Rituale im Jahreskreis. Roswitha Stark

Rituale im Jahreskreis - Roswitha Stark


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ist jetzt

      Wie das Beispiel mit den Pferden und ihren Besitzern zeigt, können wir ziemlich sicher sein: Rituale im echten Bewusstsein haben Wirkung! Sie können sich selbst damit kraftvolle Heilimpulse für Körper, Seele und Geist geben, ebenso für Mutter Erde und alle Geschöpfe, die auf ihr leben, sowie dem ganzen Universum, mit dem jeder Einzelne auf eine Weise verbunden ist, die wir vorerst nur erahnen können. Zumindest weiß man heute von der Quantenphysik, dass dies nicht nur Spekulation ist. Vielmehr ist alles Illusion, was wir mit unseren relativ beschränkten physischen Sinnen wahrnehmen.

      Diese Welt aus Bildern, Farben, Tönen, Gedanken und Gefühlen ist in Wahrheit eine Welt der Frequenzen, Schwingungen, Bewegungen und vor allem Möglichkeiten. So bilden die allerkleinsten Teilchen der Materie wie Quanten, Quarks oder Photonen nicht regelmäßig feste Materie, sondern vielmehr einen Raum der Möglichkeiten, aus dem jederzeit Wirklichkeit bzw. Materie werden kann. Welche der zahllosen universellen Möglichkeiten dann tatsächlich zu einer sichtbaren und spürbaren Realität für uns wird, unterliegt hauptsächlich den gestaltbildenden Kriterien unseres Bewusstseins, unserer Gedanken, Erwartungen und Gefühle. Ob bewusst oder unbewusst – wir selbst entscheiden in jedem Augenblick neu, welche Realität sich aus dem morphogenetischen (Form gebenden) Feld als Nächstes herausbilden wird. Es ist besser, bewusster vorzugehen, damit es eine schöne harmonische Wirklichkeit für die Erde und uns Menschen, ihre Kinder, die Tiere und Pflanzen wird.

      Erdheilungsrituale im Rhythmus und kreisförmigen Verlauf des Lebens zu zelebrieren, bedeutet, das Leben selbst als Manifestation des göttlichen Seins zu ehren, samt aller Geschöpfe, die eben diese Schöpfung hervorgebracht hat, ganz gleich, ob es sich um den Dalai Lama handelt oder um den Maulwurf, der gerade Ihren Garten umgräbt.

      Alle Lebewesen sind berechtigte Lebewesen, die ihren Körper und ihre Seele von einem höheren göttlichen Bewusstsein geschenkt bekommen haben. Sie alle sind vom Funken des Lichtes und von universeller Liebe beseelt und durch eben dieses Licht und diese Liebe miteinander verbunden. Unsere Liebe und Achtung der Schöpfung und der Mutter Erde in Ritualen auszudrücken setzt voraus, dass wir in vollkommener Selbstliebe bei uns angekommen sind! Das ist das erste Ziel eines (neuen) achtsamen und ganzheitlichen Umgangs mit uns selbst. Aus dieser Grundschwingung heraus wird es zu einem ganz selbstverständlichen und alltäglichen Akt, die Erde und ihre Lebewesen zu achten und sie zu jeder Zeit und an jedem Ort mit Respekt zu behandeln. Diese innere Grundhaltung gilt es neu zu erleben und zu leben, und es bedarf vielleicht einiger sanfter Übung, bis wir fühlen können, was diese Energie der Liebe und Verbindung zu allem, was ist, wirklich bedeutet.

      Erde und Himmel in einem Erdheilungsritual zu danken, zu ehren und unsere Liebe und Achtsamkeit darzubieten, ist Dienst am universellen großen Ganzen. Und wenn wir mit lauterer Absicht unser Bewusstsein aktivieren und fokussieren, um Umweltverschmutzungen zu reinigen oder um die Verankerung und Dynamik von Ungerechtigkeiten, Profitgier und Kriegen im morphogenetischen Feld zu durchbrechen, dann werden wir von Himmel und Erde große Geschenke zurückerhalten – in Form von Gesundheit an Körper, Seele und Geist, in Form von Frieden, Glück und Zufriedenheit.

      In jedem Ritual kommen starke Energien zum Fließen, da die Gedanken fokussiert sind und zu Trägern des Lichtes und der Liebe werden können. Es entstehen sofort Resonanzen mit anderen Mitgeschöpfen bzw. zu den Lebewesen, mit denen wir in heilenden Kontakt treten wollen. Als Lebewesen bezeichne ich auch schwingende Energien bzw. Frequenzen, aus denen letztlich alles Materielle besteht, zum Beispiel auch Verschmutzungen wie Ölteppiche oder genmanipuliertes Saatgut. Wir können meditativ in deren Energie eintauchen und uns sagen lassen, von welcher Art unsere Hilfe für dieses Thema zum Wohle aller Beteiligten sein kann. In einer Gruppe kann die fokussierte Liebes-Licht-Energie aufgebaut werden und zu einem tragenden stabilen Feld werden, in dem der Heilungsprozess sehr stark wirken kann, um letztlich dem Ganzen und allen daran Beteiligten zu dienen.

      Das Jetzt ist immer der richtige Zeitpunkt, mit Hilfe von Ritualen unser Bestes zu geben.

      oder: Welchen Kalender hätten Sie gern?

      Stellen Sie sich eine Telefonkonferenz vor: Es verabreden sich ein Deutscher, ein Österreicher, ein Inder, ein Chinese, ein Araber, ein Jude und einer der wenigen Verbliebenen des Maya-Volkes aus Yukatan, um zu Beginn des neuen Jahres ein Begrüßungsritual für einen guten Start und Verlauf des neuen Jahres zu zelebrieren. Der Ort ist klar, an dem man sich hierzu treffen will, und auch schnell vereinbart. Und jetzt raten Sie: Wie viele Personen werden sich zum vereinbarten Termin einfinden? Und welche Personen werden kommen? Wenn Ihre Antwort richtig ist, erhalten Sie als Preis einen Kalender. Aber welchen?

      Die Zählung der Zeit mit Jahren, Monaten, Wochen, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden ist uns so in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir meist nicht mehr darüber nachdenken, ob dies sinnvoll und richtig ist. Wir takten mit dem Rhythmus eines künstlich festgelegten Systems nach dem sogenannten gregorianischen Kalender, den Papst Gregor XIII. im Oktober 1582 durchsetzte und den die meisten katholischen Staaten Europas alsbald übernahmen. Die protestantischen Länder hatten mit dieser katholisch verfügten Regelung naturgemäß zunächst Probleme. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts hielt der gregorianische Kalender auch in allen evangelischen Gebieten des Deutschen Reiches Einzug. Die gregorianische Zeitrechnung wurde nach und nach von einem Großteil der Welt übernommen, zuletzt 1926 von der Türkei und 1949 von China. Die orthodoxe Kirche machte diese Reform allerdings nicht mit, weshalb sie heute noch Weihnachten am 6. Januar feiert.

      Sonnen-, Mond- und Sternenkalender

      Obwohl der gregorianische Kalender als sogenannter Sonnenkalender (Orientierung am Lauf der Erde um die Sonne als Zentrum) heute weltweit verbreitet und gebräuchlich ist, dürfen wir nicht vergessen, dass es Kulturen gibt, die sich an einem ganz anderen Kalendersystem orientieren. So befinden wir uns 2014 nach dem jüdischen Kalender bereits im Jahr 5774/75 und nach dem islamischen Kalender erst im Jahr 1435/36. Der 4. Dezember 2013 war nach der Zählung des julianischen Kalenders, der lang vor dem gregorianischen Kalender galt, der 21. November 2013.

      Steinkreis in Schottland: Der Sonnenstand zeigte die Zeit an.

      Die ersten bekannten Kalender sind etwa 5.000 Jahre alt und stammen von den ägyptischen und mesopotamischen Hochkulturen. Später fügten die Babylonier die siebentägige Woche hinzu. Wenn sich also die Damen und Herren der Telefonkonferenz zum Neujahrsritual treffen wollen, brauchen sie zunächst einmal eine Übereinkunft darüber, nach welchem Kalendersystem bzw. nach welcher Zeitrechnung dies geschehen soll.

      Die Zeitrechnung vieler Völker und Kulturen geht auf die Beobachtung von Himmelskörpern zurück, vor allem von Sonne, Mond und Sternen. Mondkalender (lunares Kalendersystem) berechnen den Monat und das Jahr anhand der Mondphasen und gehören zu den ältesten Kalendern der Menschheit. Der Mond lieferte die einfachste und eindeutigste Orientierungshilfe für eine Kalenderrechnung, da der neue Monat begann, wenn das neue Licht, also der Neumond, wieder am Himmel erschien. Das Mondjahr besteht aus zwölf Monaten, ist jedoch elf Tage kürzer als das Sonnenjahr, weshalb es auch nicht so genau stimmt; eigentlich sind es einmal 12, einmal 13 Monde. Das Mondjahr lässt sich eben nicht in das 12er-Schema des gregorianischen Kalenders pressen, es ist ein bewegliches, nicht starres System, ein urweibliches Prinzip, das keine Fesseln verträgt, weshalb wir auch durch Mondrituale mit der ungebändigten weiblichen Kraft in Verbindung treten können. Sie ist nicht manipulierbar, daher versuchte die katholische Kirche seit jeher, sie zu zähmen bzw. auszurotten.

      Die Zeit ist nur ein leerer Raum, dem Begebenheiten, Gedanken und Empfindungen erst Inhalt geben.

      Wilhelm von Humboldt

      Die Sonnenkalender (solares System) orientieren sich am Lauf der Erde um die Sonne. Sein klassischer Vertreter ist der gregorianische Kalender. Die Erde benötigt zwischen 365 und 366 Tagen, um die Sonne zu umkreisen, und etwa 24 Stunden, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen.

      Der Lunisolarkalender (Luna = Mond, Sol = Sonne) stellt eine Mischform dar. Seine Monate richten sich nach dem Mond, das Jahr wird allerdings


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