Das Intrigenlabyrinth. Gaby Peer

Das Intrigenlabyrinth - Gaby Peer


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Wahrheit. Sie war schwanger – es bestand kein Zweifel. Jetzt bekam sie auch noch ein Kind von diesem Monster! Schlimmer ging es ja wirklich nicht mehr! Alles hatte dieses Monster zerstört. Joys Hass gegen diesen Mann und diese Familie wuchs in diesen Tagen um ein Vielfaches. Es wurde ein gemeingefährlicher Hass. Vor allem die Enttäuschung und Wut ihrer Mutter wirkten wie ein Brandbeschleuniger. Sie wollte ihm wehtun, wollte ihn auf den Knien sehen. Sie wollte ihn vernichten.

      „Ein Baby – ich muss abtreiben“, sagte Joy zu ihrem Spiegelbild. Es war ein Kind der Gewalt und des Hasses. Das wollte sie nicht haben. Seit drei Tagen lag sie in ihrem Bett. Sie hatte nichts mehr gegessen, kaum was getrunken und wollte auch keinen Menschen sehen. Ihre Mutter beachtete sie auch nicht! Sie brachte weder etwas zum Essen noch versuchte sie mit ihr zu reden. Joy hatte sich an diesen Zustand gewöhnt und erschreckte sich fast zu Tode, als Clara das Wort an sie richtete: „Denk nicht einmal darüber nach, so was wird nicht gemacht. Wir sind keine Mörder. Ein Kind ist immer Gottes Geschenk (aha, Schwester Barbaras Rede!) und wir müssen für unsere Fehler geradestehen, erst recht dann, wenn es um Vergnügen ging!“

      Vergnügen?, hätte Joy ihr am liebsten ins Gesicht geschrien. Hast du Vergnügen gesagt?! Vielleicht hattest du bei meiner Zeugung Vergnügen, aber ich hatte keins. Ich hatte Panik – die nackte Angst saß mir im Nacken und von der menschlichen Enttäuschung will ich gar nicht reden! Aber Joy sagte nichts – sie sah ihre Mama an und diese nahm sie plötzlich einfach in den Arm.

      „Ich lass dich nicht im Stich, auch ich bin nicht im Stich gelassen worden. Du musst mir auch nicht sagen, wer der Vater ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir das Vertrauen entgegenbringen würdest, aber es ist okay für mich, wenn du es mir nicht sagen möchtest.“

      „Bitte sieh es nicht als Nichtvertrauen, aber ich möchte über diese Sache nicht reden. Ich kann dir nur sagen, dass ich furchtbar enttäuscht und verletzt wurde! Bitte, bitte verlange von mir keine näheren Erklärungen!“ Joy dachte bei sich, dass sie eigentlich nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit gesagt hatte.

      Clara verhielt sich ab diesem Moment großartig. Sie stellte ihre Tochter wieder auf die Beine, machte ihr Mut, hauchte wieder Leben in ihren Körper und brachte sie wieder zum Laufen. Und nach einem anständigen Essen lief Joy direkt zu Dornbachs, um ihnen von der Schwangerschaft zu erzählen. Auch hier war die Enttäuschung über ihr Verhalten sehr groß. Ihnen solche Sorgen zu machen, während sie sich amüsierte, das war schon ein starkes Ding! Joy interessierte sich aber nur für Jens’ Gesicht. Wie reagierte er? Selbstverständlich wurde er kreidebleich und musste sich augenblicklich setzen. Oh, wie schön – der Arme litt! In ein paar Monaten würde er also sein viertes Kind im Arm halten. Sie würde es ihm so oft wie möglich in den Arm drücken. Ja, sie wollte ihn quälen und es klappte wunderbar. Er sah aus, als ob seine ganze Familie bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Komisch, dass es keinem auffiel. Aber alle konzentrierten sich auf Joy, so hatte er Zeit, sich zusammenzureißen. Nur sein Teint wollte sich an diesem Abend nicht mehr erholen. Seine Haut war mausgrau, seine Augen mit Tränen gefüllt und er völlig in sich zusammengesackt. Ein herrlicher Anblick! Und was er in Zukunft noch alles zu ertragen hatte. Das Leben hält noch ein paar unangenehme Überraschungen für ihn bereit, ich verspreche es dir, Papa Jens!

      Jens konnte es nicht fassen. Papa, er wurde das vierte Mal Papa und das von einem halben Kind! Ein Vergewaltigungskind – ein Kind der Gewalt! Wie sollte das nur weitergehen. Wie sollte er mit all dem fertigwerden? Es würde ihn eines Tages zermürben – diese Schuld, dieses unglaubliche Gewicht auf seinen Schultern. Es würde der Tag kommen, an dem er unter dieser Last zusammenbrach. Seine Gesundheit würde irgendwann großen Schaden nehmen, das konnte gar nicht anders sein. Zwei Frauen hatten ihn ganz fest in der Hand und er musste sich ihrem Willen beugen. Manchmal wäre es ihm lieber, Joy würde ihm Vorwürfe machen, ihn anschreien oder schlagen. Aber dieses Verhalten, das sie an den Tag legte, war fast unerträglich! Er wüsste zu gern, was in ihrem Kopf vor sich ging. Hatte sie einen Plan oder wollte sie es einfach nur vergessen? Was nun durch die Schwangerschaft fast nicht mehr möglich war!

      Jens dachte, er hätte die Spitze des Übels erreicht – aber schlimmer geht immer! Das sollte er schon am nächsten Abend erfahren. Er musste mit Charlene zu einem wichtigen Kundentermin nach Berlin. Der für sie sehr erfolgreich abgeschlossene Vertrag wurde am Abend noch mit den Kunden gefeiert. Auf dem Weg ins Hotelzimmer hakte Charlene sich plötzlich bei Jens unter und er zuckte zusammen. Das tat sie sonst nie, zumindest hatte sie es seit dem Tag der großen Enttäuschung nicht mehr getan. Und wenn Jens dachte, das würde der einzige Schreck für diesen Abend bleiben, hatte er sich sehr getäuscht.

      „Ich brauch heute Abend noch so richtig guten Sex, Jens! Komm mit auf mein Zimmer, du musst es mir besorgen, dass mir Sehen und Hören vergeht, ich weiß aus Erfahrung, dass du das kannst!“

      Jens verschlug es die Sprache, er dachte an einen üblen Scherz. „Brauchst du wieder mal ein kleines Filmchen? Hast du die Kamera schon richtig positioniert?“, fragte er mit bitterem Unterton.

      „Nein, habe ich nicht. Aber wenn du mir nicht vertraust, können wir auch in dein Zimmer gehen“, sagte Charlene mit einem süßen Lächeln. „Ich kann ja verstehen, dass du mir nicht vertraust.“ Sie zog ihn zu seiner Zimmertür und wartete, dass er sie aufschloss.

      „Du meinst das doch nicht ernst. Das soll doch nur ein Spaß sein“, stammelte Jens.

      „Oh nein, mein Lieber, ich hab unglaubliche Lust auf eine flotte Nummer und du weißt, mein lieber Jens, du musst immer schön brav das tun, was ich möchte – sonst …“

      Das konnte doch nur ein ganz böser Traum sein. Jens schloss die Tür auf und Charlene schubste ihn ins Zimmer.

      „Zieh deinen Anzug aus – mehr nicht – und leg dich entspannt auf das Bett.“

      „Wenn du denkst, dass ich hier mit dir irgendwas hochkriege, dann hast du dich aber getäuscht“, stammelte Jens.

      „Lass mich nur machen, mein Lieber.“ Sie schenkte Champagner aus der Minibar in zwei Gläser und versuchte ihm etwas davon einzuflößen. Jens weigerte sich, also half Charlene nach: „Ich möchte dich nicht bei jeder Kleinigkeit daran erinnern, dass ich hier der Boss bin und du das machen musst, was ich möchte. Es sei denn, deine Superfrau und Superfamilie sind dir plötzlich egal!“

      Also schlürfte er brav am Champagner und überlegte fieberhaft, wie er aus dieser Notlage entkommen könnte. Dann schaltete Charlene Musik ein und fing an einen gekonnten Strip hinzulegen. Jeder Versuch wegzuschauen wurde von Charlene mit einem „Jens, Schatz, hier spielt die Musik“ unterbunden. Wie tief bin ich gesunken, dachte er. Aber ganz gegen seinen Willen musste er sich eingestehen, dass Charlene einen fantastischen Körper hatte. Wunderschöne, große und unglaublich pralle Brüste mit Brustwarzen, die wie gemalt aussahen. Eine Taille, die absolut harmonisch und zu dem nicht zu kleinen, aber auch sehr durchtrainierten, etwas frech abstehenden Po passte. Die Beine waren ein Traum und gerade richtig lang, um zum Gesamtbild zu passen. Und das Gesicht war sowieso das eines Engels.

      Da stand sie nun ganz nackt und bewegte sich sehr rhythmisch und aufreizend zu der Musik. Dann fing sie an mit ihrem String äußerst professionell ihre Brüste zu quetschen, hochzuziehen und plötzlich wieder fallen zu lassen. Jens konnte und wollte jetzt nicht mehr wegschauen. Er schämte sich vor sich selbst … Aber was er da geboten bekam! Was war das doch für eine Hexe! Wenn ihm vor einer Stunde jemand gesagt hätte, dass bei ihm sexuelle Gier für Charlene aufkommen würde, hätte er ihn für verrückt erklärt.

      Jetzt wurde der String dazu benutzt, ihn zwischen den Beinen hin und her zu reiben, und dabei kam Charlene langsam auf das Bett zu. Dort angelangt, kletterte sie wie eine Katze auf allen vieren an Jens Beinen entlang, während sie diese mit der Zunge fachmännisch bearbeitete. Ihre Hände fuhren ganz langsam an den Oberschenkeln entlang in seine Shorts und spielten neckisch mit seinem besten Stück. Sie kannte den richtigen Griff und alle Tricks, er stand in null Komma nichts absolut stramm.

      „Siehst du, mein Liebling – er steht doch!“

      Jens


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