2.888 Seiten geballte Erotik und hemmungsloser Sex. Fabienne Dubois
Als sie heraus kam, trug sie ein transparentes Negligee, welches ihn aber auch all das sehen ließ, was sie ihm vorhin unverhüllt dargeboten hatte. Selbst der süße weiße Tanga, der nur mühsam ihren Schritt bedeckte, war transparent.
Sie schlüpfte in ihr Bett und sah in dankbar an.
"Danke, vielen, vielen Dank, dass Du mir noch etwas Zeit lässt. Du bist doch mein Erster. Und da möchte ich keine Angst haben müssen."
Mit diesen Worten lehnte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn auf den Mund. Kurz nur, ganz kurz. Das tat sie dann noch zwei oder drei Mal. Beim nächsten Kuss blieben ihre Lippen weich auf den seinen liegen. Sogar ihre Zunge setzte sie ein. Sanft drang sie in seinen Mund und suchte die seine. Es wurde ein langer Kuss, und auch ein schöner, für beide.
Er hielt einfach still und ließ sie machen. Er griff nicht nach ihr. Sie löste sich von ihm und sah im in die Augen. Er glaubte, jetzt keine Angst mehr darin zu sehen.
"Danke Torsten, danke. Dieser Kuss war schön für mich, richtig schön."
"Ja, er war schön, richtig schön. Weil Du ihn wolltest. Das habe ich gespürt. Komm lass uns schlafen und morgen erzählst du mir Deine Geschichte, willst Du?"
"Schlafen, ja. Aber ob ich Dir etwas über mich erzählen werde, weiß ich noch nicht. Immerhin ist unsere Beziehung doch geschäftlich …."
"Das mag ja stimmen, trotzdem mag ich Dich und interessiere mich für Dich. Aber schlaf jetzt. Gute Nacht."
Er deckte sie noch zärtlich zu und löschte das Licht.
Irgendwann in der Nacht wurde er wach. Er spürte, wie sie sich unruhig in ihrem Bett hin und her wälzte. Leise sprach er sie an.
"Antonia, was ist mit Dir?"
Als sie seine Stimme hört drehte sie sich mit geschlossenen Augen zu ihm hin. Sofort rutschte sie zu ihm herüber und drückte sich an ihn. Sie war dabei nicht wach geworden. Sie wusste nicht, dass sie plötzlich in seinen Armen lag und Geborgenheit suchte. Er zog sie unter seine Decke, drückte sie sanft an sich und hielt sie. Auf einmal wurde seine Brust nass. Sie weinte im Schlaf und er ließ sie weinen. Langsam schlief er auch wieder ein.
Er wurde vor ihr wach. Er bemerkte ihr Aufwachen. Er sah ihr an, wie sie verzweifelt darüber nachdachte, was wohl in der vergangen Nacht vorgefallen war. Ruckartig wollte sie sich von ihm lösen, aber er hielt sie fest.
"Schscht, bleib liegen und entspann Dich. Es ist nichts, aber auch absolut nicht vorgefallen in der letzten Nacht. Außer, dass Du sehr unruhig warst und in meine Arme geflüchtet bist. Das, was Du jetzt sehen kannst, hat sich letzte Nacht ereignet. Und nur das. Ich habe Dir mehrfach gesagt, dass Du zu mir Vertrauen haben kannst, dass nichts mit Dir passiert, was Du nicht willst. Das ist immer noch so. Du kannst mir wirklich glauben. Versuche es doch wenigstens. Es wird Dir gut tun wenn Du vertrauen kannst."
Sie schniefte und nickte.
"Ja, ich möchte doch so gerne vertrauen. Ich möchte Dir vertrauen, weil ich spüre, dass Du mich magst. Ich mag Dich ja auch, aber es fällt mir so verdammt schwer zu vertrauen, so verdammt schwer …."
Da kullerten schon wieder Tränen aus ihren Augen. Er ließ sie weinen, bis sie von selbst aufhörte.
"Komm, Antonia, wir gehen zum Frühstück und anschließend an den Strand. Dort erzählst Du mir, was Du mir anvertrauen möchtest. Einverstanden?"
Scheu lächelnd nickte sie.
Antonias große Sorgen
Später saßen sie eng bei einander am Strand. Er legte einen Arm um sie. Sie ließ es nicht nur geschehen, nein, sie lehnte sich sogar gegen ihn. Scheinbar genoss sie nun seine Nähe.
"Willst Du mir etwas von Dir erzählen?"
"Ja, vielleicht doch, ein bisschen."
Stockend begann sie, ihm etwas von sich zu erzählen. Eigentlich wollte sie gar nicht viel von sich preisgeben, nur ein paar kleine Unwichtigkeiten. Aber es kam dann doch anders, ganz anders. Als sie einmal angefangen hatte hörte sie nicht mehr auf ihm von sich zu erzählen. Sie schüttete ihm ihr ganzes junges Herz aus. Ihm, der doch eigentlich ein Fremder für sie war. Und doch war er ihr so vertraut, dass er der erste Mensch war, dem sie alles anvertraute. Alles, bis auf eine Kleinigkeit. Dennoch, was sie ihm erzählte wusste sonst niemand.
So erfuhr er, dass ihre Eltern sehr arm waren und ihr Vater früh verstarb. Ihre Eltern waren sehr hart zu sich selbst und auch zu ihrer Tochter, besonders ihre Mutter. Sie waren Menschen, denen sie nicht vertrauen konnte, noch nicht einmal als ihre Tochter. Nie in ihrem Leben gab es jemand, dem sie sich anvertrauen konnte. Sie war immer auf sich alleine gestellt, auch in ihrem Elternhaus. Nichts gab es für sie umsonst, nichts, gar nichts. Liebe erfuhr sie auch nicht, allerhöchstens Zweckmäßigkeit.
Alles und jedem misstraute sie weil sie immer wieder enttäuscht wurde. Das machte es ihr ja auch so schwer, Torsten etwas Vertrauen entgegen zu bringen. Obwohl sie es eigentlich wollte. Sie wollte in ihrem jungen Leben einmal vertrauen können. Aber gerade davor hatte sie solche Angst, Angst davor, dass ihr erster Versuch, Vertrauen zu fassen, enttäuscht würde. Und dass es ausgerechnet jemand sein sollte, der auch noch für sie und ihren Körper bezahlte, erschien ihr erst recht unwahrscheinlich. Aber trotzdem wünschte sie sich, dass sie ausgerechnet ihm vertrauen konnte.
Als ihre Mutter vor nicht allzu langer Zeit starb hatte sie gerade ihre Lehre erfolgreich zu Ende gebracht. Sie war auf einmal ganz alleine auf sich gestellt. Plötzlich tauchten seltsame muskelbepackte Männer in dunklen Anzügen auf, die ihr Geldforderungen vorlegten. Ihre Mutter hätte bei ihnen erhebliche Schulden und die wollten sie nun eintreiben. Sie solle ja nicht auf die Idee kommen, ihnen das Geld zu verweigern. Sie würden schon wissen, wie sie es bekommen könnten.
Einer der Kerle hätte sie dabei grinsend angesehen und ihr kurzerhand hart zwischen die Beine gegriffen. Der Griff sei schmerzhaft gewesen. Damit, so sagte er, in dem er versuchte, in ihre Spalte zu fassen, ließe sich schnell viel Geld verdienen. Sie setzten ihr eine Frist, in der sie zu bezahlen hätte. Ihr wurde klar, dass sie das geforderte Geld in der vorgegebenen Frist nur mit ihrem Körper würde verdienen können, obwohl das bislang immer außerhalb ihrer Vorstellungskraft gelegen hatte. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Sie hatte vor diesen Männern eine Heidenangst.
Sie hörte auf, in ihrem Beruf zu arbeiten. Bei dem Escort-Service fand sie sofort eine Einstellung, denn sie war schließlich eine auffällige Schönheit. Und ihr wurde als erster Job der Urlaub mit ihm, Torsten, angeboten. Alleine Ihr Anteil von diesem einen Job würde ein Viertel ihrer Schulden tilgen können. Deshalb habe sie auch sofort zugegriffen. Und sie sei entschlossen, ihm alles das zu geben, was er von ihr wollte. Alles. Ohne Rücksicht auf ihre eigene Person. Sie wollte ihren Preis wert sein, jeden Cent.
Alles hätte sie aus ihrer Verzweiflung heraus mit sich machen lassen, von vorne, von hinten, mit dem Mund, Schmerzen hätte sie ertragen, Erniedrigungen, einfach alles. Sie hatte sich ihm ja auch bereits zwei Mal angeboten, nicht ahnend, dass es nicht das war, was er wollte und dass er sie so niemals annehmen würde. Er hatte sie letztendlich auch nicht genommen.
Am Ende ihrer Schilderung lag sie heulend wie ein Kind in seinen Armen. Sie presste sich so fest an ihn, als wolle sie in ihn hinein kriechen. Es tat ihr gut, sich in seinen Armen ausheulen zu können. Auf einmal fühlte sie sich geborgen. Dieses Gefühl hatte sie in ihrem bisherigen Leben nie kennen gelernt. Sie wollte dieses Gefühl halten so lange es eben andauerte. Sie fand einfach kein Ende. Sie hörte nicht auf zu weinen.
Ein Ausweg
Antonia tat ihm so leid, so unendlich leid. Er drückte sie an sich und küsste ihre Tränen hinweg. Es fiel ihm schwer, die eigenen Tränen zu unterdrücken. Er konnte nicht verstehen, dass es Menschen gab, die so grausam sein konnten. Es war in Ordnung, wenn Frauen aus eigenem Antrieb mit ihrem Körper Geld verdienen wollten. Diese Leistungen wollte und würde er gerne bezahlen und in Anspruch nehmen. Aber das hier, das war etwas ganz anderes. Hier wurde