Die Biorhythmus-Küche. Barbara Rias-Bucher

Die Biorhythmus-Küche - Barbara Rias-Bucher


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ist der zirkadiane Rhythmus, wie Chronobiologen (von griechisch chronos = Zeit) sagen. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen: zirka für einen annähernden Wert und dian von dies, dem lateinischen Wort für Tag.

      Zu den wichtigsten zirkadianen Rhythmen des Menschen zählen der Schlafrhythmus von sieben bis acht Stunden und der Hungerrhythmus von vier bis fünf Stunden. Vor allem nachts produziert die Zirbeldrüse das Schlafhormon Melatonin, während sie tagsüber kaum etwas davon bildet. Wenn wir schlafen, ruht auch unser Hungergefühl. Verantwortlich dafür ist offenbar das Hormon Leptin, das den Fettstoffwechsel reguliert: Je mehr Leptin im Blut zirkuliert, desto weniger Appetit verspüren wir. Und diese Konzentration ist am höchsten in der Phase des traumlosen Tiefschlafs, wenn das Immunsystem besonders intensiv arbeitet und Abwehrzellen produziert.

      Feste machen uns den zirkannualen Rhythmus bewusst. Ostern ist Erwachen der Natur, Sommersonnenwende bedeutet Kraft und Höhepunkt, Erntedank die ganze Fülle des Lebens. Advent sollte die stille Zeit der Erwartung sein, während die winterliche Dunkelheit mit Kerzenschein und Lichterglanz zu Lucia und Weihnachten erhellt wird.

      Der Jahreslauf

      Neben dieser inneren Tagesuhr gibt es noch andere Rhythmen, die das Leben bestimmen: den Monatszyklus, den jede Frau kennt, oder den zirkannualen Rhythmus (annus lateinisch Jahr) von etwa einem Jahr, den Sie bei Pflanzen am besten beobachten können, die ja ganz sichtbar einen »Winterschlaf« halten. Dabei richten sie sich in erster Linie nach der Kreisbahn der Erde um die Sonne und nicht nach der Temperatur: Kalt kann es auch mal im Sommer sein, doch kurze Tage gibt es nur im Winter. So nutzen viele Pflanzen die Länge des Tages für ihre Entwicklung. Deshalb keimen Samen im Winter nicht, und deshalb vermehren sich sonnenhungrige Mittelmeerkräuter wie Basilikum bei uns auch nicht von selbst wie zum Beispiel Feldsalat, sondern müssen jedes Jahr neu gesät werden: Unser Sommer ist für den Vegetationszyklus vieler südlicher Kräuter einfach zu kurz.

      Essen im Biorhythmus

      An der amerikanischen Harvard-Universität wurde eine Achtsamkeitsmeditation entwickelt, die zur Reduktion von Stress beiträgt. Es ist eine Übungspraxis, die einen innerlich zur Ruhe kommen lässt, indem man seine geistigen Kräfte fokussieren lernt.

      Abends sollten wir zwischen 17:00 bis 21:00 Uhr essen, und zwar so leicht wie möglich, denn mit vollem Magen schläft man schlechter und zögert die Verdauung unnötig hinaus. Natürlich spricht das nicht gegen ein schönes Abendessen, bei dem man den Stress des Tages abbauen und neue Kraft schöpfen kann. Doch wenn Sie auf Ihren Biorhythmus achten, werden Sie merken, dass üppige Mahlzeiten bis spät in die Nacht ebenfalls eine ganze Menge Stress bedeuten können.

      Bedeutung der Symbole

      In diesem Buch sind Frühstücksrezepte und Gerichte für Morgenmenschen (»Lerchen«) zwischen 7.00 und 11.00 Uhr mit dem Symbol ☯ versehen, für Lunch und Mittagessen zwischen 11.00 und 15.00 Uhr orientieren Sie sich am Sonnensymbol ✺ Die Abendmahlzeiten von 17.00 bis 21.00 Uhr sind mit ☽ gekennzeichnet. Was speziell für Abendmenschen (»Eulen«) passt, sehen Sie am Symbol . Gerichte, die verschiedenen Rhythmen entsprechen, tragen zwei oder mehr Symbole.

      Leben im Biorhythmus – eigentlich sollte das ganz selbstverständlich sein. Doch wir haben zum großen Teil verlernt, nach innen zu horchen und unserer inneren Stimme zu folgen. Dabei ist das Bauchgefühl mittlerweile wissenschaftlich bestätigt, denn unser Darmhirn, wie Forscher es nennen, scheint ebenso komplex zu sein wie unser Gehirn. Das Gefühl für das, was uns guttut, ist individuell unterschiedlich, deshalb spricht man auch vom individuellen, dem ganz persönlichen Biorhythmus. Und den sollten Sie unbedingt kennen, indem Sie auf Ihre Tagesrhythmen achten und Körpersignale verstehen lernen.

      Oft ist das ja auch ganz einfach: Wer auf Erdbeeren Pickel bekommt, verzichtet eben auf Erdbeeren. Doch auch bestimmte Vorlieben beim Essen muss man ernst nehmen: Die herbstliche Leidenschaft vieler Menschen für Kürbis und Kartoffeln signalisiert vermutlich, dass es Zeit ist, die Energiespeicher zu füllen und den Carotinspiegel auszugleichen. Immerhin kommt die Jahreszeit, mit der nicht nur weniger Wärme und Licht, sondern auch weniger Vitalstoffe verbunden sind. Übrigens wollen auch unsere »Untermieter« gefüttert werden: Obwohl man bei der Erforschung unseres Ökosystems Darm noch ziemlich am Anfang steht, ist den Wissenschaftlern klar, dass unsere Darmflora nicht nur bei der Verdauung die wesentliche Rolle spielt, sondern auch Appetit oder gar Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel hervorrufen kann. Wenn Sie zum Beispiel zwei Tage hintereinander unbedingt Spaghetti mit Knoblauch und Chili essen wollen, sollten Sie dieser Lust nachgeben: Beide Gewürze helfen nämlich bei leichten Darminfektionen. Achten Sie auch darauf, was Ihr Körper sonst noch so spricht: Herzhaftes Gähnen heißt nicht einfach Zeit fürs Nickerchen aus Mangel an Energie. Es ist auch das Signal, mal weg vom PC und raus an die frische Luft zu gehen, um mehr Licht zu tanken und die innere Uhr zu takten. Tagsüber müssen wir immer wieder Pausen einlegen, selbst wenn wir noch so sehr unter Zeitdruck stehen oder wenn uns eine Aufgabe fasziniert. Konzentration ist gut, doch wer gedanklich nicht loslassen kann, rutscht leicht in die Stressspirale.

      Sanfte Ernährung

      Essen Sie reichlich Gemüse und Obst, Salat und Kartoffeln, Nudeln und Reis, Kräuter und Gewürze, denn alles, was Pflanze ist, sollte


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