreef da sä in dat Bäk, wie hei dat varstahn härre. Denne schreef hei wieer. As de junge Vader nah „vorgelesen und genehmigt“ noch underschreben härre, klappe hei dat Bäk tä un stelle et int Schapp.
Ne Tied danah, et was nü en nieen Standesbeamten inesett, bestelle de junge Vader ne Geburtsurkunde for dat Meeken. As hei den andern Dag weer keim, härre de niee Standesbeamte de Urkunde mit Schriefmaschine eschreben un wat stund da as Name? „Piate!“ Damidde härre de junge Vader ja nich ereket. „Dat Meeken hett „Beate“ un nich „Piate“, is dat oberhaupt en Name?“, krakeele hei rumme, „ik gahe nah den Amte un beklage mik!“ –
Et düere nich lange un de niee Standesbeamte worte nah den Amte vorelaen. As hei henkeim was de junge Vader al da, ganz blusterig. De Amtsminsche keek nü in dat Bäk un stelle wisse, dat da „Piate“ inne stund. Un de junge Vader härre underschreben, dat ne dat vorlesen was un dat hei dat genehmigt härre, uk dat „Piate“. – „Ik kann doch düsse Schrieberiee oberhaupt nich lesen. Wat sünd dat for Bäkstaben?“ blustere de junge Vader noch. Aber dat hulp nist, hei härre underschreben, dat dat Meeken „Piate“ heiten schölle, un dorumme was dat amtlich!
De Amtsminsche vartelle denne noch, dat hei ja ne Namensänderunge beandragen könne, dat düert un kost ... – Dat wolle de junge Vader al gornich mehr wetten, rüt was hei.
Et rükt in den Kelder
Et was Water in den Kelder ewesen, säwat is nich nödig, aber et was sä. De Kollen wärren natt, de mössten von alleene weer dröge weern. In de andern Kelders härren de Lüe upedrögt un upewuschen, allens was reine. Nü schölle et bluß noch ganz dröge weern. Den andern Dag wollen se de Kistens un Kastens weer tärechte schüben.
Den andern Dag: Wat is da for en fienen Stiem in den Kelder? Wat mag dat wesen? Woher kummt de? Hier un da hen ekeeken un rumme esocht, ja, da was et. Da was dik doch de dicke Pipwost, de dicke Rutwost, von den Bänd aferetten. Dat Bänd hüng noch mit den Wostetimpen an den Rick. Aber de Wost, de schöne dicke Wost was in ne Kiste epöltert, direktemang up ne Pulle mit Kribbelwater! Dat härre de Pulle nich oberstahn, se was eplatzet! Dat was et nü, von den „Sekt tän Drinken“ was nü bluß de „Stiem tän Rüken“ ober ebleeben! De Pipwost härre dat güt oberstahn, nü härren se aber glieks wat for de Greune Buhnenzuppe tän tä Eten.
Üse Afthekersche
Wo en geiht un steiht,
sik allens umme dat Leben dreiht.
Kulen Kopp un Fäute warm
maket alle Dokters arm.
Aber hast dü Liefweihdage
oder is de Kopp in Rage,
mit Gnurren in den Büke
liggst dü bie de Grüde,
de Näse lupt,
de Mors is varstoppt,
dat Krüze varrenkt,
hästen, prüsten un denkt:
Warm hulen oder speulen?
Von ne Besprekersche befeuhlen?
Lüttschig an de Halbe liggen
oder ansetten von Sniggen?
Tärecht emäste Brennnettel –
upegoten üt en Kettel,
de Saft von Kalickenbeern orig heit
un wat en süss noch sä wetten deiht,
uk Süernkuhl üt en gruten Fatt,
inesmeert mit düt un dat:
Hüsmiddel hen – Hüsmiddel her,
lestendlich denn: Et geiht nich mehr.
De Dokter, wer lupt da glieks hen,
erst mal de Afthekersche fragen!
Tän Indrinken un Slüken socht se wat her,
tän Inrieben, Speulen un wat mehr,
en gruten Plaster, wat for de Lunge,
de Tabeletten gebet ne geele Tunge,
greune Drüppen, Klostertante alle Dage:
Allens helpet, in jede Lage!
Güe Wünsche tän Nieen Johr:
Allemal täfreen un en openet Ohr.
Dat bringt üsch an mehrsten wiet:
Gott danken, hüte un in alle Tied.
Dat Rezept von den ulen Dokter
Hütigendages gift et de Rezepte ganz orig mit en Computer eschreben. Freuher wärren de Rezepte von Hand eschreben un dabie was et sä, dat de Dokter woll düchtig was un de Lüe hulp, bluß mit de Schrieberiee up de Rezepte was et ofte nich wiet her. Dokterschrift see mannigein von de Lüe, denn dat, wat da uppe stund können se nich lesen. Dat de Aftheker dat allemal lesen könne?
Nü, düt Rezept von den ulen Dokter könne de Aftheker wohrlich nich lesen. Weil säwat al mehrmals vorekumen was, härre sik de Aftheker al Tabletten un Drüppen tärechte emaket, de uk helpen däen, man mösste bluß an glöben. – Et is doch al mehre Male probeiert: Wenn dü an glöfst, denne helpet uk blanket Water. Medizin brüket da nich inne tä wesen. – Nü frägt de Aftheker den Minschen, „Wutt dü Drüppen tän Indrinken oder wutt dü Tabletten?“ – „Nee“, seggt de Minsche, dat häbbe ik al mehrmals ehat un jedet Mal was et wat tän Insmeern.“
Dat Geschenke
Dat Kalle en seutet Leckermül was, dat was oberall nist Nieet. Wenn hei Gebürsdag härre, denne kreeg hei twischen