Anti Aging Food. Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt

Anti Aging Food - Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt


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erstaunlich, wozu man fähig ist. Vor allen Dingen, wenn man weiß, dass es jetzt fünf vor zwölf ist. Aber die Keule saß. Der Arzt hatte mir drei Dinge unmissverständlich klargemacht: Ich musste jetzt unter professioneller Anleitung mein angeschlagenes Herz trainieren, meine Ernährung dementsprechend anpassen und vor allen Dingen endlich wieder zu einem erholsamen Schlaf zurückfinden. Also im Klartext, ich musste meinen völlig aus dem Takt geratenen Körper langsam wieder auf Werkseinstellung zurücksetzen!

      Als ich dann auch beruflich mehr Ruhe in mein Leben brachte, kam mir natürlich schon der Gedanke, wie das überhaupt hatte passieren können. Ich war drei Jahre einfach so schnell von A nach B gerannt, dass ich völlig das Gefühl für meinen Körper verloren hatte. Ich, die sich doch so gut mit Ernährung und allem drum herum auskannte, die immer viel Sport gemacht und auf sich geachtet hatte! Der Arzt machte mir klar, dass ich unter ständigem Adrenalin kombiniert mit ganz vielen Stresshormonen gestanden haben musste. Das typische »Leben auf der Überholspur« eben. Oxidativer Dauerstress – der stille Killer!

      Da spürt man sich und seinen Körper einfach nicht, und deswegen ging es auch immer so weiter. Ich hatte bei all meinen Aufgaben überhaupt nicht gemerkt, dass ich im Begriff war, mich damit praktisch selbst zu zerstören.

      Da sind wir wieder bei dem Thema, wie Lebensphasen die Ernährung beeinflussen und so manche schlechte Konsequenz nach sich ziehen. Ich erzähle das hier, weil ich glaube, dass es nicht nur mir so ging. Auch viele andere kommen in einen Strudel von Aufgaben rund um Familie, Arbeit und Verpflichtungen, der alles andere irgendwie unbemerkt aus den Fugen bringt. Der Prozess ist ja auch schleichend. Man merkt es erst, wenn der Körper einem die rote Karte zeigt.

      Unser Sohn war damals gerade mal fünf Jahre alt, und wie jede Mutter wollte auch ich ihn aufwachsen und gedeihen sehen. Das war ein Riesenantrieb für mich. Mit diesem Gedanken machte ich einen radikalen Schnitt: Ich engagierte den Premium Personal Trainer und Ernährungsberater Raphael Gorski – der mir auch bei diesem Buch mit seinem hochprofessionellen Wissen geholfen hat –, stellte meine Ernährung wieder auf ganz gesund um und machte mit mir selbst den Deal, dass irgendwann am Abend auf mal Feierabend ist. Kein nächtliches Arbeiten mehr.

      Ich kann Ihnen sagen, meine ersten Trainingsstunden waren wirklich so, dass ich kaum eine Runde um unser Haus joggen konnte (ca. 600 m) – Mann, was war ich aus der Übung!

      Aber ich blieb dran. Trainierte jede Woche dreimal. Bei Wind und Wetter immer draußen. Klar, toll fand ich es nicht immer, was habe ich manchmal geflucht … Denn ich musste meine Komfortzone verlassen. Das tat weh. Ich hatte Muskelkater an Stellen, die ich vorher gar nicht kannte.

      An der frischen Luft zu sein, die Stunde zu schaffen und sich jedes Mal zu steigern – das war ein tolles Gefühl. Mittlerweile kann ich eine ganze Stunde laufen und schaffe Übungen, die am Anfang schlicht nicht möglich waren. Ich wache jeden Morgen auf und bin energiegeladen, voller Ideen und habe gute Laune! Ein sehr schönes »Nebenprodukt« von meinem jetzt wieder gesunden Herz ist ein toller junger Körper, der an den richtigen Stellen definiert ist und eine straffe, gut durchblutete, rosige Haut.

      Wenn ich jetzt vor dem Spiegel stehe, denke ich nicht mehr: »Ich kenne dich zwar nicht, aber ich schminke dich trotzdem!«

      Ich glaube, dass ich heute so fit bin wie noch nie vorher in meinem Leben. Und das habe ich ganz alleine geschafft. Zwar brauchte ich eine Kopfnuss von meinem Körper, aber wenn das nicht passiert wäre, hätte ich nie angefangen, über Ernährung zu schreiben. Ich hätte nie meine eigenen Rezepte auf Facebook gebloggt und wahrscheinlich auch nie eine Kolumne über aktuelle Foodtrends geschrieben, die dann letztendlich zu diesem Buch hier geführt hat.

      Alles passiert mit einem Grund, und es ist nie zu spät, etwas zu ändern. Ich habe gelernt, dass der Körper mit uns spricht und uns eigentlich sagt, was er braucht – wir müssen nur mal innehalten und hinhören!

      Ich habe es geschafft, von »Burgers to Burpees« zu gehen – und ich möchte Ihnen Inspirationsquelle sein, Ihren eigenen Weg zu einem gesunden und schönen Aussehen zu finden. YOUR BODY IS MADE BY YOU! Vergessen Sie das nie!

      Viel Freude mit diesem Buch wünscht

      Elna-Margret zu Bentheim

      Über Anregungen und Feedback würde ich mich sehr freuen:

       www.elna-margret-zu-bentheim.com

      Essen Sie sich schön

      Als Ende 2014 eine Kolumne von Elna in der regionalen Zeitung erschien, wandte sich Raphael Gorski an sie mit der Idee: Da könnte etwas Großes entstehen. Seither ist er ihr Personal Trainer, und beide pflegen sogar während des Trainings den permanenten Austausch rund um gesunden Lifestyle.

      Raphael bringt die praktische Erfahrung als Ernährungstrainer mit und beleuchtet in den folgenden zwei Kapiteln die Hintergründe zum Thema Anti-Aging-Ernährung.

      Vor Ihnen liegen ein Apfel, eine Zitrone und ein scharfes Messer. Sie nehmen sich den Apfel und schneiden ihn in zwei Hälften. Beide Hälften legen Sie nun mit der Schnittfläche nach oben vor sich. Hälfte a lassen Sie gänzlich in Ruhe. Hälfte b beträufeln Sie großflächig mit dem Saft der Zitrone. Nun lehnen Sie sich zurück und beobachten das Geschehen, oder Sie holen sich solange einen Kaffee; dieser wäre thematisch sogar sehr passend, wie Sie im weiteren Verlauf dieses Kapitels mitbekommen werden.

      Nach einiger Zeit vergleichen Sie beide Apfelhälften miteinander. Was fällt Ihnen auf? Unglaublich oder? Sie haben gerade ganz einfach den komplexen Sachverhalt visualisiert, der unter anderem Thema dieses Buchs ist: Bestimmte Nahrungsmittel, die wir hier Beauty-Food nennen, können uns helfen, den Alterungsprozess unserer Zellen zu verlangsamen.

      Bevor Sie sich nun mit einem Jahresvorrat an Zitronen eindecken, wollen wir Sie an die Hand nehmen und Ihnen verraten, mit welchen weiteren Lebensmitteln Sie Ihren Zellen etwas ähnlich Gutes tun können. Den Apfel selbst könnte man hier gleich als Erstes nennen. Und bloß nicht schälen! Hat doch der 2015 gerade mal 18-jährige Felix Mende im Rahmen des Nachwuchswettbewerbs Jugend forscht bewiesen, dass unter der Apfelschale bis zu fünf Mal mehr zellschützende Strukturen sitzen als im Fruchtfleisch. Also schnell den Apfel geschnappt und verzehrt, bevor er gänzlich braun und unappetitlich wird!

      Wir, die Autoren dieses Buches, möchten Ihnen weder hochwissenschaftliche Erklärungen für alle in den folgenden Kapiteln beschriebenen, im Detail tatsächlich sehr komplizierten Vorgänge liefern, noch wollen wir Ihnen nur eine 0815-Rezeptsammlung mit schicken und trendigen Bildchen liefern. Unser Anliegen ist, dass Sie, liebe Leserin und lieber Leser, verstehen. Verstehen, was Ernährung und Lifestyle mit Ihrem Körper machen und auch, warum das so ist. Dazu müssen wir nicht vorrangig auf die zelluläre Ebene gehen, wo all diese wunderbaren Dinge geschehen, sondern wir möchten Ihnen anwendungsorientiert moderne, praktische und vor allem leckere Lösungen mit Pfiff vorstellen.

      Sicher kennen Sie die eine oder andere


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