Die Biorhythmus-Küche. Barbara Rias-Bucher
Ziegenkäse mit Kräutern ☯ ✺
Zutaten für 4 Portionen
2 Handvoll Dill, Schnittlauch, Minze und Kerbel
1 kleine rote Zwiebel
250 g weicher weißer Ziegenkäse
250 g türkischer Joghurt (10 % Fett)
1 TL Zitronensaft
Salz nach Belieben
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/2 TL Zucker
1 Die Kräuter waschen, trockentupfen und ganz fein zerkleinern, dabei alle harten Stiele entfernen. Die Zwiebel schälen und ebenfalls fein zerkleinern.
2 Den Ziegenkäse mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Joghurt zu einer glatten Creme verrühren, dann die Kräuter und die Zwiebel darunter mischen. Die Käsecreme mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Zucker würzen.
Kräuterpie mit Hähnchen ✺ ☽
Zutaten für 4 Portionen
1 kleine Zwiebel
150 g Bulgur
3 EL Öl
500 ml Gemüsebrühe
Etwa 250 g Hähnchen fleisch (Rest)
3 Handvoll Wildkräute (Löwenzahn, Spitzwegerich, Vogelmiere oder Küchenkräuter (Petersilie, Bohnenkraut, Estragon, Oregano)
2 Eier
200 g körniger Frischkäse
Salz nach Belieben
Cayennepfeffer
1/2 TL gemahlener Koriander
50 g geriebener Bergkäse
Butter für die Form
1 Die Zwiebel schälen, fein hacken und mit dem Bulgur in 1 EL heißem Öl anbraten. Die Brühe zugießen und aufkochen. Den Bulgur zugedeckt bei schwächster Hitze 10 Minuten garen. Den Topf von der Kochstelle nehmen und den Bulgur lauwarm abkühlen lassen.
2 Inzwischen das Hähnchenfleisch gegebenenfalls vom Knochen lösen und in kleine Stücke schneiden. Das restliche Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch darin auf beiden Seiten kräftig anbraten, dann die Pfanne von der Kochstelle nehmen.
3 Die Kräuter verlesen, waschen, trockentupfen und zerkleinern, dabei alle harten Stiele entfernen. Die Eier trennen und zuerst nacheinander die Eigelbe, dann esslöffelweise den Frischkäse und zum Schluss die Kräuter unter den Bulgur rühren. Die Mischung mit Salz, Cayennepfeffer und Koriander würzen.
4 Die Eiweiße steif schlagen und auf den Bulgurteig geben. Das Fleisch und etwa die halbe Menge Käse hinzufügen und nun alles mit einem Kochlöffel vermischen. Den Teig in einer gefetteten runden Form verteilen und mit dem restlichen Käse bestreuen.
5 Die Pie im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa 40 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt ist. Heiß aus dem Ofen oder lauwarm abgekühlt servieren.
Tipp
Getreide, Eier, fettarmer Käse und mageres Fleisch sind in diesem Gericht sehr ausgewogen; die Pie passt deshalb gut zu Mittag- und Abendessen.
Entgiften mit Pflanzen
Die Volksmedizin nutzt Pflanzen seit jeher als natürliches Mittel, den Organismus über die Leber zu entgiften; Wildkräuter mit ihren vielen Bitterstoffen sind da besonders wertvoll (→ Seite 23). Doch selbstverständlich müssen Sie nicht immer sammeln gehen; gegen zu viel Harnsäure im Blut hilft auch Birkenblättertee aus Apotheke und Reformhaus; er tut den Nieren wohl, spült die Blase richtig durch und kann die Ablagerungen von Harnstein verhindern. Halten Sie sich aber unbedingt an die Dosierungsanleitung: Sie sollten den Tee nämlich wie Medizin nur dann trinken, wenn die Gelenke schmerzen oder sich steif anfühlen, wenn die Nieren zwicken oder die Blase Beschwerden macht. Ein Heublumensäckchen wirkt krampflösend und stillt Schmerzen, die durch Anspannung der Muskeln entstehen. Die Blumen bekommen Sie getrocknet ebenfalls in der Apotheke. Das Säckchen nähen Sie mit einem Stück Baumwollbatist (etwa 25 mal 15 cm) und lassen es an einer Seite offen. Füllen Sie es mit den Heublumen und schließen Sie dann die letzte Naht.
Pflanzen sind Leben
Unsere natürliche Ernährung besteht zum allergrößten Teil aus Pflanzen: Sie spenden uns Energie in Form von Kohlenhydraten, versorgen uns mit Vitaminen für den Stoffwechsel und mit Mineralstoffen für die unterschiedlichsten Körperfunktionen. Bio-Aktivstoffe, die Pflanzen zur Selbstverteidigung bilden, schenken auch uns Gesundheit und Wohlbefinden. Diese heilsame Wirkung verdanken wir ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Bitterstoffen – laut naturwissenschaftlicher Erklärung. Doch als Lebewesen besitzen Pflanzen auch eine Seele; naturverbundene Menschen kennen diese Seele und lernen von ihr.
Pflanzenkräfte nutzen
Die systematische Erforschung von Pflanzen und ihrer Wirkstoffe begann erst im 18. Jahrhundert. Wissen und Anwendung jedoch beruhen auf uralter Erfahrung: Die Priester im alten Ägypten brauchten Kräuter zum Einbalsamieren. Stark aromatische Gewächse wie Fenchel oder Sellerie spielten eine wichtige Rolle bei den Mysterien, die im antiken Griechenland und im Orient gefeiert wurden.
In den Kulturen der Alten und der Neuen Welt waren Pflanzen ein Fundament von Diätetik und Heilkunde: Unter Diät verstand man ja nicht wie heute eine Schlankheitskur, sondern die sinnvolle Kombination bestimmter Nahrungsmittel zur Heilung von Krankheiten und zur Erhaltung der Gesundheit. Ayurveda und Traditionelle Chinesische Medizin haben Überlieferung immer mit jeweils moderner Wissenschaft zu verbinden gewusst und ganz gezielt Ernährungstherapie betrieben. Vor allem Kräuter, doch auch Gemüse und Obst waren jahrtausendelang so kostbar, dass man sie eingehend erforscht und dokumentiert hat. Diese Produktinfos dienten selbstverständlich nicht dem qualitätsbewussten Einkauf fürs nächste Gourmetmenü, sondern wurden von Ärzten, Pharmazeuten und Köchen als Lernmaterial genutzt. Ein fürstlicher Küchenchef der Renaissance war für das Wohlbefinden seines Arbeitgebers ebenso verantwortlich wie der chinesische Arzt, der nur so lang bezahlt wurde, wie es seinem Patienten gut ging. Aus Erfahrung wusste man natürlich auch um die konservierende und desinfizierende Wirkung vieler Pflanzen. Erst seit die Industriegesellschaft Nahrungsmittel überreichlich produzieren kann, seit Schulmedizin und Pharmazie die Sorge für unsere Gesundheit übernommen haben, stehen Pflanzen vorwiegend für Genuss. So wenig in den Industrienationen noch zwischen Hunger und Appetit unterschieden wird, so wenig mussten wir uns in den vergangenen Jahrzehnten auch darum kümmern, ob uns nun ein echtes Leiden quält oder bloß ein Zipperlein plagt.
Ganz anders als die naturwissenschaftlichanalytische Medizin geht die Traditionelle Chinesische Medizin vor: Pflanzen sind eine der Säulen, auf denen sie ruht. Auch im Ayurveda und in der indianischen Heilkunst spielen Kräuter eine wichtige Rolle.
Doch dieser Trend der Sorglosigkeit scheint nun gebrochen. Inzwischen interessieren sich immer mehr Menschen für ein ganzheitliches Leben, wollen achtsam umgehen mit der Natur und misstrauen zunehmend der Schulmedizin, die zwar für jedes Wehwehchen ein Mittel bereithält, aber viel zu wenig auf die Harmonie des Kosmos baut, dessen Teil wir sind. Auch die inzwischen kaum mehr bezahlbare Gesundheit räumt der Phytotherapie einen immer größeren Stellenwert ein. Dank der modernen Forschung spielen Prävention und Heilung mit Pflanzen nun die bedeutende Rolle, die Hellsichtige ihr schon immer zugeschrieben hatten: Samuel Hahnemanns Homöopathie und Rudolf Steiners Anthroposophische Medizin beruhen auf den geradezu verblüffenden Kräften der Pflanzen.
Brote mit Kartoffelpesto