Das Basische Prinzip. Dr. Jacobs Schutzformel gegen die größten Gesundheitskiller unserer Zeit. Barbara Simonsohn

Das Basische Prinzip. Dr. Jacobs Schutzformel gegen die größten Gesundheitskiller unserer Zeit - Barbara Simonsohn


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umzugehen und sie einigermaßen unschädlich zum Beispiel im kollagenen Bindegewebe als Säuredepot zu speichern. Wenn Sie gar Ihrem Hausarzt sagen, Sie seien verschlackt, kann als Antwort kommen: »Sie sind nicht verschlackt! Sie sind doch kein Kamin.« Die Schulmedizin kann mit dem Begriff »Übersäuerung« oder »Azidose« immer noch nicht allzu viel anfangen.

      Aber schon der berühmte Arzt der Antike, Hippokrates von Kos, wusste: »Von allen Zusammensetzungen unserer Körpersäfte wirkt sich die Säure zweifellos am schädlichsten aus.« Wenig hat sich bei Ärzten herumgesprochen, dass inzwischen wissenschaftlich belegt ist, dass die Nierenfunktion und die Pufferkapazität im Alter immer weiter absinken und daher der Körper und das Blut immer anfälliger gegenüber Säuren werden. Diese Säuren entstehen vor allem bei Mangeldurchblutungen und können dann zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Naturheilkundler seit Hippokrates wussten um die Gefahr einer Übersäuerung. In den letzten Jahren finden ihre Thesen Bestätigung in Form von Hunderten von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Die Naturheilkunde hat es allerdings versäumt, den Begriff »Übersäuerung« wissenschaftlich klar zu definieren. Daher wird der Begriff von der Schulwissenschaft bzw. Schulmedizin gern als »unwissenschaftlich« oder »Unsinn« abgetan.

      In diesem Buch werden insbesondere die wissenschaftlichen Hintergründe der latenten Azidose, der schleichenden Übersäuerung, beleuchtet. Die latente Azidose unterscheidet sich deutlich von der akuten Azidose im Blut, die immer einen Notfall darstellt und intensivmedizinisch behandelt werden muss. Die echte Blutazidose tritt sehr selten auf, weil dieser Zustand lebensbedrohlich ist und der Organismus daher umfangreiche Ausgleichsmechanismen entwickelt hat, um diesen zu verhindern.

      Was nun bedeutet »Übersäuerung« eigentlich? Wie und warum fördert sie die Entstehung und Entwicklung von so vielen Krankheiten? Was außer Stress trägt alles noch zur Übersäuerung des Körpers bei? Antworten auf diese Fragen werde ich Ihnen auf den folgenden Seiten geben. Wenn Sie sich dazu entscheiden, Ihren Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt auszugleichen, verspreche ich Ihnen, dass Sie damit Ihr Wohlbefinden immens steigern werden. Denn unser Wohlbefinden und die Balance unseres Säure- und Mineralstoff-Haushaltes sind eng miteinander verknüpft.

      Die Definition des Azidose-Forschers, der zur Analyse der Zusammenhänge ein eigenes Institut gegründet hat, lautet:

      »Bei einer Übersäuerung ist der Körper nicht mehr ausreichend dazu in der Lage, Säuren zu neutralisieren, abzubauen und auszuscheiden. Dieser Prozess beginnt schleichend und unbemerkt, aber eskaliert im Laufe der Jahrzehnte zu schwerwiegenden Krankheitsbildern.«

      Die Folge sind chronische Erkrankungen, die symptomatisch behandelt werden und deren eigentliche Ursache oft verkannt wird.

      Durch ganz normale Stoffwechselvorgänge im Körper entstehen ständig Säuren, wie zum Beispiel Milchsäure, die in einem halbwegs gesunden Stoffwechsel problemlos abgebaut werden können. Auch mit Lebensmitteln führen wir unserem Körper permanent Säuren zu. Unser Organismus besitzt umfangreiche Puffersysteme und Ausscheidungsmechanismen, um Stoffwechselsäuren zu neutralisieren oder auszuscheiden. Die Leber baut die Stoffwechselsäuren wie zum Beispiel Milchsäure ab, über die Lunge werden flüchtige Säuren (CO2) abgeatmet, die Nieren scheiden fixe Säuren aus der Nahrung wie Phosphor-, Schwefel- und Salzsäure als Phosphat-, Sulfat- und Chlorid-Ionen aus. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass die fixen Säuren im Gegensatz zu den flüchtigen sehr aggressive, starke und potenziell schädliche Säuren darstellen. Daher muss jeder Überschuss dieser Säuren, um keinen Schaden anzurichten, an Kalium, Magnesium oder Kalzium gebunden und damit unschädlich gemacht werden.

      Das Fatale ist nun, dass unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten den Körper mit einer großen Menge dieser aggressiven Säuren konfrontieren, ohne dass sie genügend basenbildende Mineralstoffe enthält, um sie zu binden und unschädlich zu machen. Folgende aggressiven Säuren bringen unseren Organismus an seine Belastungsgrenzen:

      1. Phosphorsäure aus Softdrinks, Wurst, Fast Food, Brot usw. und als Bestandteil von Zusatzstoffen oder Teil von Konservierungsmitteln

      2. Schwefelsäure aus einer zu eiweißreichen Ernährung

      3. Salzsäure aus einer salzreichen Ernährung. Viele wissen nicht, dass Natriumchlorid oder Speisesalz im Körper sauer verstoffwechselt wird.

      Außer einer säurebildenden Fehlernährung – zu den Einzelheiten komme ich noch – begünstigen auch der weitverbreitete Bewegungsmangel, Stresshormone, vor allem durch chronischen Stress, sowie weitere Faktoren, wie zu wenige Ruhepausen und ein schlechtes Schlafverhalten, ein weitverbreiteter unreflektierter Medien- und Internetkonsum und die übliche flache Brustatmung eine saure Stoffwechsellage. Unsere gesamte aktuelle Lebensweise könnte man als säurebildend und gesundheitsgefährdend betrachten.

      Die übliche westliche Ernährung enthält einen Überschuss an säurebildenden Lebensmitteln. Viele wissenschaftliche Studien zeigen, dass unser Stoffwechsel nicht auf die moderne, einseitige und nicht »artgerechte« Ernährungs- und Lebensweise eingestellt ist und daher schleichend übersäuert. Für das Säure-Basen-Gleichgewicht sind daher basenbildende Lebensmittel wie Gemüse, Pilze, Kräuter und Obst von großer Bedeutung.

      Folgen eines gestörten Säure-Basen- und Mineralsto_J-Haushalts

      Vor allem industriell verarbeitete Nahrungsmittel verlieren im Herstellungsprozess ihren natürlichen Gehalt an basisch wirkendem Kalium, Magnesium und Kalzium und werden künstlich angereichert mit Salz bzw. Natriumchlorid und Phosphat. Kartoffeln wirken basenbildend im Organismus, Kartoffelchips, Pommes und selbst Kartoffelpüree aus der Tüte hingegen fördern die Übersäuerung, um nur einige Beispiele zu nennen.

      Woran merken Sie, dass Sie übersäuert sind? Die Symptome einer chronischen Übersäuerung sind nicht spezifisch und können sich von Person zu Person unterscheiden. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die moderne Ernährung und Lebensweise machen müde, »sauer«, dick und krank.

      Sie finden im Kapitel »Krankheiten von A–Z« (→ Seite 93 ff.) eine Auflistung von Krankheiten, die mit einer latenten Azidose und einem verschobenen Mineralstoff-Haushalt – zu wenige Basenbildner wie Kaliumcitrat, zu viele Säurebildner wie Kochsalz (Natriumchlorid) – in Verbindung gebracht werden. Ungleichgewichte müssen sich aber nicht erst als Krankheiten manifestieren. Im Vorfeld bereitet eine latente Azidose ebenfalls schon Beschwerden wie Schlafstörungen, Nervosität, eine Neigung, bei Kleinigkeiten aufzubrausen, ständige Müdigkeit und Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen.


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