Beutewelt VII: Weltenbrand. Alexander Merow

Beutewelt VII: Weltenbrand - Alexander Merow


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vielen Jahren gegen die Logenbrüder, diese internationale Verbrecherorganisation aus Kriegstreibern und Menschenschindern. Ich selbst kenne das furchtbare Leid, all die Entbehrungen, die der Kampf gegen unsere Feinde beinhaltet. Doch sie sollen wissen, dass sie unseren Willen nicht brechen können. Selbst wenn sie ihre grausamen Sklavenhorden auf unser Volk hetzen oder Millionen unschuldige Menschen mit Atombomben ermorden.

      Meine geliebten Brüder und Schwestern, geliebtes russisches Volk, es gibt nun kein Zurück mehr in diesem Krieg, der das Schicksal der Menschheit wie kein zweiter bestimmen wird. Ich habe immer an unseren Sieg geglaubt und ich habe auch jetzt keinen Zweifel daran, dass wir die Krake, die die Welt zu erwürgen droht, am Ende doch erschlagen werden. Dafür müssen wir jedoch alle wie eine unzerbrechliche Mauer hinter unseren kämpfenden Truppen stehen. Dafür müssen wir aber unsere Herzen mit dem unzerstörbaren Glauben an den Sieg …“

      Julia schaltete den Fernseher aus und verließ das Wohnzimmer. Sie ging ins Kinderzimmer, wo sie der kleine Friedrich mit nachdenklichem Blick erwartete.

      „Hast du dir wieder Onkel Artur im Fernsehen angesehen, Mama?“, fragte der Junge. Er sah zu seiner Mutter auf.

      „Ja, der ist ständig im Fernsehen. Allerdings muss ich ihn auch nicht den ganzen Tag hören oder sehen“, antwortete Julia genervt.

      „Papa ist Arturs bester Soldat, oder?“

      „Keine Ahnung, Friedrich! Ich wünschte, er wäre überhaupt kein Soldat.“

      „In der Grundschule hat uns Herr Kalita einmal gesagt, dass Papa uns alle vor den bösen Leuten gerettet hat. Stimmt das?“

      Julia stöhnte auf, sie strich Friedrich über den Kopf. „Kann schon sein. Papa rettet immer alle vor irgendwelchen bösen Leuten …“

      „Und jetzt haben die bösen Leute die Stadt zerstört, aus der Papa kommt, oder?“

      „Mit solchen Dingen solltest du dich gar nicht beschäftigen, Friedrich. Lies doch noch ein Buch oder male ein Bild“, murmelte Julia. Sie ging zum Fenster.

      „Aber die Leute in der Stadt, aus der Papa kommt, hat er nicht retten können, oder?“, bohrte der Junge nach.

      Die Tochter des Außenministers drehte sich wieder um und sah ihren Sohn mit traurigen Augen an. Für einen Moment fehlten ihr die Worte, doch dann sagte sie: „Es reicht jetzt, Friedrich! Ich will nichts mehr davon hören, verstanden?“

      General Kohlhaas hatte seinen Truppen befohlen, sich wieder von Eilenburg abzuwenden, da der Widerstand der GCF zu groß war und der Feind weitere Verstärkungen erhalten hatte. Jetzt galt es, Riesa zu halten, wo sie die Bevölkerung zuvor mit lautem Jubelgeschrei begrüßt hatte. Tausende von Warägern hatten sich inzwischen rund um die Stadt eingegraben und versuchten, den vorrückenden Feind aufzuhalten. Bisher war es lediglich die Vorhut der noch kommenden Hauptstreitmacht der GCF, doch diese war schon groß genug.

      Zuerst brachten die Truppen des Weltverbundes ihre Artillerie in Stellung; dann begannen sie sofort damit, Riesa zu beschießen. Neben gewöhnlichen Geschossen wurden die Waräger auch mit einem Hagel aus Giftgasgranaten eingedeckt, um sie aus ihren Stellungen zu treiben. Das mörderische Trommelfeuer dauerte mehrere Stunden und kostete vielen Soldaten das Leben.

      Schließlich folgte ein feindlicher Panzer- und Infanterieangriff. Frank und seine Waräger empfingen die vorrückenden GCF-Verbände mit einem wütenden Sperrfeuer, während sich die mit Plasmawerfern ausgerüsteten Männer ausschließlich den Panzern widmeten. Dieser erste Angriff dauerte bis tief in die Nacht hinein, doch es gelang den Verteidigern, Riesa unter großen Verlusten zu halten. Irgendwann zogen sich die GCF-Soldaten wieder zurück, um am nächsten Tag zur Mittagsstunde einen weiteren Sturmangriff zu starten.

      So ging es eine ganze Woche lang. Bald waren große Teile der Stadt von der feindlichen Artillerie in Stücke geschossen worden und noch immer prasselten Schauer aus Giftgasgranaten vom Himmel herab, die unter den Warägern und der Zivilbevölkerung furchtbare Opfer forderten.

      Schließlich befahl Frank einen Ausfall und schickte einige motorisierte Trupps los, um die feindlichen Geschütze zu zerstören. Die kühne Aktion gelang, wobei erneut viele Elitesoldaten des Nationenbundes den Tod fanden. Wenig später traf die von Frank angeforderte Verstärkung in Form einiger Volksarmeeverbände ein und die Stellungen konnten verstärkt werden.

      Doch der Gegner hatte sich inzwischen geschickt um die Stadt herum positioniert und ebenfalls weiteren Nachschub erhalten. Die Sturmangriffe, Ausfälle und Häuserkämpfe rund um Riesa gingen ohne Pause weiter, wobei keine Seite die Oberhand gewinnen konnte. Nach einer weiteren Woche voller erbitterter Feuergefechte, versammelten sich die GCF-Soldaten schließlich zur großen, alles entscheidenden Attacke.

       Grabenkämpfe

      Diesmal waren es Tausende. Ganze Schwärme feindlicher Soldaten rückten im Morgengrauen in Richtung Riesa vor; im Schutz der Panzer versuchten sie, näher an die Stellungen der Volksarmisten und Waräger heranzukommen. Um Frank herum war ein ohrenbetäubendes Getöse ausgebrochen. Schwere Maschinengewehre ratterten ununterbrochen und glühende Plasmabälle rasten den gegnerischen Panzern entgegen.

      General Kohlhaas brüllte pausenlos in sein Funkgerät und bemühte sich, das Abwehrfeuer seiner Männer so gut es ging zu koordinieren. Diese Dinge waren den Warägern bereits in der Grundausbildung bis zum Exzess eingepaukt worden. Mittlerweile beherrschten sie sie perfekt.

      „Plasmawerfer schießen auf die Panzer in W-5! Sperrfeuer auf das Gebiet zwischen Wald und Landstraße! Planquadrat W-9!“, schrie Kohlhaas so laut er konnte.

      Die schweren Maschinengewehre der Waräger schossen einen vorstürmenden Trupp GCF-Soldaten in einigen hundert Metern Entfernung zusammen, während konzentriertes Plasmafeuer fünf feindliche Panzer zerstörte.

      „Passt auf V-6 auf! Da kommt eine ganze Horde!“, warnte Frank seine Soldaten. Nur Sekunden später wurde das Abwehrfeuer auf ein anderes Ziel umgeleitet.

      Zahlreiche GCF-Soldaten brachen daraufhin schreiend zusammen, doch aus dem Hintergrund kamen bereits die nächsten feindlichen Trupps. Irgendwann waren es so viele, dass die wie wild feuernden Volksarmisten und Waräger immer mehr Probleme hatten, den Feind niederzuhalten.

      „Granatenwerfer bereithalten!“, brüllte Frank nervös, während die feindliche Infanterie näher kam.

      Einige Minuten später schlugen Granaten zwischen den Gegnern ein, Dutzende von ihnen zerfetzend. Dem Granatenwerferbeschuss folgte ein weiterer Kugelhagel aus Pika Sturmgewehren und schweren Stand-MGs.

      „Wartet kurz! Lasst sie näher herankommen!“, befahl Kohlhaas.

      Die GCF-Soldaten schossen indes selbst mit allem, was sie hatten, zurück. Es gelang ihnen, einige Stellungen der Volksarmisten zu erreichen und diese in einem brutalen Hauen, Schießen und Stechen einzunehmen. Brüllend stürmten sie weiter vorwärts, um mitten in das perfekt koordinierte Abwehrfeuer der Warägergarde hinein zu rennen.

      „Warten!“, brüllte Frank in sein Funkgerät und konnte aufgrund des Lärms kaum noch sein eigenes Wort verstehen.

      Bald hatte der größte Teil der GCF-Soldaten die Schützengräben der Waräger schon fast erreicht und es hagelte Handgranaten. Dann griffen die Feinde auf breiter Front an; sie wollten die Stellungen der Rus im Sturm erobern.

      „Jetzt!“, gellte Kohlhaas.

      Zwischen einigen Häuserruinen wurden mehrere Transportpanzer sichtbar. Die schwarzgrauen Fahrzeuge rasten los, umfuhren die Masse der gegnerischen Infanterie an der Flanke und donnerten mit ununterbrochen hämmernden Maschinenkanonen auf die GCF-Soldaten zu. Dann spuckten sie auf einen Schlag mehrere Trupps Warägergardisten in schweren Ferroplastinrüstungen aus.

      „Gegenangriff!“, ordnete Frank an.

      Seine Männer sprangen aus den Gräben und stürmten wild um sich schießend auf die durch den unerwarteten Flankenangriff in Unordnung geratenen Feinde zu. Innerhalb von Minuten war die Verwirrung


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