Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche. Elfie Courtenay

Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche - Elfie Courtenay


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alt=""/> Nebenwirkungen

      Bei normaler Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt. Allerdings kann Bärlauch, wie Knoblauch, zu starken Blähungen führen.

      Bärlauch wird durch Trocknen unwirksam, deshalb muss er immer frisch verwendet werden. In der Küche erfreut er sich großer Beliebtheit, denn er ist gut geeignet zum Würzen von Suppen und Salaten, für das Zubereiten von Bärlauchquark und Bärlauchbutter.

      Zum Haltbarmachen sind Bärlauchsalz und -essig, auch eingelegte Bärlauchknospen und Bärlauchpesto wunderbar geeignet.

      In der Volksmedizin ist Bärlauch seit Langem bekannt, trotzdem fehlt er in den alten Schriften der Kräuterheilkunde. Seine Inhaltsstoffe regen die Verdauung an, sind gut für Magen und Darm und unterstützen die Funktion von Leber und Galle.

      Bärlauch zur Blütezeit im April

      Empfohlen wird Bärlauch bei Appetitlosigkeit und Schwäche sowie bei Magen- und Darmstörungen. Früher war er nach den langen Wintermonaten oft das erste Grün, das den Menschen half, wieder zu Kräften zu kommen.

      Da die Blätter nur wenige Wochen zur Verfügung stehen und bereits kurz nach der Blüte zu verrotten beginnen, hat man früher häufig die Zwiebeln ausgegraben und entweder fein gehackt oder den ausgepressten Saft zu sich genommen. Neben den anderen Wirkungen galt dieser Saft zusätzlich als Mittel gegen Arteriosklerose und zu hohen Blutdruck. Man sprach dem Bärlauch eine wesentlich höhere Heilwirkung zu als dem Knoblauch, der zwar ähnlich eingesetzt wurde, aber über weniger ursprüngliche Kraft verfügte.

      Verwechslungsgefahr

      Bärlauch ist leicht mit Herbstzeitlose (Bild oben) und Maiglöckchen (Bild unten), beides hochgiftige Pflanzen mit jeweils zwei bis vier geruchlosen Blättern pro Stängel, zu verwechseln (siehe Giftpflanzen, Seite 234ff.)

      Eingelegte Bärlauchknospen

      3 Gläser mit Schraubdeckel (à 1/4 Liter Inhalt) kurz auskochen bzw. sterilisieren. 250 Gramm Bärlauchknospen kalt abspülen, gut abtropfen lassen und vorsichtig trocken tupfen. 30 Gramm Rohrzucker und 1 gehäuften Teelöffel Salz mischen und auf die 3 Gläser verteilen. Auch die Bärlauchknospen auf die 3 Gläser verteilen und vorsichtig andrücken. 300 Milliliter Apfelessig und 150 Milliliter Wasser langsam erhitzen. Sobald die Mischung zu köcheln beginnt, über die Bärlauchknospen gießen und die Gläser sofort verschließen. Die Gläser etwas schütteln, damit sich Zucker und Salz auflösen, und anschließend ein paar Minuten auf den Kopf stellen.

      Vor dem Verzehr mindestens 3 Wochen ziehen lassen. Kühl und dunkel gelagert, sind die Knospen mehrere Monate haltbar.

      Hinweis: Bärlauchknospen eignen sich hervorragend zu Kartoffel- oder Käsesalat, zu kalten Platten, hart gekochten Eiern oder Pasta mit Parmesan.

      Bärlauchröllchen mit Frischkäse

      Bestreichen Sie Bärlauchblätter mit Frischkäse oder Quark, und bestreuen Sie sie mit Pinienkernen oder Walnussstückchen. Die eingerollten Blätter halten mit Zahnstochern zusammen und passen wunderbar zum Aperitif, zur Vorspeisenplatte, zu Käse und Salat. Wahlweise können Sie natürlich auch beliebige Käsestreifen in Bärlauch einrollen.

      Essbare Deko

      Bärlauchblüten eignen sich ganz besonders als hübsche, essbare Verzierung. Egal, ob als Blütendolden auf kalten Platten oder als Einzelblüten über Suppen oder Salate gestreut, es ist ein wunderschöner Anblick, der zum Genießen einlädt!

      Beifuß

      Artemisia vulgaris, Korbblütengewächse

      Verwendete Pflanzenteile Die oberen, unverholzten Triebspitzen des Krautes

      Sammelzeit Zur Blütezeit von Juni bis September

      Wichtige Inhaltsstoffe Bitterstoffe und ätherisches Öl

      Wichtige Wirkungen Regt die Magensäfte an, unterstützt Leber, Galle und Fettverdauung, wirkt antibakteriell, fungizid, menstruationsauslösend und geburtseinleitend

      Gegenanzeigen Schwangerschaft

      Volkstümliche Namen Jungfern- oder Weiberkraut, Gänsekraut, Wilder Wermut

      Beifußpflanzen werden bis eineinhalb Meter hoch, wachsen in Gärten, an trockenen Gräben, Wegrändern, Zäunen, an Böschungen und auf Brachland. Die Stängel sind oft rispig verästelt, im unteren Bereich verholzt und bräunlich oder rötlich gefärbt. Die Blätter sind fiederteilig lanzettlich und spitz zulaufend, auf der Oberseite sind sie grau- bis dunkelgrün und kahl, auf der Unterseite weißfilzig behaart. Am oberen Ende des Stängels sind die Blätter meist nur einfach oder dreilappig. Die kleinen gelblichen oder rötlichen Einzelblüten stehen in ährenartiger Anordnung.

      Verwendungsmöglichkeiten

      In der Volksmedizin wurde Beifuß eingesetzt, um Leber und Galle zu aktivieren und die Verdauung anzuregen. Ein typischer Verwendungszweck war früher die Weihnachtsgans. Sie wurde mit reichlich Beifußkraut gewürzt, die aromatische Bitterkeit hat den Appetit angeregt, die Bildung der Verdauungssäfte gefördert und so schwere Speisen bekömmlicher gemacht. Neben der Verwendung in Würzmischungen wurde Beifuß auch gern im Tee oder Wein eingenommen.

      Beifußtee

      1 gehäufter Teelöffel geschnittenes Beifußkraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, nur 2 bis 3 Minuten abgedeckt ziehen lassen und abgießen.

      Dosierung: 1- bis 3-mal täglich eine Tasse ungesüßt in kleinen Schlucken trinken.

      Empfohlen wird der Tee bei chronischen Durchfällen, bei Mundgeruch, aber auch bei Verdauungsschwierigkeiten wegen zu schwacher Leber-bzw. Gallentätigkeit.

      Beifußwein

       Nebenwirkungen

      Es besteht Allergiegefahr; Beifußpollen gehören zu den wichtigsten Auslösern von Heuschnupfen! Bei normaler Dosierung sind keine Nebenwirkungen zu befürchten.

      20 Gramm zerkleinerten Beifußblättern etwas Minze oder Zitronenmelisse beifügen, die Mischung in 3/4 Liter Weißwein kalt ansetzen und täglich gut verschütteln. Nach 2 bis 3 Wochen abgießen.

      Dosierung: 3-mal täglich 1 Likörglas nach dem Essen trinken.

      Beifußöl

      Setzen Sie zerkleinertes Beifußkraut mit naturreinem Olivenöl an, und schütteln Sie das Ganze täglich gut durch, damit immer alle Pflanzenteile mit Öl bedeckt sind, ansonsten besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Nach 4 Wochen durch ein Sieb in Flaschen füllen.

      Dieses Öl fördert die Durchblutung, wirkt stark erwärmend und entspannend. Gut als Massageöl gegen kalte Füße, bei Verspannungen im Nacken oder Rücken sowie bei Muskelkater. Bei Verkühlung des Unterleibs oder Blasenentzündung 100 Milliliter des Öls als Zusatz ins Sitzbad geben. Gegenanzeige: Schwangerschaft!

      Brauchtum

      Der Name Artemisia leitet sich von Artemis ab, der griechischen Göttin der Jagd. Sie galt auch als Göttin der Fruchtbarkeit und Heilung und als Beschützerin der Frauen.

      Beifußbüschel wurden früher in den Häusern aufgehängt, um Dämonen, Hexerei und Verzauberung abzuwehren.

      Um sich selbst und ihr Ungeborenes zu schützen, banden


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