Alle roten Pfeile kamen aus Osten - zu Recht?. Hans Rudolf Fuhrer

Alle roten Pfeile kamen aus Osten - zu Recht? - Hans Rudolf Fuhrer


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Jean-François Kammer und vor allem durch Frau Dr. Soňa Kritzlerová, die mir neben «Türöffnerdiensten» zu den verschiedenen Ministerien auch den Kontakt zu den beiden überaus kompetenten und belastbaren Übersetzern, den Herren Bambula und Janoušek, vermittelt hat.

      Im Militärhistorischen Institut der Slowakei in Bratislava durfte ich auf die aktive Hilfe des Direktors, Prof. Dr. Jozef Bystricky, seiner beiden Abteilungsleiter Dr. Vladimir Seges und Dr. Jan Staigl zählen. Eine wertvolle Unterstützung erfuhr ich dabei durch den schweizerischen Verteidigungsattaché in Wien, Oberst i Gst Bruno Capelli, und durch seinen Stellvertreter, Major Markus Widmer.

      Auch wenn der Dank hier leider posthum ausgesprochen werden muss, so gilt er in besonderem Mass Herrn Dr. Jozsef Borus. Er hat seine unerschöpfliche fachliche und sprachliche Kompetenz und seine verschiedenen persönlichen Beziehungen voll in den Dienst des Projektes gestellt. Ich bedaure ausserordentlich, dass er das Ergebnis seiner wochenlangen Arbeit nicht mehr sehen kann. Der jetzige Direktor des Militärarchivs, Herr Dr. György Markó, ist an einer Fortsetzung des Projektes interessiert. Er hat mir in verdankenswerter Weise ein Vortragsmanuskript überlassen, das dazu gedient hat, die eigenen Forschungen zu überprüfen und teilweise zu ergänzen.

      Auch wenn schliesslich den verschiedenen Gesuchen kein Erfolg beschieden war, so kommt der Botschaft in Moskau, Herrn Botschafter Erwin Hofer und den Herren Verteidigungsattachés Oberst i Gst Urs Anderegg, Oberst Jean-Paul Dietrich und Oberst i Gst Urs Sulser sowie dem stv. Verteidigungsattaché Major Christian Jörgensen, sowie dem Direktor des Bundesarchiv Prof. Dr. Christoph Graf, grosse Anerkennung zu. Sie haben alles getan, um das Unmögliche doch zu ermöglichen.

      Einen herzlichen Dank haben auch meine Freunde verdient, welche dieses Projekt in liebenswürdiger Weise nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützt haben. Namentlich dürfen erwähnt werden: Dr. Georges Bindschedler, Bern; Dr. Dieter Bührle, Zürich; Arthur Eugster, St. Gallen.

      Im Weiteren haben die Verantwortlichen des Ulrich Zwygart Fonds die Herausgabe dieser Studie mit einer grosszügigen Subvention ermöglicht und damit ihren Wert anerkannt.

      Als Anerkennung für die Herausgabe der Lebensgeschichte ihres Vaters hat auch Frau Beatrice Chaney-Senn unser Projekt unterstützt. Auch ihr sende ich nach Westford MA/USA meinen Dank.

      Für die vertrauensvolle Unterstützung des Projektes danke ich den Verantwortlichen des Nationalfonds und schliesse daraus, dass wir ihre zu Recht hohen Ansprüche erfüllt haben.

      Mit grosser Hochachtung danke ich dem Verlag hier + jetzt für das Lektorat und für die Gestaltung des Buches.

      Der Arbeitsgruppe «Geschichte des Generalstabs» unter der Leitung von Oberst i Gst Dr. Roland Beck-von Büren wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche Arbeit und danke für die erhaltene Unterstützung und das Wohlwollen.

      Dem früheren Armeechef KKdt aD Christophe Keckeis danke ich für die Bereitschaft, anlässlich der Vernissage vom 11. Juni 2010 die Studie zu würdigen.

      Abschliessend gebührt mein innigster Dank meiner Frau Dorothee, die die Folgen meines Arbeitseifers selbst in der Zeit der Pensionierung liebevoll mitträgt.

Meilen, im April 2010 Hans Rudolf Fuhrer

Einleitung

      Zielsetzung und Fragestellung

      Die Aufgabe beziehungsweise das Ziel der Arbeitsgruppe «Sicht Ost» im Rahmen des Projektes zur Erforschung der Geschichte des Schweizerischen Generalstabs von 1945 bis 1966 bestand darin, auf der Grundlage der heute zugänglichen Quellen die Sichtweise und die (insbesondere militärischen) Massnahmen des Ostblocks in Bezug auf die Schweiz (und damit die tatsächliche Bedrohung der Schweiz durch den Ostblock) zu untersuchen und darzustellen.

      Ausgehend von dieser Zielsetzung wurden folgende zentrale Forschungsfragen formuliert:

      1. Welche politischen Absichten verfolgten die Sowjetunion und ihre europäischen Satellitenstaaten mit ihren militärischen Rüstungen und ihrer offensiven Militärdoktrin in der Zeit von 1945 bis 1966? War ihre Politik in dieser ersten Phase des Kalten Kriegs aggressiv, hatte sie die Weltherrschaft zum Ziel? Oder war die Machtpolitik der UdSSR vorwiegend defensiv, wollte sie nur die Aggression fremder Mächte abwehren?

      2. Wie beurteilten die Sowjetunion und ihre europäischen Satellitenstaaten die Sicherheitspolitik, die Neutralität, die Armee, die Aufrüstung und die militärische Bereitschaft der Schweiz in unserer Forschungsperiode?

      3. Welche Rolle spielte die Schweiz in den militärischen Planungen der Sowjetunion und ihrer europäischen Satellitenstaaten 1945–1966? Wie gefährlich und welcher Art war die Bedrohung der Schweiz durch den Ostblock?

      Unsere Forschungsergebnisse in den Rahmen des Gesamtprojektes «Geschichte des schweizerischen Generalstabs» stellend, sollen abschliessend die östliche Wahrnehmung und die östlichen Massnahmen in Bezug auf die Schweiz der Bedrohungswahrnehmung und den daraus resultierenden Lageeinschätzungen und Verteidigungsvorkehrungen der politischen und militärischen Führung der Schweiz in den Jahren 1945 bis 1966 gegenübergestellt werden.

      Wenn bisherige ideologische Gräben zugeschüttet und für den Aufbau einer gemeinsamen europäischen Zukunft Vorurteile abgebaut werden sollen, so muss die östliche Wahrnehmung des «Kalten Kriegs» vorbehaltlos ernst genommen werden. Dazu gehört auch zu akzeptieren, dass nicht nur die kapitalistische, sondern ebenso die kommunistische beziehungsweise sozialistische Ideologie das materielle Wohlergehen der Menschen zum Ziel hatte. Unbestritten ist, dass die beiden Gesellschaftsentwürfe dieses Ziel in der Praxis auf unterschiedlicher Basis und auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen versuchten. Als entscheidender Unterschied zwischen dem sozialistischen System des Ostens und dem kapitalistischen System des Westens ist die grössere Freiheit, Offenheit und Flexibilität der westlichen demokratischen Gesellschaftssysteme hervorzuheben, welche im Gegensatz zur grundsätzlich starren, zentralistischen und totalitären marxistisch-leninistischen Doktrin private Initiative, nationale und wirtschaftliche Regionalität und Selbständigkeit zuliessen. Diese vorwiegend auf Demokratie, Individualität und Wettbewerb abgestützten westlichen Modelle – in östlicher Lesart «kapitalistische und imperialistische» Strukturen – erlaubten insgesamt eine bessere Anpassung an neue Herausforderungen und Veränderungen als die sozialistische Planwirtschaft. Westeuropa kam zugute, dass die USA im Gegensatz zur Sowjetunion 1945 gestärkt aus dem Krieg hervorgegangen waren und keine unterdrückenden Hegemonialansprüche geltend machten. Sie konnten ihren Verbündeten unvergleichlich mehr bieten als die Machthaber in Moskau.

      Wenn im Folgenden die östliche Sichtweise ernst genommen wird, so sollen damit die krassen Menschenrechtsverletzungen auf jener Seite des Eisernen Vorhanges nicht vergessen oder bagatellisiert werden, ebenso wenig dass der «real existierende Sozialismus» die proklamierten gesellschaftlichen Ziele in der Wirklichkeit der kommunistischen Länder in wichtigen Bereichen verfehlt hat. Jederzeit muss aber fairerweise mitbedacht werden, dass auch der Westen keine «weisse Weste» vorweisen kann. In dieser globalen Auseinandersetzung von zwei polaren Gesellschaftssystemen gibt es nicht nur «Gute» und «Böse», «Rechtsstaaten» und «Unrechtsstaaten», «Schurken» und «Biedermänner». Im Weiteren gilt es dankbar zu bedenken, dass das sowjetische Volk und die Rote Armee unsägliche Leiden und Opfer auf sich genommen haben, um Europa von der Herrschaft des Nationalsozialismus zu befreien.

      Leitsatz dieser Studie muss deshalb uneingeschränkt der alte demokratische und dialektische Grundsatz sein: audiatur et altera pars; man muss für eine historische Bewertung der «Sicht Ost» möglichst unvoreingenommen auch die östliche Seite hören. Die sorgfältige Quellenkritik ist dabei oberstes wissenschaftliches Gebot.

      Im Sinn einer ersten Begegnung mit der östlichen Denk- und Sichtweise soll im Folgenden


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