Lust und Liebe dann kam das Leben. Peter Nimsch

Lust und Liebe dann kam das Leben - Peter Nimsch


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Claudi, danke, gleichfalls«, gab ich zurück. »Hast du heute ein bissel Zeit für mich, würde gern mal kurz vorbei schauen, hattest mir doch mal ein Angebot gemacht, zwecks Unterstützung und so, wenn ich mich wieder in der Werbung betätigen will«, kam es schüchtern und fragend von mir.

      »Für dich immer, mein lieber Paul, komm einfach vorbei. Bis gleich also« und mit einem leisen klickenden Geräusch war Claudis sexy Stimme verschwunden.

      Sollte ich sie wirklich bitten? ›Wir kennen uns ja erst relativ kurz, aber dafür eigentlich recht intensiv‹, grinste ich innerlich. Aber sie hatte es mir ja immer wieder angeboten und eine andere Möglichkeit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten fiel mir im Moment wirklich nicht ein. Denn die wenigen Muggen, die ab und zu noch liefen, waren eigentlich mehr Hobby und nicht zum Überleben geeignet.

      Sehr aufgeregt und leicht verlegen stand ich vor Claudis Haustür, nachdem ich zaghaft auf den Klingelknopf gedrückt hatte. Kurz darauf hörte ich schon von Weitem das mir mittlerweile sehr vertraute Klack-Klack ihrer High-Heels auf den original italienischen Fliesen ihres langen Flures, welches schnell näher kam. Als sich die Haustür öffnete, war ich wie immer erneut von ihrem Anblick verzaubert. Ihre lange, füllige, blonde Haarpracht war locker zu einem Knoten gebunden. Aus einem Nichts von einem langen, silbrigen, fast durchsichtigen Morgenmantel, der nur lose mit einem Gürtel wie versuchsweise zusammengehalten wurde, sprang mir förmlich zur Begrüßung ihr Wünsch-dir-was-Busen entgegen. Klein-Pauls Kumpel war geschickt in einem silbernen St.Tropez-Slip versteckt. Ihre großen, unschuldigen, tiefblauen Augen blickten mich liebevoll an.

      »Warum schaust du so verstört, ist etwas passiert?«, fragte sie.

      Ja, in meiner Hose passierte gerade etwas, da musste ich ihr Recht geben. Vor mich hinlächelnd kam es schon etwas mutiger aus meinem Mund, »Will was mit dir besprechen, weiß aber nicht so richtig, wie ich anfangen soll.« Claudi hatte mir ja alles angeboten. Sogar ein Büro sollte ich bei ihr für den Anfang bekommen. Aber war es wirklich ernst gemeint?

      »So schlimm kann es nicht sein. Dein von mir so geliebtes Lächeln kehrt ja gerade in dein Gesicht zurück. Na, komm erst mal schnell rein, ist verdammt kalt geworden heute.« Mich fest in den Arm nehmend ging sie mit mir in Richtung des großen Zimmers mit dem Pool.

      »Wollte gerade ein Bad nehmen, die Hotelausstattungen lassen manchmal zu wünschen übrig.«

      »Willst du verreisen?«

      »Bin ein bissel fertig mit den Nerven. Mein Manager rief gerade an und sagte, dass er noch viele gut bezahlte Termine vor meiner Tournee gebucht hat, die eigentlich erst in zwei Wochen beginnen sollte. Muss heute Abend noch los, Tickets liegen für mich am Flughafen bereit.«

      »Will dich nicht stören, Claudi, reden wir einfach nach der Tournee über meine Pläne«, kam es erleichtert von mir.

      »Für dich habe ich doch immer Zeit. Wir könnten ja auch zusammen baden und du erzählst mir alles dabei, ist doch auch viel entspannter …«

      Keine Widerrede duldend, schnappte sich Claudi ein zweites Champagnerglas, zog die bereits geöffnete Champagnerflasche aus einem silbernen Eiskübel, der griffbereit neben dem Pool stand, und füllte den Kristallkelch für mich. Wie selbstverständlich öffnete sie ihr Nichts von einem Morgenmantel, der sowieso nichts verbarg, befreite Pauls Kumpel aus dem St.Tropez-Slip und schwebte mit jeweils einem gefüllten Kristallkelch in jeder Hand in den Pool. Pauls Kumpel schien sich sehr zu freuen, endlich aus der für ihn so unnatürlichen Haltung befreit zu sein.

      »Na komm schon, Paul. Hab dich nicht so, ich beiße doch nicht«, hauchte mir Claudi einladend entgegen.

      Hin und hergerissen zwischen Verwirrtheit, was das werden könnte und ganz leise aufflammender Lust, beim Anblick dieses vollendeten Traumkörpers. Im Kopf den mittlerweile schon fast bedrohlich angeschwollenen Schwanz von Claudi wegretuschierend, entledigte ich mich meiner Sachen. Seit unserer ersten Nacht, gleich nach meinem Rauswurf von Anja, war sexuell nie wieder etwas passiert. Wir waren einfach nur ganz enge Freunde geworden, die immer füreinander da waren. Genauso, wie ich es Claudi damals vorgeschlagen hatte. Was wir beide besonders toll fanden, war, dass wir uns schon nach den wenigen Wochen, die wir uns kannten, einfach alles erzählen konnten. Einladend hatte sich Claudi auf der Polsterung im halbhohen Wasser ausgestreckt und streckte mir mein Champagnerglas entgegen.

      »Prost Paul, auf uns!«, hauchte sie, nachdem ich es mir in dem wie immer himmlisch duftenden und wohlig warmen Wasser neben ihr bequem gemacht hatte. »Wie kann ich dir helfen? Erzähl es mir einfach, wir finden schon eine Lösung.«

      »Ich muss einfach wieder etwas machen. Meine Kohle wird langsam knapp. Hattest mir doch gesagt, dass du mir vielleicht helfen könntest bei einem Neuanfang?«

      »Und was schwebt dir so vor, wieder Werbung, wie du vorhin am Telefon erwähntest?«

      »Ja, Werbung, obwohl ich damit ja schon mal Pech hatte. Aber diesmal ziehe ich das Ganze allein durch, da kann mir so etwas hoffentlich nicht noch einmal passieren.«

      Ich konnte meine Augen einfach nicht von ihr lösen. Claudis Brustwarzen ragten zu verführerisch aus dem duftenden Wasser. Auch Klein-Paul war dieser Anblick offensichtlich nicht entgangen und ganz unbemerkt von mir hatte er seine desinteressierte Haltung aufgegeben. Ich entschied mich, ihm ohne Widerspruch zu folgen, es war einfach zu verlockend, was ich da sah und was mich förmlich einlud.

      »Na so schlimm können die Erinnerung an deine alte Firma nicht sein«, lachte Claudi und schnipste sanft an die Spitze meines Gliedes.

      »Bring mich bitte nicht vom Thema ab« und ich schaute verschmitzt in Claudis große blaue Augen. »Der da«, auf meinen Schwanz zeigend »hat schon gestern Abend nur noch lachen können über meine romantischen Vorstellungen von einer festen Beziehung, vom Wort Ehe ganz zu schweigen und er hat die Wette gewonnen!«

      »Wette gewonnen …? Verstehe Bahnhof …«

      Ich zeigte wieder auf meinen immer größer werdenden Schwanz, der sich immer mehr aus dem Wasser streckte, als wollte er mit erzählen. »Wir hatten gewettet, dass es sehr viel richtige Liebe gibt, von der ich und bestimmt auch du Claudi, bisher immer nur träumen. Das Ergebnis war enttäuschend. Habe verloren, hatten beide aber trotzdem viel Spaß bei unserer Wette.«

      Zuerst etwas stockend, dann immer flüssiger, erzählte ich von meinen Chaterfahrungen und wie der gestrige Abend so gelaufen war.

      Claudi kriegte sich fast nicht mehr ein vor Lachen. »Mein Paul … hihi, … hihihi … mein Prinz mit weißem Pferd … hihihi …, erzähl weiter, das glaube ich einfach nicht!«

      Durch das mittlerweile dritte Glas Champagner etwas mutiger geworden, ging ich langsam zu den Details vom Schluss des Chats mir der Streetlady66 über.

      »Mensch, das ist ja echt heiß, scharf, abgefahren, ich finde einfach keine Worte. Werde ich gleich mal bei meinen mir bevorstehenden oft einsamen Hotelabenden probieren.«

      Als ich fast am Ende meiner gestrigen Chaterlebnisse angelangt war, waren Claudis Hände und ihr Mund nicht mehr zu bremsen. Auch mich hatte allein das Erzählen darüber so erregt, dass ich einfach auf das für mich noch immer sehr ungewohnte Spiel einging. Gemeinsam und als wäre es auf einmal die normalste Sache der Welt, verschafften wir uns zärtlich streichelnd, küssend und saugend einen wunderschönen Orgasmus.

      Nach einigen Minuten nur noch sanften Streichelns waren wir endlich wieder im Pool angekommen.

      »Sorry Paul«, flüsterte Claudi immer noch erregt in mein Ohr. »Das war nicht geplant, aber wieso kannst du nur so gut erzählen. Hatte nur noch die schärfsten Bilder im Kopf. Du solltest wirklich mal versuchen, ein Buch zu schreiben.«

      »Bin dir nicht böse, Claudi. War ja auch auf einmal so geil. Freunde helfen sich doch immer« und ein zärtliches, zweideutiges Lächeln erhellte mein Gesicht.

      »Ja!« lachte Claudi und das Wasser umfloss unsere Körper noch sanfter.

      »Aber im ernst Paul, habe auch schon oft den Glauben an eine harmonische und langfristige Beziehung verloren. Wenn ich nach meinen Shows an der Bar sitze und abschalten


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