Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche. Elfie Courtenay

Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche - Elfie Courtenay


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Heidelbeeren und Pottasche einen blauen Farbstoff.

      Verwendungsmöglichkeiten

       Nebenwirkungen

      Als Korbblütler kann Alant bei empfindlichen Personen Allergien auslösen. Außerdem kann er bei Überdosierung zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führen. Während der Schwangerschaft sollte auf Alant verzichtet werden, da er stimulierend auf die Gebärmutter wirkt.

      Abkochung

      15 Gramm klein geschnittene Alantwurzel in 1/2 Liter Wasser einige Minuten köcheln lassen. Nach dem Abkühlen auf Trinktemperatur etwas Honig einrühren und in kleinen Schlucken trinken. Dies wirkt schleimlösend und sehr erleichternd bei Atemnot, fördert den Auswurf und reinigt das Blut.

      Alantwein

      Der aus der Wurzel durch Zusatz von Most bereitete Wein, Alantwein genannt, wird gegen Magenschwäche getrunken (täglich ein kleines Likörglas).

      Zur Unterstützung von Leber und Magen

      Je 20 Gramm Alantwurzel, Anissamen, Wermutkraut und Tausendgüldenkraut sowie 80 Gramm große, entkernte Rosinen werden mit 11/2 Liter Branntwein angesetzt. Nach einigen Wochen ergibt diese Mischung ein sehr gutes Mittel gegen Hautausschläge, Gelbsucht, Koliken und Magenbeschwerden, die Verdauung wird unterstützt und Gase werden abgetrieben (täglich ein kleines Likörglas).

      Alant-Räucherung

      Alant, auch Weihrauchwurz genannt, galt von alters her als Schutzpflanze und wurde deshalb früher immer als erste Pflanze in den Hausgarten gesetzt. In Räucherungen wirkt die zerkleinerte, getrocknete Alantwurzel entspannend und harmonisierend auf die Bronchien und verhilft zu freierem Atmen. Sie wirkt keimtötend und bildet in der Aura einen energetischen Schutz.

      Brauchtum

      Gutes für die Seele

      Die Blüten des Alant wirken wie kleine Sonnen, und es heißt, dass sie das Sonnenlicht aufnehmen und in ihre Wurzeln leiten, von wo aus es beim Räuchern in der dunklen Rauhnachtszeit wieder frei wird, um die Herzen der Menschen zu erhellen.

      Alant wurde als Räucherpflanze gebraucht und galt als Schutzpflanze bei Abwehrzaubern, zum Beispiel in Form von Amuletten aus der Wurzel (gegen Behexen). Alant gehört zu den traditionellen Pflanzen im Kräuterbuschen (siehe Seite 27ff.).

      Aloe vera

      Affodillge wächse

      Verwendete Pflanzenteile Das Gel im Blattinneren; Aloin, das ist die gelbliche Faserschicht zwischen Blattschale und innerer Gelschicht

      Sammelzeit Ganzjährig, sobald die Blätter groß genug sind

      Wichtige Inhaltsstoffe Mucopolysaccharide, Saponine, Aminosäuren, Vitamine, Mineralien, Enzyme

      Die Aloe ist keine heimische Wildpflanze, trotzdem soll sie in diesem Buch erwähnt werden. Sie ist eine ausgezeichnete Heilpflanze und kann ganz leicht in Pflanztöpfen gezogen werden. Aloegel kann innerlich und äußerlich genutzt werden, es eignet sich für medizinische und kosmetische Anwendungen sowie zum Verzehr.

      Die Aloe-vera-Pflanze wirkt eher unscheinbar. Die lanzettlich verjüngten Blätter wachsen meist direkt über der Erde und sind rosettenartig um den Stamm herum angeordnet. Die Blattoberfläche ist glatt, die Blattränder werden von kleinen, hornigen Stacheln gesäumt. Da die ursprüngliche Heimat der Aloe vera in heißen Ländern wie Mexiko, Brasilien und Afrika liegt, hat sie sich an diese erschwerten Lebensbedingungen angepasst, bildet eigenständig Nährstoffe und befüllt ihre Feuchtigkeitsspeicher im Inneren ihrer Blätter.

      Direkt unter der äußeren Blatthaut befindet sich die Aloin-Schicht als bitterer rötlich-gelblicher Saft mit stark abführender Eigenschaft. Das begehrte durchsichtige Gel der Aloe befindet sich in der Blattmitte.

      Das schleimhaltige Pflanzengel wird vor allem bei jeglicher Art von Wunden, Hautschäden, Hautkrankheiten, Verbrennungen, Sonnenbrand, Ekzemen, Allergien, Insektenstichen, Juckreiz, aber auch bei Venen- und

      Die wichtigsten Wirkungen Das Gel wirkt entzündungshemmend, keimhemmend, schmerz- und blutstillend, wundheilungsfördernd, immunstimulierend, antiviral, antimykotisch und antioxidativ. Das gelbliche Aloin wirkt stark abführend.

      Besonders gut bewährt hat sich das Gel aus dem Frischblatt. Ansonsten verwenden Sie am besten Aloe-vera-Gel aus der Apotheke.

      Innerlich ist das Aloe-Gel sehr gut bekömmlich und kann bedenkenlos eingenommen werden.

      Vorsicht mit Aloin

      Beim leicht giftigen, stark abführenden Aloin ist allerdings eine gewisse Vorsicht geboten. Es führt zu gründlicher Magenentleerung und -reinigung und sollte deshalb nur im besonderen Fall angewendet werden. Bei längerer Einnahme kommt es ansonsten zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt, insbesondere zu Kaliumverlusten.

      Eine starke Überdosierung von Aloin kann zu krampfartigen Schmerzen und schweren Durchfällen führen.

      Da es wesentlich geeignetere Mittel gegen Verstopfung gibt, wird Aloin inzwischen kaum noch eingesetzt. Weil es nach der Einnahme immer wieder zu schweren Reizungen der Darmschleimhaut bis hin zu leichten Vergiftungen kam, gilt heute die strikte Regel: Aloin nur maximal 2-mal pro Woche für maximal 2 Wochen anwenden.

       Nebenwirkungen

      Beim Gel sind bei äußerlicher Anwendung keine bekannt. Es kann allerdings zu leichtem Brennen der Haut oder zu Juckreiz kommen.

      Achten Sie deshalb bei der Verwendung eigener Aloe-vera-Blätter darauf, nur das Gel in der Mitte des Blattes herauszulösen.

      Wichtig beim Kauf von Fertigprodukten ist, immer im Blick zu behalten, ob sie nur für die äußerliche Anwendung deklariert oder auch zur Einnahme geeignet sind!

      Ein aufgeschnittenes Aloe-Blatt

      Verwendungsmöglichkeiten

      Der komplette Name der echten Aloe ist: Aloe vera Barbadensis Miller.

      »Aloe« stammt aus dem Arabischen und bedeutet »bitter«. Insgesamt gibt es mehr als 250 Arten der Gattung Aloe.

      Aloe-Gesichtsmaske

      1 kleines Aloe-Blatt aufschneiden, das Gel herauslösen, mit 1 Esslöffel Honig und 1 Esslöffel Joghurt zu einer cremigen Paste verrühren, auf Gesicht, Hals und Dekolleté auftragen und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen.

      Überschüssigen Auftrag vorsichtig mit einem Kosmetiktuch abnehmen. Die Haut ist anschließend wunderbar weich und elastisch!

      Aloe-Vitaminstoß fürs Immunsystem

      Ein mittelgroßes Aloe-Blatt aufschneiden, das Gel herauslösen, mit 1 großen Glas naturreinem Johannisbeer- oder Apfelsaft und 2 Esslöffeln Honig mixen und in kleinen Schlucken langsam trinken.

      Tipp: Je nach Jahreszeit können Sie dieses Getränk mit Früchten und Kräutern zusätzlich aufwerten und immer wieder neu variieren.

      Historisches

      Eduard Bauer schreibt in seinem »Heilpflanzen-Taschenbuch«


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