Gesundes Blut. Earl Mindell
Hormon ist, kann ein erhöhter PSA-Wert ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, auch wenn dieser Test mittlerweile umstritten ist, weil er zu unnötigen Folgeuntersuchungen führen kann. Trotzdem raten viele Ärzte männlichen Risikopatienten zu diesem Test.
Normalerweise befindet sich eine kleine Menge PSA im Blut eines Mannes. Im Alter können Prostataprobleme auftauchen, etwa eine Prostatavergrößerung oder Prostatakrebs. In solchen Fällen steigt der PSA-Wert, denn dieses Eiweiß versucht, das Wachstum von Prostatazellen zu unterdrücken. Ärzte vergleichen die Werte von PSA in zwei zeitlich ein halbes bis ein Jahr auseinanderliegenden Tests, um einen Hinweis auf frühe Anzeichen von Prostataproblemen zu finden. Wenn Ihr PSA-Wert in einem solchen Zeitraum sprunghaft ansteigt, wird Ihr Arzt wahrscheinlich weitere Untersuchungen anordnen.
Schilddrüsenhormone
Die Schilddrüse bildet Hormone, die den gesamten Energiestoffwechsel, das Gewicht, die Aktivität von Nerven, Muskeln, Herz, Kreislauf, Magen und Darm, seelisches Wohlbefinden und Sexualität beeinflussen. Ausgelöst wird die Produktion und Freisetzung dieser Hormone durch den in der Hirnanhangsdrüse gebildeten Botenstoff TSH (Thyreotropin). In der Schilddrüse werden die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (Tetrajodthyronin – T4) gebildet, das in T3 umgewandelt werden kann. Beide Hormone liegen in gebundener inaktiver und in freier aktiver Form im Körper vor. Zusätzlich zu einer Bestimmung des TSH-Wertes kann bei der Bestimmung der Schilddrüsenhormone der Wert vom gesamten T3 und T4 wie auch von freiem T3 und T4 berechnet werden. Der freie Spiegel umfasst die Menge der im Blut zirkulierenden Hormone, die von den Zellen genützt werden können, der Gesamtspiegel umfasst auch die Hormone, die an Proteine gebunden sind. Der Wert des freien T3 und T4 gilt als verlässlicherer Hinweis auf Schilddrüsenstörungen als der Gesamtwert. Ein erhöhter Wert der Schilddrüsenhormone weist auf eine Hyperthyreose, also eine Überfunktion der Schilddrüse hin, ein niedriger Wert auf eine Hypothyreose – eine Unterfunktion.
Cortisol
Cortisol ist ein Steroidhormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es erhöht den Blutzucker, unterdrückt das Immunsystem, bekämpft Entzündungen und greift in die Knochenbildung sowie den Fettgewebe- und Eiweißstoffwechsel ein. Häufig wird es als »Stresshormon« bezeichnet, da es in körperlichen wie auch psychischen Stresssituationen zu einem deutlichen Anstieg der Cortisolproduktion kommt. Chronischer Stress kann zur Bildung von zu viel Cortisol führen, was sich in vielen körperlichen Problemen äußern kann. So kann ein erhöhter Cortisolspiegel die Bildung von Nervenzellen im Gehirn blockieren und das Gedächtniszentrum, den Hippocampus, schädigen, der sogar schrumpfen kann, wenn ein erhöhter Cortisolspiegel mit einem niedrigen DHEA-Spiegel einhergeht. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann auch die Folge von Nebennierenkrankheiten, Essstörungen, oraler Empfängnisverhütung, körperlichen Aktivitäten, Hypophysentumoren oder Schwangerschaft sein.
Wichtige optionale Untersuchungen
Auch wenn die folgenden Tests normalerweise nicht durchgeführt werden, solange der Patient es nicht verlangt, oder wenn eine normale Blutuntersuchung eine Abweichung aufweist, die eine vertiefte Analyse erfordert, kann die Untersuchung von vier weiteren Substanzen ein kompletteres Bild liefern. Das gilt für die Bereiche Herzgesundheit, Immunsystem, Kalziumaufnahme, Regulierung des Blutzuckers und eine Reihe anderer vitaler Prozesse. Die Maßnahmen umfassen die Werte von Homocystein, C-reaktivem Protein (CRP), Vitamin D und Magnesium.
Homocystein
Homocystein entsteht als Zwischenprodukt bei der Verstoffwechselung einer ganz anderen Aminosäure, Methionin. Da ein erhöhter Homocysteinspiegel negative Auswirkungen auf diverse Bereiche unseres Körpers haben kann, besitzt er einen eingebauten Mechanismus, um Homocystein teilweise wieder in Methionin und andere nicht toxische Aminosäuren zurückzuverwandeln. Doch wenn dieser Prozess aus welchem Grund auch immer gestört ist, sammelt sich Homocystein in Körperflüssigkeiten und Gewebe und stellt eine Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Unter anderem gilt es als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.6 7 Deshalb wird Homocystein auch in einer umfassenden Betrachtung des Fettstoffwechsels untersucht, um das kardiovaskuläre Risiko einzuschätzen. Der Laborwert gibt außerdem auch Auskunft darüber, ob Ihr Körper ausreichend mit B-Vitaminen versorgt ist. Ein überhöhter Homocysteinspiegel kann auch zu Depression, Fibromyalgie, Alzheimer oder vaskulärer Demenz führen. 8 9 10
C-reaktives Protein (CRP)
CRP ist ein weiterer Laborwert, der zur Risikobewertung einer Herzerkrankung ermittelt wird. Ein hoher Spiegel weist normalerweise auf eine bakterielle Entzündung hin und kann auch mit einer Herzerkrankung, einem Herzinfarkt und einer peripheren Arterienerkrankung korrelieren.
Vitamin D
Vitamin D ist in jüngster Vergangenheit aufgrund seines gesundheitlichen Nutzens immer wieder im Gespräch gewesen. Es fördert die Herzgesundheit, das Immunsystem, die Kalziumresorption und die Insulinregulierung und kann das Risiko bestimmter Erkrankungen, darunter Bluthochdruck, Osteoporose, einige Autoimmunerkrankungen und sogar bestimmte Krebsformen, mindern. Obwohl immer mehr Ärzte ihren Patienten diesen Test empfehlen, wird Vitamin D normalerweise nur gemessen, wenn ein hoher Kalziumspiegel vorliegt oder wenn der Patient unter einer Erkrankung leidet, die zu einem Absinken des Vitamin-D-Spiegels führen kann.
Magnesium
Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der ähnlich wie Vitamin D bei vielen körperlichen Funktionen eine Rolle spielt. Leider nehmen die meisten US-Amerikaner Magnesium nicht in ausreichenden Mengen zu sich, da die übliche Ernährung in den USA mit raffiniertem Zucker und gesättigten Fettsäuren überladen ist – Substanzen, die zu erhöhtem Magnesiumbedarf führen. Wenn Sie Ihren Magnesiumspiegel im Auge behalten und dafür sorgen, dass der Wert stimmt, kann dies dazu beitragen, dass Stoffwechsel, Knochenbildung und Blutzuckerregulierung sowie etliche andere grundlegende physiologische Prozesse unbeschadet ablaufen.
Zusammenfassung
Obwohl Sie nach wie vor einen Arzt benötigen, der den Bluttest vornimmt und die Ergebnisse richtig interpretiert, hat dieses Kapitel Ihnen hoffentlich wertvolle Einsichten in die diversen Komponenten, aus denen ein Bluttest normalerweise besteht, geliefert. Außerdem haben wir Ihnen noch ein paar nützliche Informationen zu Blutwerten, die normalerweise nicht gemessen werden, jedoch dazu beitragen können, Ihren Gesundheitsstatus klarer einzuschätzen, an die Hand gegeben. Blutuntersuchungen sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, um herauszufinden, ob Sie mit Ihrer Ernährung, Ihrem Lebensstil und Ihren Medikamenten (falls Sie welche nehmen) gut fahren.
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